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Sex

Eine Neonazi-Gruppierung in den USA hat sich wegen einer Liebesaffäre aufgelöst

Einer der Anführer der Traditionalist Worker Party hat die Organisation verlassen, weil seine Frau ihn mit dem anderen Anführer Matthew Heimbach betrogen haben soll.
Der Rechtsextremist Matthew Heimbach prügelt sich vor der Michigan State University mit Demonstranten | Foto: Scott Olson | Getty Images 

Einer der führenden Köpfe der US-amerikanischen Neonazi-Bewegung ist verhaftet worden. Bei Matthew Heimbach, dem Vorsitzenden der rechtsextremen Traditionalist Worker Party, klickten vergangenen Dienstag die Handschellen, weil er seine Frau Brooke Heimbach und Matt Parrott, den anderen Parteichef, angegriffen haben soll. Laut dem Polizeibericht, der der antirassistischen Organisation Southern Poverty Law Center vorliegt, kam es vor der Festnahme wegen eines Seitensprungs zu bizarren Szenen.

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Matt Parrots Frau Jessica soll drei Monate lang eine Affäre mit seinem Mitstreiter Matthew Heimbach geführt haben. Dessen Frau Brooke Heimbach wiederum hatte laut der Website Talking Points Memo versucht herauszufinden, ob ihr Mann weiterhin fremdging, obwohl er das Gegenteil behauptet hatte. Am Dienstag ging sie mit Matt Parrott demnach in eine Wohnwagensiedlung, wo die beiden ihren untreuen Partnern nachspionierten.


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Laut dem Polizeibericht hatten Matthew Heimbach und Jessica Parrot in einem der Wohnwagen Sex. Matt Parrott stürmte den Trailer und stellte Heimbach zur Rede. Parrott sagte später aus, er habe Heimbach in die Brust gepiekt. Daraufhin soll Heimbach ihn so lange gewürgt haben, bis Parrott das Bewusstsein verlor. Als er wieder zu sich kam, fuhr er zu einem nahegelegene Walmart und rief die Polizei. In der Zwischenzeit soll Heimbach seine betrogene Frau angegriffen haben, indem er sie im Gesicht packte und aufs Bett warf. Die Polizisten legten ihm Handschellen an und brachten ihn ins Orange-County-Gefängnis.

Wie die Washington Post schreibt, haben alle vier Beteiligten bei ihren Zeugenaussagen als Beruf irgendeine Variation von "White Nationalist" angegeben. Heimbach versucht schon seit Jahren, einen Zusammenschluss aller US-amerikanischen Rechtsextremen zu organisieren und ihre Überzeugungen in den Mainstream-Diskurs einzubringen. Berühmt wurde er, als er an der Towson University eine Gruppierung für weiße Studenten gründete und verklagt wurde, weil er bei einer Trump-Wahlkampfveranstaltung einen Black-Lives-Matter-Demonstranten geschubst hatte. Wegen dieses Zwischenfalls hat man ihn auch als das "freundliche, jugendliche Gesicht des Hasses in den USA" bezeichnet. Heimbach driftete immer weiter nach rechts ab und nahm auch bei der rechtsextremen Demonstration "Unite the Right" in Charlottesville teil. Vor kurzem sollte er eigentlich neben der Alt-Right-Berühmtheit Richard Spencer bei einer Veranstaltung an der Michigan State University auftreten, aber das Ganze endete in einer handfesten Auseinandersetzung zwischen den Rassisten und Gegendemonstranten.

Inzwischen ist Heimbach auf Kaution freigekommen, aber laut dem Southern Poverty Law Center herrscht bei der Traditionalist Worker Party jetzt Chaos: "Ich habe die Schnauze voll", soll Matt Parrott gegenüber der Organisation gesagt haben. "Das Southern Poverty Law Center hat gewonnen, Matt Parrot ist raus. Habt noch ein schönes Leben!"

Und diesen Worten ließ Parrot direkt Taten folgen. Wegen der Auseinandersetzung im Trailerpark löschte er sowohl die Mitgliederliste als auch die Website seiner Organisation. Zu einer Journalistin von Daily Beast sagte er: "Es gibt keine Traditionalist Worker Party mehr!"

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