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The World Hates You Issue

Die Hodensäcke von Kängurus werden knapper—dank Klimawandel

Es gibt Jäger, die haben es auf die Hodensäcke von australischen Kängurus abgesehen, um daraus allerlei Souvenirartikel herzustellen. Aber die Kängurus flüchten jetzt alle ins Landesinnere, um dem Regen und den Überschwemmungen zu entgehen....

IIlustration von Ben Montero

Der Klimawandel ist aus zahlreichen Gründen besorgniserregend: Die Polarkappen schmelzen, Dürren suchen die ganze Welt heim und Mega-Hurrikans fegen über Städte hinweg, die derartige Stürme noch nie gesehen haben. Doch neuerdings bedroht der Klimawandel Australiens irrsinnigen, aber nicht unwichtigen Handel mit Känguruhodensäcken. Die Hodensäcke der hüpfenden Beuteltiere werden zu Souvenirflaschenöffnern und Schlüsselanhängern verarbeitet und haben deren Hersteller John Kreuger, (durch mich) nunmehr als der König der Hodensäcke bekannt, Hunderttausende Dollar eingebracht. In letzter Zeit leidet Johns Geschäft allerdings infolge einer Reihe von Überschwemmungen in Queensland, deren Ursache nach Ansicht einiger Meteorologen der Klimawandel ist. Die Überschwemmungen sollen die Kängurus ins Landesinnere getrieben haben, weit fort von dem Gebiet, in dem sie sonst wegen ihrer Hoden getötet werden. John erzählte mir, wie es ist, wenn buchstäblich die eigenen Eier auf dem Spiel stehen. VICE: Welche Auswirkungen haben die Überschwemmungen auf das Hodensackgeschäft?
John Kreuger: Die älteren Tiere wissen, wann es regnen wird. Dann ziehen sich die großen Exemplare in Wüstengegenden zurück, weg von den ausgewiesenen Jagdgebieten. Deshalb wird es immer schwieriger, Leute zu finden, die mir die größeren Hodensäcke liefern. Die Wissenschaftler schreiben die Überschwemmungen dem Klimawandel zu. Der treibt die Kängurus in Habitate, die sie normalerweise links liegen lassen. Glaubst du auch, dass die globale Erwärmung die Ursache der großen Känguruhodensackknappheit ist?
Man muss schon ziemlich blöd sein, um die Zeichen nicht zu sehen. Wo ziehen die Kängurus denn jetzt hin?
Sie ziehen landeinwärts, weg aus den tiefer gelegenen Gebieten. Aus Instinkt oder so, ich weiß es nicht. Sie wissen, dass sie im Tiefland nicht sicher sind. Zurück bleiben nur die Jüngeren, die noch nicht so erfahren sind, und ihre Hodensäcke sind nicht groß genug für das, was ich herstelle. Was machst du, wenn sie nicht zurückkommen?
Ich lege einen Vorrat an Hodensäcken an. Ich habe schon etwa 50.000 auf Lager. Wir verarbeiten etwa 1.000 pro Woche, also reicht unser Vorrat für zwölf Monate. Und wir kaufen alles, was angeboten wird. Der Erfolg meines Geschäfts hängt davon ab, dass ich alle Produkte im Angebot habe. Wenn ich die nicht vorrätig habe, dann bin ich raus aus dem Geschäft. Du bist also auf eine Umwelt- und Skrotumkrise größeren Ausmaßes vorbereitet?
Ich bin mir des Klimawandels sehr bewusst und ich plane voraus, aber schön eins nach dem anderen. Das kann ich mir in meinem Alter leisten.