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Dieser Sternekoch würde am liebsten alle Veganer umbringen

„Veganer sind wie eine Sekte, wie die Zeugen Jehovas.“
Foto via Flickr-brugeren armaburrito

Italien. Ein Land, in dem Essen eine tief verwurzelte und unerschütterliche Tradition ist, ja wo sogar der Vatikan nicht nur eines, sondern gleich zwei Kochbücher in den letzten zwei Jahren über seine kulinarische Tradition veröffentlich hat. Und ein Land, in dem gegen alles wie wild gewettert wird, das den Status quo der Landesküche bedrohen könnte.

Und das schien in letzter Zeit ziemlich oft Veganismus zu treffen: Eltern wurde das Sorgerecht für ihr Kind entzogen, weil sie ihm kein Fleisch geben wollten; Obdachlose regten sich über veganes Essen in einer Hilfeeinrichtung auf; Politiker brachten Gesetzesvorschläge ein, dass Eltern, die ihre Kinder vegan ernähren, ins Gefängnis kommen.

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Letzte Woche machte ein italienischer Starkoch seiner Wut über vegane Ernährung erneut Luft: In einer Talkshow meinte er, dass Veganismus für ihn eine Sekte sei.Und wenn es nach ihm ginge, würde er sie „alle töten".

Kein Scherz.

Starkoch Gianfranco Vissani, Besitzer des Zwei-Sterne-Restaurants und Hotels Casa Vissani in Baschi, sorgte für Schlagzeilen, als er in der italienischen Talkshow In Onda erklärte: „Veganer sind wie eine Sekte, wie die Zeugen Jehovas." Carlo Cambi, Autor eines Restaurantführers, war ebenfalls zu Gast, und stimmte Vissani zu. Er bezeichnete Veganer als die „neue P2"—und meint damit die Propaganda Due, einer Freimaurerloge, die sich zu einer Geheimorganisation, der etliche Verbrechen und Attentate zugeschrieben wurden, entwickelte und die Anfang der 80er endgültig verboten wurde.

Wow. Einigen ist das Thema Fleischverzicht ja ziemlich ernst.

ARTIKEL: Wird Turin die erste vegane Stadt Italiens?

Zu dem Debakel kam es bei einer Diskussion über Molkeularküche—es ging also überhaupt nicht um Veganismus. Als einer der Köche die Molekularküche bzw. modernistische Küche als eine Art „Lifestyle" bezeichnetete, machte Vissani daraus eine Abrechnung mit Veganern. „Wie? Sie meinen wie Veganer?", war seine Reaktion und gleichzeitig der Beginn seiner Hasstirade.

Die Gäste im Studio lachten, aber als ein Koch, Davide Oldani, Veganer verteidigen wollte und zu Vissani meinte, dass er nicht „solchen Müll" erzählen solle, feuerte Vissani zurück meinte, dass er sie „alle töten würde".

Wenig überraschend: Die Veganer Italiens und ihre Unterstützer haben in den sozialen Medien sofort reagiert und Vissani unter anderem alsBeweis dafür bezeichnet, „dass Fleisch schlecht für einen ist." Andere pflichteten Vissanis anti-veganer Einstellung bei.

Veganismus wird wohl auch noch in den kommenden Jahren ein kontroverses Thema in Italien bleiben. Zum Glück gibt es auch zahlreiche vegane Pasta-Rezepte, ansonsten könnte es sicher ganz schön ungemütlich werden.