Ian Berry hat so gut wie alles schon vor der Linse gehabt

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Ian Berry hat so gut wie alles schon vor der Linse gehabt

Ian Berry ist seit mittlerweile über 50 Jahren Fotograf und hat so gut wie alles gesehen. Egal ob Krieg, Konflikt, Armut oder Katastrophe; er und seine Kamera waren dabei.

Magnum ist wahrscheinlich die berühmteste Fotoagentur der Welt. Ein paar der bekanntesten Arbeiten sind beispielsweise Robert Capas Berichterstattung über den spanischen Bürgerkrieg, Steve McCurrys Afghanisches Mädchen oder Martin Parrs sehr britische Urlaubsbilder. Da wir mit Magnum eine Kooperation eingegangen sind, präsentieren wir euch den ein oder anderen Fotografen und seine Bilder.

Heute gibt es Bilder von Ian Berry, der während seiner langen Karriere Konflikte in Israel und Vietnam, Vertreibungen, Armut, Fluten und religiöse Praktiken fotografiert hat. Es gibt wenige Sachen, die dieser Mann noch nicht vor der Linse hatte.

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Es fing damit an, dass es damals keine wirkliche Ausbildung für Fotografie gab. Also tat Ian Berry das, was am sinnvollsten erschien: er wurde der Assistent eines Fotografen. Danach ging zur Sunday Times nach Johannesburg und lernte einen britischen Redakteur kennen, bei dem er anheuerte.

1962 wurde Ian Berry dann von Henri Cartier-Bresson eingeladen, Teil von Magnum zu werden, was fast schon eine Heiligsprechung im fotografischen Bereich ist.

Ian war der einzige Fotograf, der das Massaker von Sharpeville—eines der brutalsten Ereignisse der Apartheid—miterlebt hatte. Seine Bilder wurden vor Gericht dazu benutzt, um zu zeigen, dass sich die Bevölkerung friedlich verhalten hatte und die Gewalt von der Polizei ausging. Obwohl der Großteil der Bilder qualitativ schlecht war, bewirkten sie etwas Gutes: viele festgenommene Demonstranten wurden wegen dem Wort eines weißen Mannes letztendlich freigelassen.

Mittlerweile arbeitet er seit über 50 Jahren für Magnum.

Südafrika. Transvaal, Sharpeville. Dorfbewohner fliehen vor den Schüssen der Polizisten aus dem Dorfzentrum. 1960

Südafrika. Unterstützer klettern auf Plakate um die Ankunft von Nelson Mandela zu feiern. 1994

Südafrika. Zululand. Zulus auf dem Weg zu einer Hochzeit. 1985

Südkorea. Boryeong, Daecheon Beach. Das 11. jährliche Schlammfestival.

Äthiopien. Dorfbewohner laufen fast 2 Kilometer zur einzigen Wasserquelle, um Trinkflalschen zu füllen, ihre Wäsche zu waschen oder zu baden. 1987

Deutschland. Berlin. Christophe Sorci spielt in einer Bar in Ostberlin Jazz. 2000

China. Gansu Provinz. Xiahe. Tibetanische Mönchsnovizen auf dem Weg zum täglichen Gebet. 1996

Bangladesch. Khulna. Jessore. Dorf Jhikargachha. Eine Frau, deren Arme Spuren einer Arsenvergiftung zeigen, hat nur diese Pumpe für frisches Wasser. Die rote Markierung an der Pumpe zeigt an, dass das Wasser mit Arsen belastet ist. 2000

England. London. Trafalgar Square. Ein Kuss um Mitternacht an Silvester. 1964

Südafrika. Gauteng. Johannesburg. Fordsburg. Zuneigung zwischen zwei Personen in einem multi-ethnischen Café. 1961

Südafrika. Natal. Durban. Mitglieder einer religiösen Gruppe nehmen an einer Taufe im indischen Ozean teil. 1984

Afrika. Südafrika. Ein junges schwarzes Mädchen, selbst noch ein Kind, passt auf das Baby einer weißen Familie auf. 1968

Südafrika. Paarl. Weiße genießen eine Weinverkostung an der Küste, während schwarzes Dienstpersonal Nachschub bringt. 1981

Costa Rica. Atlantikküste. Limon Camp. Nicaraguanische Flüchtlinge vertreiben sich die Zeit mit Gitarre spielen, während sie nur Mtaratzen zum Sitzen und Schlafen haben.

Südafrika. Ventersdorp. Polizei und Demonstranten der AWB stoßen zum ersten Mal aufeinander. 1991