Noch am 1. Mai hatte die SPÖ Schilder mit dem Aufdruck "Werner, der Kurs stimmt!" ausgegeben (und ausgiebig für ihre offizielle Seite fotografiert, wenn es schon sonst keiner tun wollte). Eine gute Woche später würden wohl auch seine Gegner dem Spruch zustimmen: Am Montagmittag ist Werner Faymann als Parteivorsitzender und Bundeskanzler zurückgetreten. Interimistischer Kanzler ist Reinhold Mitterlehner.Faymann Abschied — thomas langpaul (@tomlangpaul)May 9, 2016
Die sind nicht tot, die schlafen nur:LOL. bissi peinlich jetzt. — Fritz Jergitsch (@FritzJergitsch)May 9, 2016
Und nun da— Gregor (@Der_Gregor)May 9, 2016
Thug Life Austria interpretiert den Rücktritt des Kanzlers eher frei und zeigt Faymann bei der Gönnung:Wie in Österreich üblich, kommt das Lob erst nach dem Niedermachen:Shit is on fire. — Felix (@FelixHa18)May 9, 2016
Es ist an der Zeit, harte Fragen zuzulassen. Wie zum Beispiel: Ist das hier das traurigste, passivaggressivste Smiley aller Zeiten?Wenn er immer so geredet hätte, wär er noch daMay 9, 2016
Die Tagespresse-Headline für morgen ist bereits geschrieben:
Obwohl die Tagespresse genau genommen ihre eigene Headline zum Thema schon fertig hat:Faymann tritt ab, Kronen Zeitung meldet Insolvenz an. — Toni Tramezzini (@tonitramezzini)May 9, 2016
+++ Top-Job in Brüssel: Faymann wird Taxifahrer in belgischer Hauptstadt +++
— Die Tagespresse (@DieTagespresse)May 9, 2016
Fairerweise muss man sagen, dass Schnellschüsse dieser Art bei so kurzfristigen Entscheidungen nicht unbedingt die Ausnahme und spätestens seit "Dewey defeats Truman" bekannt ist. Trotzdem haben versehentliche Falschmeldungen wie diese immer noch ihren Reiz—vielleicht auch, weil wir uns so fühlen wie in einem Sci-fi-Film über Paralleluniversen:Ich bin so glücklich, ausgerechnet in dem Zeitraum leben zu dürfen, in dem Faymann zurücktritt.
— Sebastian Huber (@SebastianHbr)May 9, 2016
Die Presse, Krone und Kleine Zeitung heute, 'Österreich' am Freitag: Faymann bleibt. Tja — Yilmaz Gülüm (@YilmazGulum)May 9, 2016
Für die Verschwörungstheoretiker, die den ORF schon seit längerem "Rotfunk" nennen, gibt es hier ein bisschen Futter:Boulevard of broken dreams.— Freizeitrobin (@Thermitbomber)May 9, 2016
Die Aktionsseite "Für Werner Faymann!"—inklusive Rufzeichen im Namen und mit dem Twitter-Handle @Werner_bleib_BK—sieht den Rücktritt natürlich als Niedergang für die Sozialdemokratie und Faymann als "erstes Opfer des Neoliberalismus". Was in der Bewegung schon seit längerem falsch läuft, hat Robert Misik hier bereits zusammengefasst.
Von den Dealern, die wir an der U6 Station Thaliastraße interviewt haben, hat keiner Werner Faymann erwähnt. Vielleicht, weil sie es besser wussten??!1?!Werner Faymann ist das erste Opfer des Neoliberalismus. — Für Werner Faymann! (@Werner_bleib_BK)May 9, 2016
Spekulationen über die Nachfolge sind erwartungsgemäß zahlreich:Faymann hat die einzige mögliche Konsequenz aus der — Christopher Clay (@c3o)May 9, 2016
Auf der offiziellen Facebook-Seite des Bundeskanzlers, die in der Vergangenheit unter anderem mit einem Putzwagerl-Foto kurzfristige Netzberühmtheit erlangte, war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels übrigens noch keine Rede vom Rücktritt. Das neueste Posting war von Montag, 11:03 Uhr. Darin fordert Faymann noch höhere Investionen im öffentlichen Sektor, um die europaweite Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.Faymann-Fans gratulieren währenddessen zur geraden Anti-FPÖ-Linie und wünschen dem Kanzler ein schönes Privatleben.Markus auf Twitter: @wurstzombieWien-Bürgermeister UND Parteivorstand.
Geht sich das eh alles bis Dienstag Nachmittag aus oder muss — googlehupferl (@googlehupferl)May 9, 2016