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Sex

Ingwer, die Geheimwaffe einer Domina

„Figging“ wird es in der BDSM-Szene genannt, wenn Ingwer für anale Stimulation eingesetzt wird. Yep.
Phoebe Hurst
London, GB

„Ich binde Alice mit ausgestreckten Armen ans Bett. Ihre Knöchel sind mit Handschellen an einer Stange befestigt, die von der Decke hängt, was eine gute Aussicht auf ihren Hintern bietet. Ich verbinde ihr die Augen, denn was gleich folgt, ist umwerfend.

„Ich habe eine ganze Ingwerwurzel (sie sieht aus wie eine dicke, knorrige Hand), ein kleines Messer und ein Glas Wasser auf den Nachttisch gestellt. Ich wähle den längsten ‚Finger' der Wurzel, schneide längs von der Spitze bis zum Anfang der Handfläche und lege die anderen Finger weg. Der beißende Geruch lässt Alice zappeln, denn sie weiß, was gleich kommt. „Ich setz mich auf sie und mache mich daran, meine Skulptur zu formen. Ich trage langsam die äußere Haut und mehr Schichten ab, bis ich einen glatten, geraden Zylinder geformt habe. Der scharfe Geruch ist auf eine seltsame Art sexy. Ich lehne mich über den Tisch und tunke mein Kunstwerk in das Glas mit dem kalten Wasser, um es frisch zu halten.„Ich löse mich von ihr und rutsche herum, bis ich gut an ihren schönen Hintern komme. Dann führe ich die Ingwerwurzel langsam und vorsichtig ein …" Christian Grey, du kannst einpacken.

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Diese erotische Szene ist eine Beschreibung von Mistress Isobel, einer britischen Domina, die in Toronto arbeitet und dabei „Figging" als eine ihrer Spezialitäten bezeichnet. „Figging" wird es in der BDSM-Szene genannt, wenn Ingwer für anale Stimulation eingesetzt wird. Yep. Gemüsepfanne könnt ihr vergessen, Freunde. Es geht um Ingwer, der vom anderen Ende in den Körper gelangt.

Aber warum sollte man sich Ingwer in den Po stecken? „Der Saft aktiviert den ganzen Körper und gilt als Aphrodisiakum", sagt Mistress Isobel. „Doch es gilt nur als Figging, wenn die ganze Wurzel drin ist", fügt sie hinzu und erklärt dann, wie die geschälte Wurzel nach und nach die Körperöffnung erwärmt, sodass es leicht brennt. Dieses Brennen intensiviert sich, wenn der oder die „Sub" die Pobacken zusammenkneift (was oft durch eine Runde Spanking mit noch eingeführtem Ingwer ausgelöst wird).

„Mittel wie Tiger Balm haben eine recht ähnliche Wirkung", fährt Mistress Isobel fort. „Aber nur Ingwer liefert so richtig scharfe Hitze." Manche Leute behaupten, es könne zu längeren und stärkeren Orgasmen führen, wenn man Ingwer in den Anus oder die Vagina einführt.

Seltsamerweise sind die Wurzeln des Figging in der Pferdehaltung und nicht im Schlafgemach eines gelangweilten europäischen Adligen zu finden. Das Einführen eines Ingwerstücks in den Anus eines Pferdes vor dem Beginn einer Parade ist eine althergebrachte Praktik. Das Pferd ließ so seinen Schweif oben, da es anfing zu brennen, sobald der Schweif in die entspannte Position zurückging. Dieser Brauch war unter Reitern, Schaustellern und sogar Soldaten verbreitet; in anderen Worten, alle pferdebasierten Jobs, bei denen ein Pferd so elegant wie möglich aussehen sollte—während das arme Wesen die ganze Zeit ein Stück Ingwer im Po stecken hatte. Tatsächlich wurde dieser Trick so beliebt, dass Veranstalter von Pferdeshows ihn verbieten mussten und „Ingwer-Abstriche" einsetzten, um festzustellen, ob Ingwer in oder um den Anus des Pferds verwendet wurde (und du dachtest, du hättest einen beschissenen Job).

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Allgemein war die Praktik, einem Pferd etwas in den Arsch zu schieben (einschließlich Aalen. Ja, wirklich. Aale.), unter Profis bekannt als „feaguing", und daraus leitet sich auch die Praktik namens Figging ab.

Die britische Elite wollte Pferden nicht den ganzen Spaß lassen, also wurde das Figging schnell auch unter Menschen verbreitet. Warum? Aus so ziemlich demselben Grund, aus dem Menschen es mit Pferden machten: um sie unter Kontrolle zu halten. Und wohin hätte diese schreckliche Form der Folter besser gepasst als in die elitäre Viktorianische Privatschule, wo Ingwer im Rektum und Hiebe auf die Pobacken die Schüler von der schiefen Bahn abhalten sollten. Kurioserweise bauen Mistress Isobels Kunden, die Figging genießen, diese Praktik sehr oft in „Szenen" ein, die Isobel wie folgt beschreibt: „Strenge, gerichtsartige Strafen aus dem Viktorianischen Zeitalter in einer Schule, auf einem herrschaftlichen Anwesen oder im Irrenhaus."

Aber was gibt ihnen das Figging?

„Sie fühlen sich gerne erniedrigt und wollen sich ohne die realen Konsequenzen einer solchen Behandlung aussetzen", erklärt mir Mistress Isobel. „Subs genießen es meist, sich hilflos zu fühlen. Nicht in der Lage zu sein, ein sehr scharfes Objekt aus ihrem Hintern zu entfernen, kann eine aufregend befreiende Erfahrung sein. Sie übergeben die Verantwortung für ihren Körper und Geist an mich und ich kann das schön missbrauchen, wie es mir gefällt."

Mistress Isobel erklärt, es gäbe zwei Optionen, wenn das Figging erst einmal richtig im Gange ist: wegen der Schärfe verkrampfen—wodurch der Halt um die Wurzel enger wird und das unerträgliche Brennen sich noch verschlimmert—oder entspannt bleiben und die volle Wucht des Rohrstocks spüren (der oft zu einer Figging-Session gehört).

Wenn die erste Hitze ein wenig nachgelassen hat, bleibt ein warmes Gefühl zurück—ich stelle mir eine Art minziges Kribbeln vor—und das kann wiederum dazu beitragen, dass die so behandelten in den „Subspace" gelangen, einen Zustand, in dem der Körper Endorphine freisetzt, um den beigebrachten Schmerz zu bekämpfen.

Mistress Isobel sagt, sich Ingwer an die Hintertür liefern lassen habe auch noch einen weiteren Vorteil: „Wenn die Wurzel entfernt worden ist, dann ist der Anus meist sehr zugänglich."

Wenn du also Ingwer übrig hast und nicht weißt, wohin damit …