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DIE WALL STREET ISSUE

Irakische Dinar sind ein Risikogeschäft

Amerikanische Soldaten kommen mit den Taschen voller irakischen Dinar nach Hause und wollen irgendwie Geld damit verdienen.

Foto von Hrvoje Polan/AFP/Getty Images

Seit dem Sturz von Saddam Husseins Regime sind US-Soldaten mit den Taschen voller Irakischen Dinar im Wert von Millionen von Dollar nach Hause zurückgekehrt. Sie hoffen auf die Aufwertung der Währung (derzeit bekommt man für einen Dinar 0,00086 US Dollar), wenn sich der Irak stabilisiert. Dann würden alle, die säckeweise Dinar gehortet haben, über Nacht stinkreich. Das Außenministerium der Vereinigten Staaten warnt allerdings vor dem Erwerb.

Aber die Aussicht auf mögliche Millionengewinne stellt alle Bedenken in den Schatten. Überall in den USA stehen zahlreiche Veteranen und Kleinanleger Schlange, um bei skrupellosen Devisenhändlern und auf Auktionsseiten wie eBay nahezu wertlose Dinar zu erstehen.

Reuters zufolge hat diese Betrugsmasche ein solches Ausmaß angenommen, dass eine US-Firma behauptet, 90 Prozent ihrer 900.000 Kunden habe in Dinar investiert.

„Den Investoren erzählt man, der Dinar werde mit wachsendem Wohlstand des Landes wieder an Wert gewinnen, und dass sie ihre Devisen dann mit enormen Gewinnen verkaufen könnten", erklärt mir Devisenhändler Renato Ricks. „Woher diese Zahlen stammen, ist mir schleierhaft."

Währungen können nach militärischen Konflikten durchaus wieder aufgewertet werden, wie etwa der Kuwait-Dinar nach dem Golfkrieg. Aber im Irak gibt es kaum staatliche Kontrolle, die Infrastruktur ist ruiniert, und die Möglichkeiten für den Wiederaufbau sind extrem begrenzt. So meint Jay Adkisson von Forbes VICE gegenüber: „Das ist einfach lächerlich … als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen."