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futtern wie bei muttern

19 Euro für eine Steinpilzsuppe: die Speisekarte des „Sonnenberg FIFA Clubs"

Sepp Blatter gibt sich gern als Naturbursche und Normalo, hat aber für sich und seinesgleichen einen FIFA-Club mit Edelrestaurant in Zürich. Wir haben uns mal die Speisekarte—samt „Mama Blatters Salat"—angeschaut.

FIFA-Präsident Sepp Blatter lässt gerne den Normalo raushängen, wenn er über sich spricht. Sein aktuelles Büro sei „sehr klein", seine E-Mails liest er noch selber und natürlich besitzt er auch nur eine einzige Wohnung, wie er der Financial Times in einem Interview verriet. Aber auch ein Sepp Blatter muss mal was essen, und was gäbe es da Besseres—und Bequemeres—als ein eigenes FIFA-Restaurant mit herrlichem Ausblick auf Zürich, liebliche Weinhänge und den Zürichsee?

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Die Rede ist vom „Sonnenberg FIFA Club" mit angeschlossenem Edelrestaurant. Für den läppischen Jahresbeitrag von 1.500 Schweizer Franken (rund 1.380 Euro) kann man sich dort von Kellnern mit FIFA-Emblem auf weißem Jackett bedienen lassen.

„Bei uns bleiben Sie am Ball", lautet der offizielle Slogan des Clubs. Und wer kommt hier so in Ballbesitz? „Führungspersönlichkeiten und Firmeninhaber", so die clubeigene Website. Die verrät uns auch, was die feinen Herrschaften hier so machen: „Es wird diskutiert, gelacht und es werden Brücken gebaut". Und vielleicht auch Weltmeisterschaften verschoben? Keiner weiß es, am allerwenigsten Herr Niersbach. Angeblich.

Bild und DFB: Gute Freunde kann niemand trennen

Neulich kamen hier Malcolm Moore von der Financial Times und Sepp Blatter für ein gemeinsames Mittagessen zusammen. Klares Heimspiel für den Schweizer. Wir haben uns mal angeschaut, was feine FIFA-Herrschaften hier dinieren können (die Speisekarte ist nämlich online abrufbar).

Kalte Vorspeise:

Entenleber-Pavé mit karamellisierten Mandeln, Quitten aus dem Milano-Kaffeesud — 36 CHF (rund 33 Euro)

Steinpilzsuppe mit Capuns — 21 CHF (19 Euro)

Hauptgänge:

Wolfsbarsch gebraten auf Fenchel-Safran-Jardiniere, Kerbelwurzel — 68 CHF (62 Euro)

Lammcarré mit Schwarzwurzel, Erdnuss und Pfefferhüppe — 57 CHF (52 Euro)

Sonnenberg Specials:

Kalbskotelett «Jacky» — 86 CHF (79 Euro)

Salate:

FIFA-Salat, Eisberg, Ei, Speck, Croutons — 15 CHF (14 Euro)

Fazit 1: Echte Hausmannskost sieht anders aus.

Fazit 2: Sepp Blatter mag vielleicht nur eine Wohnung haben, doch dafür hat er für sich und seinesgleichenein eigenes Edel-Restaurant in Toplage. Und wer nicht glaubt, dass der Schweizer seine Finger beim FIFA Club mit im Spiel hatte, dem sei gesagt: Im FT-Interview bestellt er als Vorspeise den FIFA-Salat und bezeichnet ihn als „Mama Blatters Salat". Voll Normalo aber.