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Popkultur

Menschen erzählen von den absurdesten Lügen ihrer Eltern

"Aus irgendeinem Grund wollte mich mein Vater davon überzeugen, dass er mich auf die Welt gebracht hatte."
Ein trauriges Kind reibt sich die verweinten Augen

Kindermund tut Wahrheit kund. Auf den Erwachsenenmund trifft das leider nicht wirklich zu. irgendwann merkst du, dass deine Eltern dir während deiner Kindheit ordentlich Mumpitz aufgetischt haben. Aber eigentlich kannst du ihnen das nicht übel nehmen: Sie wussten sich vielleicht nicht anders zu helfen und ließen sich deshalb alle möglichen Sachen einfallen, um nicht die Nerven zu verlieren.

Aber wie tief haben manche Eltern dabei wirklich in die Lügenkiste gegriffen? Um das herauszufinden, haben wir Freunde und Kolleginnen gebeten, uns von den absurdesten Flunkereien ihrer Mamas und Papas zu erzählen. Neben Geschichten von schwangeren Vätern, Rotzemonstern und abfallenden Gliedmaßen haben wir dabei noch einige andere bizarre Dinge gehört.

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Die Spielzeug klauende Hexe

"Früher wohnte neben uns eine ältere Frau ohne Zähne. Sie lief immer gebückt und mit einem Schal um den Kopf durch die Nachbarschaft. Sie sah also genau so aus, wie ich mir als Kind eine Hexe vorgestellt habe. Genau das nutzten meine Eltern aus, um mich ein wenig im Zaum zu halten. Ich besaß viel Spielzeug, war aber ziemlich unordentlich – keine gute Kombination. Meine Eltern behaupteten also immer, dass 'Oma Slavka' (so nannten sie unsere Nachbarin) alle meine herumliegenden Spielsachen klauen würde. Außerdem habe unsere Nachbarin schon ihren ganzen Keller voll mit Spielzeug von unordentlichen Kindern. Die Folge: Ich hatte Albträume, in denen Oma Slavka in ihrem Keller meinen geliebten Plüschhasen folterte."
– Nikola, 25

Plastik im Essen oder Essen im Plastik?

"Ich weiß noch, wie mein Vater mir immer wieder sagte, dass ich keine Margarine essen solle. Das sei ja nur geschmolzenes Plastik. Als ich ihn um eine Erklärung bat, antwortete er, dass zwischen Margarine und Plastik nur ein Molekül liege. Inzwischen weiß ich, wie wenig Sinn diese Aussage ergibt."
– Mihajlo, 40

Kleine Menschen im Fernsehen

"Ich war ein ziemlich hyperaktives Kind. Nur vor dem Fernseher hielt ich still. Das lag daran, dass mir meine Eltern erzählt hatten, dass die Menschen auf dem Bildschirm tatsächlich in unserem TV-Gerät lebten. Durch diese Lüge fand ich das Fernsehprogramm noch viel interessanter. Gleichzeitig rastete ich wegen dieser Annahme jedes Mal richtig aus, wenn jemand den Fernseher ausschaltete. Ich dachte nämlich, dass die kleinen Menschen im Gerät sterben würden."
– Jovana, 28

Milch als Universalkleber

"Früher passte vor allem meine Großmutter auf mich auf. Weil ich mich immer weigerte, Milch zu trinken, hatte sie irgendwann keinen Bock mehr und erzählte mir einfach, dass mein Körper nur durch Milch zusammengehalten werde. Wenn ich nicht brav meine Milch tränke, würden meine Arme, Beine und Zähne einfach so abfallen. Diese Lüge bereitete mir richtige Albträume, weil ich mir ständig vorstellen musste, ohne Beine oder Zähne zu leben. Ich hasse Milch übrigens bis heute."
– Selena, 29

Der schwangere Vater

"Als Kind stand ich vor allem meinem Vater sehr nahe, weil er mich nicht so oft anschrie wie meine Mutter. Er war immer auf meiner Seite. Trotzdem fing er irgendwann an, mich zu verarschen und mir zu erzählen, dass nicht meine Mutter, sondern er mit mir schwanger gewesen war. Und ich glaubte ihm – er hatte ja auch einen dicken Bauch."
– Ivana, 30

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Vorsicht vor dem Rotzemonster

"Als Kind habe ich mir gerne in der Nase gebohrt, das half super gegen Langeweile. Meine Mutter schimpfte deswegen immer mit mir. Vor allem, wenn ich mir vor anderen Leuten den Finger in die Nase steckte. Ihr war das peinlich, mir war es egal.

Irgendwann hatte meine Mutter genug und nahm mich für ein 'ernsthaftes' Gespräch über Popel zur Seite. Sie erzählte mir, dass die Popel genau wie ich eine Mutter hätten. Diese Mutter lebte angeblich weit weg und hatte mir ihre kleinen Popel-Babys anvertraut. Deswegen sei es sehr wichtig, dass ich diese Popel-Babys ganz sanft in ein Taschentuch schneuze und sie nicht anfasse. Ansonsten komme ein riesiges Rotzemonster, um mich und meine ganze Familie zu holen. Leider hatte die Lügengeschichte meiner Mutter nicht den gewünschten Effekt: Anstatt Angst zu haben, fing ich an, mit meinen Popeln zu reden."
– Petar, 26

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