Earth Day 2020 Flugverkehr während des Coronavirus
Alle Illustrationen: Ryan Rachman
Tech

So gut ist die Pandemie für die Natur – in Grafiken

Auch wenn das Wenigste die Lockerung des Lockdowns überstehen wird, gibt es immerhin ein paar Lichtblicke.

Das Coronavirus hat weltweit bereits über 177.000 Menschen getötet. Die Pandemie hat radikal verändert, wie wir leben, arbeiten und mit unseren Freunden Zeit verbringen. Einen kleinen Lichtblick gibt es trotzdem.

Vor allem die Umwelt profitiert von den strengen Lockdown-Regeln. Nur eine Woche nachdem Städte wie Venedig, New York und Wuhan das öffentliche Leben drastisch eingeschränkt hatten, berichteten Bürgerinnen und Bürger von besserer Wasser- und Luftqualität.

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Bis jetzt kann noch niemand sagen, ob diese Veränderungen bleibende Spuren hinterlassen werden. Manche Expertinnen sagen sogar, dass die Umwelt umso stärker leiden könnte, sobald die Quarantänemaßnahmen aufgehoben werden und die Industrie mit doppelter Anstrengung versucht, ihre Verluste auszugleichen. Die Verbesserungen, die wir gerade beobachten, könnten allerdings einen Vorgeschmack darauf geben, wie eine grünere Welt am Ende aussehen könnte.

Hier sind ein paar Illustrationen, die zeigen, wie sich die Pandemie auf die Umwelt ausgewirkt hat.

Luft

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In China waren die Stickoxid-Werte nach dem Beginn des Lockdowns Ende Januar um 30 Prozent gefallen. Autos und große Industrieanlagen sind zwei Hauptverursacher von NO2.

Laut dem Forschungsdienstleister Rhodium Group ist der Kohleverbrauch in Chinas sechs größten Kraftwerken seit dem letzten Quartal 2019 um 40 Prozent gesunken. Mit weiteren Lockdowns in vielen Teilen der Welt und ganzen Ländern unter Hausarrest verbessert sich überall die Luftqualität. Aber die Werte können sich auch genauso schnell wieder verschlechtern. In Wuhan schossen die Emissionen wieder nach oben, nachdem der Lockdown am 8. April aufgehoben worden war.

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Aufgrund weitreichender Reisebeschränkungen hatte sich der weltweite Flugverkehr bis Ende März mehr als halbiert – in Deutschland ist er sogar um 85 Prozent zurückgegangen. Auch das ist gut fürs Klima, immerhin ist der Luftverkehr für 2,5 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.

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Wasser

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Nach zwei Monaten Lockdown hat Chinas Umweltministerium einen Rückgang von Chemikalien wie Phosphor und Ammoniak in den Oberflächengewässern des Landes festgestellt. Verantwortlich dürften die vielen Fabrikschließungen sein. Auch das Wasser in Venedigs Kanälen ist klarer geworden, da der Touristenverkehr die Sedimente am Grund nicht länger aufwirbelt.

Venedigs Stadtregierung warnte allerdings davor, dass klar nicht zwangsläufig sauber bedeutet.

Land

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Da Menschen dazu angehalten werden, nicht unnötig das Haus zu verlassen, sind viel weniger Autos auf den Straßen.

Selbst Metropolen wie Los Angeles und Manila erinnern mit ihren leeren Highways momentan an Geisterstädte. Die Folgen: weniger Staus, weniger Kohlenmonoxid aus Auspuffrohren und bessere Luft für alle.

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Die rasante Urbanisierung hat Wildtiere dazu gezwungen, sich auf verstreute Landflecken zurückzuziehen. Da wir Menschen momentan allerdings mehr oder weniger in unseren Häusern eingesperrt sind, wagen sich einige Tiere langsam raus und erkunden ihre urbanisierten Habitate.

In Frankreich bedeutet das mehr Singvögel in den Städten. Und durch den verringerten Verkehr werden auch weniger Tiere überfahren. Aber auch hier sagen Experten, dass das mit der Lockerung des Lockdowns schnell wieder vorbei sein dürfte.

VICE berichtet auch in Zukunft weiter über die globale Klimakrise. Hier findest du alle unsere Artikel zum Earth Day 2020 und hier noch mehr zum Thema Klimawandel.

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