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An alle traurigen Ladys: Finger weg von Weißwein!

Du bist ein Mädchen und ertränkst deinen Liebeskummer ausgerechnet in Weißwein? Mach das nicht! Finger weg von Weißwein. Warum? Erfährst du hier!
Hilary Pollack
Los Angeles, US

Wer kennt sie nicht? Unglückliche Single-Girls, die sich regelmäßig mehrere Gläser Chardonnay reinstellen, in der Hoffnung, so ihre Einsamkeit und den allgemeinen Weltschmerz buchstäblich zu ertränken. Doch Forschungsergebnisse zeigen, dass dadurch der Kummer nicht nur nicht gelindert wird, sondern sogar verschlimmert werden kann.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Laut Drinkaware—eine britische Organisation, die dem Alkoholmissbrauch den Kampf angesagt hat—geht es schon damit los, dass Frauen dazu neigen, ihr „Glas Wein" deutlich zu voll einzugießen. Und es dann—vor lauter Kummer—nicht bei einem zu belassen.

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Außerdem sind Weißweine voll mit Sulfiten—die Salze und Ester der schwefligen Säure, die nicht nur natürlich in Trauben vorkommen, sondern ebenso während des Fermentationsprozesses als eine Art Konservierungsmittel gegen unerwünschte Bakterien und das Wachstum von Hefe zugefügt werden. Obwohl noch mehr Forschung notwendig ist, gibt es erste Hinweise dafür, dass Sulfite unter anderem mit Beschwerden wie Depression, Niedergeschlagenheit nach einem Rausch, Kopfschmerzen und Verdauungsproblemen in Verbindung stehen. Übrigens musst du dir diesbezüglich bei Rotwein weniger Sorgen machen. Denn bei seiner Herstellung werden weniger Sulfite eingesetzt. Wenn deine Post-Suff-Stimmungsschwankungen sehr stark ausfallen sollten, könnte es übrigens auch daran liegen, dass du unter einer Sulfitunverträglichkeit leidest (die gar nicht mal so selten ist). Und immer mehr Wissenschaftler halten es für möglich, dass Depressionen und Lebensmittelallergien in einem engen Zusammenhang stehen.

Doch damit nicht genug. In Weißwein lauern außerdem riesige Zuckermengen—durchschnittlich 50 Prozent mehr als in Rotwein. Laut der Washington Post enthalten weniger als 150 ml (also nicht mal ein Gläsle im Restaurant) von einem halbtrockenen Weißwein wie Riesling 14 g Zucker (zum Vergleich: 100 ml Cola enthalten durchschnittlich 10,6 g Zucker). Und nach Blutzuckerspitzen folgt unausweichlich ein Abfallen des Blutzuckerspiegels, was sich wiederum auf deine Stimmung auswirkt.

Und dann ist da noch ein Faktor, den wir Frauen oft nicht auf dem Schirm haben. Wir sind Leichtgewichte. Und das führt dazu, dass wir bei derselben Menge Alkohol eine höhere Alkoholkonzentration im Blut aufweisen als Männer, und zwar nicht zu knapp. Laut Untersuchungen an der University of Notre Dame nehmen Frauen, die dieselbe Menge Alkohol getrunken haben und genauso viel auf die Waage bringen wie ihre männlichen Mitzecher, 30 Prozent mehr Alkohol in ihren Blutkreislauf auf. Schuld daran, so die Forscher, sei der höhere Körperfettanteil bei Frauen bei einem gleichzeitig geringeren Wasseranteil.

Heißt das nun, du solltest ganz auf deinen geliebten Weißen verzichten. Niemals! Aber wenn du das nächste Mal eh schon down bist, dann greif lieber mal zu Rotwein. (Oder am besten zu diesem Bier—dann bleibt auch der lästige Katzenjammer aus.)

Oberes Foto: Andreas Åkre Solberg | Flickr | CC BY 2.0