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Popkultur

Diebe haben sich in die Katakomben von Paris geschlichen und Wein im Wert von 250.000 Euro geklaut

Das vielleicht französischste Verbrechen aller Zeiten.

Die Katakomben unter der französischen Hauptstadt sind ein verwinkeltes Labyrinth aus finsteren, engen Tunneln und Höhlen, die obendrein mit den Schädeln und Knochen von etwa 6 Millionen Menschen dekoriert sind. Das alles hat eine Diebesbande nicht davon abgehalten, einen überaus spektakulären Coup durchzuführen.

Dem Guardian zufolge hatten sich in der Nacht zu Dienstag ein paar gewiefte Einbrecher in die ehemaligen Steinbrüche geschlichen. Die Täter hatten dort offensichtlich eine Wand ausgemacht, die das verzweigte Tunnelsystem vom Weinkeller eines Privathauses trennte. Sie gruben sich durch den Kalkstein in das Weinparadies und nahmen etwa 300 kostbare Flaschen mit. Die Polizei beziffert den Wert der Beute auf über 250.000 Euro.

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Es gilt als wahrscheinlich, dass die Diebe den Weinbestand bereits vor ihrer spektakulären Ocean's Eleven-Aktion ausgekundschaftet haben.

"Wir gehen davon aus, dass sie den Keller im Vorfeld besucht haben", sagte ein Polizeisprecher den französischen Medien. "Die Täter haben nicht zufällig ein Loch in diese bestimmte Wand gebohrt." Der Raub muss sehr gut organisiert gewesen sein. Auch ohne Hunderte Flaschen Wein im Gepäck verläuft man sich leicht in dem jahrhundertealten Tunnelsystem.

Erst im Juni hatten sich zwei Teenager in den Katakomben verlaufen. Drei Tage hatten sie dort unten verbracht und wären fast an Unterkühlung gestorben, bevor sie schließlich mithilfe von Suchhunden gerettet wurden. Das Tunnelsystem erstreckt sich über mehr als 250 Kilometer unter der Seine-Metropole, aber nur ein Bruchteil davon, etwa zwei Kilometer, ist für Touristen zugänglich. Damit bleibt viel Platz für Diebe und andere Kriminelle, die nicht befürchten müssen, in den verlassenen Tunneln irgendjemandem in die Arme zu laufen.

Die Weinräuber sind noch auf freiem Fuß. Wahrscheinlich riechen sie gerade genüsslich an ein paar Korken und überlegen, wie sie ihre auffällige Ware loswerden, ohne erwischt zu werden.

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