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Die Heilsarmee hat in Deutschland die Spende eines Rassisten abgelehnt

"Spende fuer Deutsche, Spende nicht fuer musl. Imigranten oder Neger."

So hat sich Jürgen B. das sicher nicht vorgestellt. Treu seinem deutschen Vaterland und seinen Landsleuten in Fürsorge verbunden wollte er doch nur ein paar Euro an die Heilsarmee spenden. Im Verwendungszweck geht er explizit darauf ein, für wen das Geld verwendet werden soll—und für wen nicht:

"Spende fuer Deutsche, Spende nicht fuer musl. Imigranten oder Neger."

So wünschte sich Jürgen B. das. Doch statt eines Dankeschöns bekam Jürgen sein Geld zurück. Dazu gab es einen Brief der Heilsarmee, in dem sie erklärte, warum sie das Geld weder annehmen könne noch würde.

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"Unser Auftrag besteht darin, 'menschlicher Not ohne Ansehen der Person zu begegnen'. Aus zutiefst christlicher Überzeugung machen wir daher bei unserer Hilfe keinen Unterschied im Hinblick auf Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Geschlecht."

Den Brief postete die Heilsarmee zusammen mit einem Screenshot der abgelehnten Spende auf Facebook und bekam dafür sehr viel Zuspruch.

"Seit wir den Brief gepostet und unsere Beweggründe erklärt haben, wieso wir das Geld nicht annehmen können, ist die Zahl der Onlinespenden signifikant gestiegen", sagte uns der Pressesprecher der Heilsarmee Andreas Quiring. Alleine in den ersten 24 Stunden nach der Veröffentlichung seien viermal so viele Onlinespenden bei der Heilsarmee eingegangen wie im gesamten Mai. "Das freut uns natürlich und hilft und enorm bei unserer Arbeit", erklärte Quiring weiter.

"Wir haben lange überlegt, ob wir diesen Vorfall öffentlich machen wollen", sagte Quiring, "denn wir wollen niemanden anprangern. Aber es war uns ein Anliegen, unseren Standpunkt in solchen Fällen deutlich zu machen."

Das können einige Facebook-Nutzer nicht nachvollziehen.

Jürgen B. hat sich noch nicht auf den Brief und das zurückgeschickte Geld gemeldet. "Wahrscheinlich hat er den Brief erst heute im Kasten gehabt", vermutet Quiring, "vielleicht hat er aber auch schon auf Facebook gesehen, was passiert ist".