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Wochenende ist vorbei

Hangover-News, 6. Juni 2017

Einer der Londoner Attentäter tauchte bereits in einer Terror-Doku auf, der Veranstalter von Rock am Ring wehrt sich gegen die AfD, eine Frau muss 27.900 Euro für ein Parkticket zahlen und über Köln tobte ein Mini-Tornado.

Stars – they're just like us! Natürlich will auch Justin Bieber einfach mal ab und an in Ruhe kicken. Und da geht der musikalisch ja inzwischen ziemlich rehabilitierte Superstar einfach mal nach … nun ja … Düsseldorf.

Etwa eine Stunde westlich der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt sollte Bieber (23) am Abend in Landgraaf in den Niederlanden ein Konzert geben. Beim SC West in Düsseldorf machte er einen Stopp und kickte ein wenig mit der E-Jugend. Ungeklärt ist, warum er sich ausgerechnet 13 Jahre jüngere Gegner aussuchte. Seit Team hat dann auch gewonnen.

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Auch am Sonntag gab's für den Sänger keine Pfingstferien: Da war er beim Manchester-Charity-Konzert von Ariana Grande, mit dem wir uns weiter unten in den Hangover-News noch beschäftigen. Darüber hinaus schauen wir, wie der Terroranschlag von London den britischen Wahlkampf verändert; wir fragen uns, welche Folgen die Terrorwarnungen bei Rock am Ring hatten. Außerdem: Eine Frau soll fast 28.000 Euro Parkgebühren zahlen, ein Tornado überrascht Fußballer in Köln und eine Eule löst einen Polizeieinsatz aus – willkommen bei den Hangover-News.

Nur kurzes Innehalten nach Attentat in London, Wahlkampf geht weiter

7 Tote, mindestens 48 Verletzte, der dritte Anschlag in drei Monaten: Großbritannien ist wieder zum Schauplatz eines Attentats geworden. Am Samstag ist ein weißer Van auf der London Bridge zuerst in mehrere Passanten gerast, bevor dann die Täter den Wagen auf dem nahe gelegenen Borough Market stehen ließen und in Pubs und Restaurants auf weitere Menschen einstachen. Nur acht Minuten nach dem ersten Notruf hat die Polizei drei mutmaßliche Täter getötet. Montagabend hat die Polizei Namen und Fotos von zwei von ihnen veröffentlicht. Mindestens einer davon war den Behörden als möglicher Extremist bekannt und tauchte sogar schon einmal in einer Fernsehdoku auf.

"Genug ist genug", sagte Premierministerin Theresa May von den konservativen Torys am Tag nach dem Anschlag und stellte einen "Vier-Punkte-Plan" gegen Terrorismus vor, der unter anderem mehr Internet-Überwachung aller und längere Haftstrafen für Attentäter vorsieht.

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Am Donnerstag wird in Großbritannien gewählt und es ist unklar, ob May der Vorfall helfen wird. Politisch können Amtsinhaber oft von solchen Taten profitieren, weil viele Wähler glauben, dass sie eine größere Erfahrung bei Krisen besitzen. Herausforderer Jeremy Corbyn von der Labour-Partei hat sich aber auch deutlich positioniert: Als frühere Innenministerin hätte May ja sechs Jahre lang für mehr Sicherheit sorgen können, sagte er. Stattdessen habe es aber Kürzungen bei der Polizei gegeben.

Während die Ermittlungen über den Londoner Anschlag liefen, wurde in Manchester den 22 Opfern des Anschlags vom 22. Mai gedacht. Am Sonntag gab es ein Gedächtniskonzert, und man muss jetzt weder Fan von Ariana Grande oder Miley Cyrus sein, um davon gerührt zu sein, wie die 50.000 Menschen im Stadion das Leben und die Liebe feierten.

Liam Gallagher und Coldplay standen gemeinsam auf der Bühne. Bruder Noel war nicht dabei. Eindeutiger Kommentar des Bruders:

Coldplay spielten mit Grande den Oasis-Hit "Don't Look Back in Anger".

Organisator von Rock am Ring will nicht in AfD-Ecke stehen

Um die Angst vor Terror ging es auch beim größten deutschen Musikfestival: Rock am Ring wurde am Freitag abgebrochen. Direkt danach regte sich Veranstalter Marek Lieberberg über die Sicherheitsbehörden auf und fand, dass sein Festival nun den Preis für den "Fall Amri" zahlen müsse, bei dem die Behörden den späteren Attentäter auf den Berliner Weihnachtsmarkt zwar kannten, aber jahrelang nichts gegen ihn unternommen hatten.

"Ich möchte endlich mal Demos sehen, die sich gegen die Gewalttäter richten", redete sich Lieberberg in Rage. "Ich hab' bisher noch keine Moslems gesehen, die zu Zehntausenden auf die Straße gegangen sind und gesagt haben: Was macht ihr da eigentlich?", sagte er und ließ dabei außer Acht, dass es nach vielen Anschlägen solche Demos gegeben hat und man auch von Christen keine religiösen Solidaritätsproteste erwartet. Bei YouTube posteten einige rechte Seiten das Video der PK. Lieberbergs Kommentare haben auch von der AfD Beifall bekommen, was ihm dann nicht recht war, wie er in einer Presseerklärung schrieb.

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Spanierin schuldet 27.900 Euro Parkgebühren

Jeder, der US-Indie-Filme mag, kennt die Vorteile von schwedischen Autos: Die Kastenwagen von Volvo sind extrem zuverlässig und haben normalerweise einen hohen Gebrauchtwert. Wir bezweifeln aber, dass diese Rechnung für eine Spanierin auf Palma de Mallorca aufgehen wird. Sie hat ihren Volvo im März 2009 in einem Parkhaus abgestellt und nie wieder abgeholt. Nun soll sie dafür zahlen: 27.900 Euro will der Parkhausbetreiber. Schon 2012 wollte der Parkhausbetreiber Geld, damals rund 21.600 Euro. Die Frau hatte aber weder gezahlt noch sonstwie reagiert. Auch dieses Mal schickte sie zum Verhandlungstermin nur ihren Anwalt, berichtet Ultima Hora.

Zwei Tornados, zwei Mal Coolness

Am Wochenende haben einige "Kleintromben" – oder: Mini-Tornados – für Aufsehen gesorgt. Gleich zwei Mal sind Bilder und Videos von Menschen aufgetaucht, die seelenruhig auf die Luftwirbel blicken.

Die Fußballer von Rot-Weiß Zollstock haben es noch mit einem eher übersichtlichen Exemplar zu tun.

Respekt in Roland-Emmerich-Blockbuster-Dimension gebührt aber diesem Rasenmähermann in Kanada.

Übrigens: Die Wirbel entstehen, wenn der Boden durch Sonneneinstrahlung stark aufheizt und dann schnell Luftmassen in kühlere Höhen steigen. Auf dem Weg dorthin sammeln die Tornados, sorry, Großtromben, oft Staub ein.

Eule löst Polizeieinsatz aus

Riedlingen, Kreis Biberach, Bundesland Baden-Württemberg: ein 10.000-Einwohner-Städtchen, in dem das Verbrechen tobt. Selbst Eulen werden zu Mehrfachtätern. Eine Frau hatte die Polizei gerufen, weil im Nachbarhaus angeblich eine Alarmanlage angesprungen war. Die Beamten rückten aus und fanden eine gurrende Eule im Baum. Das Tier war bereits bekannt, in den Nächten zuvor hatte es schon ähnliche Einsätze ausgelöst. "Da eine Befragung des Vogels ausgeschlossen ist, konnte auch der Grund für das Gezetere nicht in Erfahrung gebracht werden", heißt es in der Polizeimitteilung.

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