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Nick Heras, Associate Fellow bei der Jamestown Foundation und Nahost-Forscher am Center for a New America Security, sagte VICE News: „Grundsätzlich hat der IS hat bereits die erste Phase des Sieges erreicht; sie haben bereits ein Jahr gegen eine US-geführte Koalition überlebt. Sie konnten die meisten ihrer Landgewinne im Irak verteidigen und Gebiete in Syrien erobern."Alles, was sie tun müssen, um auf diesem Erfolg aufzubauen und endgültig zu siegen, ist, weitermachen wie bisher—eine Wirtschaft, die Gewinne erwirtschaftet, um die Kämpfer zu bezahlen; als religiöse Bewegung, die den politischen Ambitionen des Kalifaten eine Legitimierung verschafft und am wichtigsten als militärische Organisation, die ständig expandiert und neue Gebiete erobert.„Die zweite Phase für den IS besteht jetzt darin, die Revolutionsbewegung in Syrien komplett zu vereinnahmen", erklärt Heras. Ihm zufolge könne die Gruppe als religiöse Bewegung nur bestehen, wenn jede Gruppe von Aufständischen dem IS ihren bay'ah (Treueschwur) leistet, auch die mit al-Qaida verbundenen Gruppen wie Jabhat al Nusra.Motherboard: Japan kontert die Propaganda des IS mit Henker-Memes
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In der fehlenden Akzeptanz durch die weltweite muslimische Community könnte die einzige Möglichkeit liegen, den IS zu bekämpfen. Abdelaziz al Sheikh, der Großmufti von Saudi-Arabien (die oberste religiöse Autorität des Landes) ging sogar soweit und erklärte den IS „zum größten Feind des Islams". Also anstatt die Unterstützung von Muslimen, die ein islamisches Projekt wie ein Kalifat ansprechend finden, anzuziehen, könnte die Einbildung, eine religiöse Autorität zu sein, zusammen mit der extremen Gewalt letztlich den eigenen Erfolg aushöhlen und zu einer begrenzten Einflusssphäre führen, die sich auf irakische und syrische Gebiete beschränkt.„Die Frage der Legitimität muss von denen beantwortet werden, die sie einem übertragen. Sofern nicht ein Großteil der muslimischen Welt der Ideologie des IS folgt, wird es nie eine echte Legitimität für das Kalifat geben können", sagt Dr. Qadhi.Momentan gibt es weder eine Garantie, dass der IS triumphieren wird, noch eine Garantie, dass er besiegt wird. Dennoch steht das alleinige Überleben des IS für eine Art Sieg, übertrifft er doch damit alle Erwartungen.„Man kann sich der politischen Realität stellen und anerkennen, dass der IS weit mehr ist als eine Terrorgruppe, viel mehr als ein Aufstand. Aber man muss nicht seine Staatlichkeit auf Dauer akzeptieren", sagt McCants. Ohne einen stimmigen Plan, der die staatsaufbauenden Strukturen des IS zerstört und mit praktikablen politischen Lösungen ersetzt, wird es wenig Gründe dafür geben, dass der IS verschwindet—jedenfalls in absehbarer Zukunft.Noisey: Xatar über den IS und die Rekrutierung in Deutschland