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Drogen

In einem Weltkriegsbunker in Bremen hat die Polizei 10.000 Cannabis-Pflanzen gefunden

Eine Plantage, die das Etikett "sehr groß" verdient, sagt das LKA.
Hunderte Cannabis-Pflanzen wachsen in dem Bunker
Foto: Polizei Bremen

Denken Menschen heute an spektakuläre Funde, erinnern sie sich an die Gletschermumie Ötzi, den "ältesten Kriminalfall der Geschichte". Oder an die Höhlenmalereien von Lascaux, die berühmten "Kunstwerke aus der Steinzeit". Weniger historisch aber ziemlich spektakulär ist der Fund, den die Polizei Bremen am Mittwoch gemacht hat: In der Hansestadt haben Beamte 10.000 Cannabis-Pflanzen sichergestellt, einen "Urwald aus Cannabis-Pflanzen".

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Das berichtet buten un binnen, die Lokalnachrichten von Radio Bremen. Demnach hätten Polizeibeamte und SEK-Kräfte die 10.000 Pflanzen in einem Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg im Bremer Stadtteil Hemelingen beschlagnahmt. Dort blühte es gleich auf mehreren Etagen. Die Täter sollen auf Wärmelampen, spezielle Belüftungsanlagen und Düngemittel zurückgegriffen haben, um die Pflanzen zu kultivieren.


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"Das ist eine Plantage, die sogar im bundesweiten Vergleich das Etikett 'sehr groß' verdient", sagte der Leiter des LKA Bremen, Daniel Heinke, gegenüber buten un binnen. Man müsse sich das wie einen "kleinen Gärtnerei-Betrieb" vorstellen, bei dem erfahrene Grower große Summen aufwenden, um mit gewerblichem Handel Profit zu machen.

Unklar ist, wie viel die beschlagnahmten Pflanzen wert sind, und wer hinter der Indoor-Plantage steht. Die Spurensicherung soll die nächsten Tage im Bunker verbringen. Die Täter können sich aber einer empfindlichen Strafe sicher sein, sollte die Polizei sie fassen. Das Strafmaß bewege zwischen einem und 15 Jahren Freiheitsentzug, so der Staatsanwalt Frank Pasede. Das hängt vor allem davon ab, ob die Polizei zum Schluss kommt, es handele sich bei der Plantage um organisierte Kriminalität.

"Bedauerlicherweise bemerken wir, dass es in den letzten Monaten im Bundesgebiet immer wieder zu solchen Funden kommt", sagte Heinke. Bei der Plantage handele es sich um "keinen Einzelfall", sondern um ein "wachsendes Kriminalitätsfeld" der Bandenkriminalität.

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