Zu Hause

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The Photo Issue 2015

Zu Hause

Im besten Fall ist Fotografie für mich eine klare, gebündelte Manifestation unserer Erfahrung und die purste Reflexion des Unterbewussten. Doch im Krieg war sie für mich auch beklemmend geworden, verdorben durch Leid und Tod.

Aus der Photo Issue 2015

Ich fing an, meine Familie gezielt zu fotografieren, als ich bereits mehrere Jahre an einem Projekt über die Kriege im Irak und in Afghanistan gearbeitet hatte. Im besten Fall ist Fotografie für mich eine klare, gebündelte Manifestation unserer Erfahrung und die purste Reflexion des Unterbewussten. Doch im Krieg war die Fotografie für mich auch beklemmend geworden, verdorben durch Leid und Tod. Ich hatte vergessen, wie man Schönheit im Alltäglichen findet und wie befriedigend das ist. Ich fing an, meine Familie und das Zuhause meiner Kindheit zu fotografieren. Anfangs war es eine Dokumentation meiner Großeltern. Sie waren alt geworden und hatten mir ihre und meine Sterblichkeit vor Augen geführt. Mit der Geburt meiner Nichte erlebte die Familie einen Neuanfang. Durch sie fing ich an, mehr zu schätzen, wie viel Liebe mir zuteil geworden ist und welch ein Zufluchtsort dieses Zuhause schon immer war.

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2014, Bethesda, Maryland. Meine Spiegelung im Wohnzimmerfenster

2010, Bethesda. Teile meiner Modellsoldaten-Sammlung, die noch auf einem Regal in meinem Zimmer steht. Als Kind war ich eifriger Sammler und Bastler von Modellsoldaten, hauptsächlich aus dem Zweiter Weltkrieg.

2013, Bethesda. Meine Mutter mit einem Army-Helm aus dem Zweiten Weltkrieg, den ich als Kind für ein Halloweenkostüm verwendet habe.

2004, Lighthouse Point, Florida. Meine Mutter mit meiner Oma

2011, Silver Spring, Maryland. Ein heruntergefallener Burger in der Nähe des Seniorenwohnheims meiner Großeltern, wenige Tage nach dem Tod meiner Oma

2004, Lighthouse Point. Meine Oma mochte es nicht wirklich, fotografiert zu werden, doch wenn ich darauf bestand, dann posierte sie so, dass sie sich verstecken konnte.

2004, Lighthouse Point, Florida. Meine Großeltern, Ralph und Dorothy Kaufman, oder „Manya“ und „Patcha“

2011, Easton, Maryland. Meine Schwester, mein Schwager und mein Großvater bei einem Essen mit der Familie

2012, Bethesda. Mein Cousin Alexander (links) und mein Vater, Antoine (rechts), im Krankenhaus, nachdem meine Schwester meine Nichte Victoria (auf dem Arm meines Vaters) zur Welt gebracht hatte

2015, Bethesda. Meine Schwester, meine Nichte Victoria und eine Seifenblasenpistole

2013, Easton. Meine Tante Jill hält Stella, die Hündin ihrer Tochter.

2014, Bethesda. Mein Vater, Antoine, zu Hause

2013, Bethesda. Mein Vater deckt beim Renovieren das Schlafzimmer mit Plastik ab.

2011, Bethesda. Mein Vater schnallt meinen Großvater nach der Bestattung meiner Oma an—ich war im Fahrersitz. Ich habe eine Woche nach ihrem Tod bei meinem Großvater verbracht.

2014, Lenox, Massachusetts. Meine Nichte Victoria macht während einem Familienausflug in die Berkshires ein Nickerchen.

2009, Bethesda. Die Spiegelung meiner Mutter im Fenster kurz nach meiner Rückkehr von einer Reise nach Afghanistan

2014, Bethesda. Mein Vater bei einem Familienspaziergang nach Weihnachten