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Deswegen verinnerlichen wir uns an dieser Stelle noch mal ganz klar: Sex ist Sex. Sexueller Missbrauch ist sexueller Missbrauch. Das sind zwei verschiedene Dinge. So wie Einkaufen und Klauen, nur dass es hier um Menschenleben geht und nicht um Gegenstände. Haben wir das alle verstanden? Gut. Die zugeschaltete Expertin Svenja Flaßpöhler nämlich nicht.Für Frauen, die wissen, wo sie hingehören. Like Broadly auf Facebook.
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"Sich wie Gina-Lisa Lohfink in einen Club zu setzen und zu erwarten, dass dein besoffener Partyzustand nicht ausgenutzt wird, um dir Gewalt anzutun, ist nicht naiv—es ist unser gutes Recht", schrieb Netzfeministin Anne Wizorek in einem Beitrag für Broadly und sagt damit alles, was zum Thema Täter-Opfer-Umkehr überhaupt zu sagen ist. Es ist das gute Recht eines jeden Menschen, darüber zu entscheiden, was wann wie und mit wem mit seinem Körper passiert. Der Fehler liegt nicht bei der Person, die Nein sagt. Er liegt bei dem Menschen, der sich dazu entscheidet, das Nein zu überhören.Da kann man noch so viele Psychoanalytiker und Philosophen zitieren und sich an vermeintlich negativ-patriarchalisch aufgeladenen Worten abarbeiten, aber alles, was man an dieser Stelle tut, ist es, das Leid der Opfer, das ganz reale, aktuelle Leid der Opfer im Jetzt und ihr Recht auf Selbstbestimmung kleinzureden.Deswegen ist der 3sat-Beitrag kein bedauernswerter Ausrutscher, sondern eine Art Sinnbild für die aktuelle Debatte um den mutmaßlichen Missbrauchsfall Gina-Lisa. Ein Sinnbild dafür, wie es manchen Menschen absolut unmöglich scheint, eine gedankliche Grenze zwischen Sex und Missbrauch zu ziehen. Wer tief in sich drinnen akzeptiert hat oder zumindest irgendwie glaubt, dass es in Ordnung ist, Geschlechtsverkehr zu haben, mit dem nur ein Teil so richtig einverstanden ist, der versteht die Empörung um Gina-Lisa nicht. Der versteht nicht, wie das aktuelle Sexualstrafrecht Opfer sexueller Gewalttaten davon abhält, ebenjene Taten zur Anzeige zu bringen und der versteht auch nicht, dass "Nein heißt Nein" nur diejenigen in ihrem Sexualleben einschränkt, denen die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Partner egal sind.Wer die gesetzliche Stärkung von erklärter, sexueller Einvernehmlichkeit als etwas Negatives ansieht, der offenbart vor allem eins: sein zutiefst fragwürdiges Weltbild. Ein Weltbild, in dem Ungleichheit so tief verwurzelt, so selbstverständlich ist, dass es einen Part gibt, der sich nimmt, was er will, und der andere zu geben hat—im Zweifelsfall die Frau.Folgt Lisa bei Twitter.Diese Studie zeigt, welcher Politiker in Talkshows die meisten Unwahrheiten erzählt