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Was Dragon Ball Z so spannend machte, waren die Breitbild-Actionsequenzen, in denen Städte dem Erdboden gleichgemacht und Planeten zerstört wurden, der nihilistische Todestrieb der Bösewichte und die harten Kämpfe. Diese wurden nicht an Monster oder Roboter delegiert oder mit Pistolen und Schwertern ausgeführt—stattdessen gab es brutalen Nahkampf, bei dem jeder Schlag, Tritt oder Feuerball aus gebündeltem Ki Blut und blaue Flecken nach sich zog. Die US-Version entledigte sich des Blutes und der Todesszenen des japanischen Originals—anstatt zu sterben, wurden Figuren „in eine andere Dimension geschickt"—doch niemand, nicht einmal Kinder, ließ sich davon etwas vormachen. Die Figuren wussten sofort, wenn jemand ein höheres Power-Level erreicht hatte, denn es bedeutete immer, dass jemandem gleich ordentlich der Hosenboden strammgezogen wurde.VIDEO: Das Power-Level des Iceman ist garantiert auch über 9.000
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„Ich mag Gewalt nicht", schrieb Don DeLillo in seinem Roman Unterwelt. „Sie jagt mir eine Heidenangst ein. Aber ich denke, es handelt sich dabei um eine Macht, an der der Charakter wächst. Und ich denke, die Fähigkeit eines Menschen, entgegen seiner Tendenz zur Gewalt zu handeln, kann eine Quelle der Tugend sein, ein Zeugnis seiner Stärke und Leidensfähigkeit." Dragon Ball Z hat das mit dem Wachsen wörtlich genommen—man erinnere sich, wie die Muskeln nach nur einer Trainingseinheit wie aufgepumpt aussahen—und gutherzige Männer mit unbeschreiblichen Fähigkeiten ausgestattet, um zu sehen, ob sie sich treu bleiben oder in erobernde Barbaren verwandeln. Hierbei darf man nicht vergessen, dass die Figuren lediglich wütend wurden, um stärker werden zu können.Die Simplizität dieser Ideologie, in der der Stärkere grundsätzlich Recht hat, war ansprechend, weil es toll ist, sich vorzustellen, dass das Gute siegt und dass man siegen kann, indem man sich einfach mehr anstrengt. Sieh dir nur einmal MMA-Star Ronda Rousey an, die stolz Dragon-Ball-Z-Shirts trägt, oder die Chicagoer Rap-Crew Sicko Mobb, die zwei mit schwindelerregender Energie vollgepackte Mixtapes nach dem Super-Saiyan-Zustand benannt hat. DBZ ist eine Serie, in der es darum geht, sich niemals geschlagen zu geben, ohne wenn und aber. Es fehlt ihr vielleicht der thematische Tiefgang von Werken wie Neon Genesis Evangelion, Chihiros Reise ins Zauberland, Akira oder Fist of the North Star—aber das ist ja gerade der Sinn der Sache. Selbst der Tod konnte die Figuren nicht davon abhalten, sich ins Kampfgetümmel zu stürzen, denn sie waren nur einen Drachenwunsch von der Auferstehung entfernt. Die Verstorbenen hingen einfach so lange im Himmel ab und warteten darauf, sich wieder am ewigen Krieg zu beteiligen.MOTHERBOARD: Japan kontert die Propaganda des IS mit Henker-Memes