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Heulsuse der Woche

Heulsuse der Woche: Österreicher vs. prügelnde Stalker

Die einen haben Angst, dass man ihnen die Knödel klaut, der andere geht auf Polizisten los.
Collage aus einem Symbolfoto für einen Stalker und einem Bewaffneten in Österreich-Farben. Wir geben uns hier wirklich Mühe!
Links: imago | Science Photo Library und imago | Ralph Peters; Rechts: imago | Westend61

Auch in dieser Woche haben wieder ein paar Menschen die Kontrolle über ihr Leben verloren.

Heulsuse #1: Der prügelnde Stalker

Der Vorfall: Zwei Polizisten haben einen Mann darauf hingewiesen, dass er nicht vor dem Haus einer Frau herumlungern soll, weil die sich bedroht fühlte.

Die angemessene Reaktion: Schnell weggehen, nie mehr wiederkommen. Außerdem mal tief in sich gehen und herausfinden, warum man so was überhaupt macht. Das dann abstellen.

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Die tatsächliche Reaktion: Vollkommen ausrasten, die Polizisten angreifen.

Passiert ist das Ganze im brandenburgischen Rheinsberg, dem ehemaligen Sitz des preußischen Prinzen Heinrich, der dort ein schickes Schloss hingebaut hat, aber darum geht es jetzt nicht. Sondern darum, dass eine 27-Jährige am Samstag die Polizei rief, weil ein Mann sie mehrmals zu ihrer Wohnung verfolgte. Also kamen zwei Beamte und erteilten dem 29-Jährigen einen Platzverweis, sozusagen die staatliche Version eines nachdrücklichen "Verpiss dich". Statt sich ordnungsgemäß zu verpissen, tickte der Mann komplett aus und drosch so heftig mit den Fäusten auf den Kopf des einen Beamten ein, dass der ins Krankenhaus musste. Der zweite Polizist konnte den Angreifer schließlich fesseln, bekam dabei aber auch noch ordentlich etwas ab. Bei einem Drogentest kam heraus, dass der Mann auf Kokain war, was ihm bei den jetzt folgenden Anzeigen wohl auch nicht wirklich helfen wird.

Heulsuse # 2: Die Österreicher

Der Vorfall: Österreich ist das drittsicherste Land der Welt, hat das Institut für Economics and Peace in Sydney für seinen globalen Friedensindex ausgerechnet.

Die angemessene Reaktion: "Einen Bauchweiserl durchbrunzen", oder was auch immer der österreichische Ausdruck für "einen guten Tropfen aufmachen und auf das schöne, sichere Heimatland anstoßen" ist.

Die tatsächliche Reaktion: Die Österreicher machen sich ins Hemd, permanent. Weil bei ihnen offenbar nicht ankommt, dass sie mittlerweile das drittbetulichste Land auf dem ganzen Planeten sind, fürchten sich die Österreicher sehr ausgiebig und leidenschaftlich. Und zwar so doll, dass sie nur noch von den Mexikanern übertroffen werden, die im Gegensatz zu unseren Nachbarn aber tatsächlich regelmäßig mit Schießereien, Entführungen und Enthauptungen zu tun haben. Eine Umfrage der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) kam zu dem Ergebnis, dass sage und schreibe 50 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher Gewalt und Kriminalität zu ihren größten Sorgen zählen. Die Mexikaner kamen auf 61 Prozent, die Deutschen immerhin auch auf stattliche 47 Prozent. Und das, obwohl Deutschland zumindest auf Platz 17 der sichersten Länder der Welt liegt.

Aber immerhin: Die Österreicher sind noch ängstlicher! Noch weicheiiger! Noch zartbesaiteter! Und weil es einfach einen Riesenspaß macht, über dieses Warmduscherland herzuziehen, sagen wir es noch mal: Ihr seid Luschen! Und noch schlimmer: Eure Luschigkeit führt euch dazu, völlig gewissenlose und verlogene Politiker zu wählen, die euch dann noch mehr Angst einjagen, und so werdet ihr immer luschiger! Ein Teufelskreis.

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