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Menschen

Erwachsene erzählen, wann sie sich das letzte Mal in die Hose gemacht haben

"Ich legte mich auf dem Bauch und plötzlich lief die ganze Suppe hoch in Richtung Hals."
Eine nasser Hosenschritt, symbolisch für einnässen; sich in die Hose pinkeln

Foto: Flickr | Ryu1chi Miwa | CC BY 2.0

Im niedersächsischen Celle hat ein Mann einen Drucker für Kontoauszüge kaputtgepinkelt. Ein Wasserschaden, vermutete der herbeigerufene Techniker, doch das Überwachungsvideos zeigte einen "amtsbekannten" 41-Jährigen beim Wasserlassen auf dem unschuldigen Maschinchen. Der Grund für den plötzlichen Harndrang ist nicht geklärt, aber sowas kann ja eigentlich jedem mal passieren. (Auch wenn die wenigsten Personen auf einen Kontoauszugdrucker urinieren.)

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Schon für Kinder jenseits des Windelalters ist es peinlich, wenn sie sich in die Hose pullern. Für einen Erwachsenen ist es gesellschaftlich gesehen ein No-Go. Doch jede Blase hat nunmal ein begrenztes Fassungsvermögen und ist das erreicht, leert sich das Organ von selbst. Mit dieser kleinen Durchspülaktion verhindert der Körper, dass sich Bakterien ansammeln.

Die Formen der Inkontinenz sind so zahlreich, wie es Unterwäschemodelle gibt. Die Version, bei der den meisten wohl schon mal was in die Hose gegangen ist, ist dabei die Belastungsinkontinenz (früher: Stressinkontinenz). Ein guter Witz, ein Hustenanfall oder mal kurz das Sofa angehoben und schon ist die Hose nass. Bei der ausgeprägtesten Form der Belastungsinkontinenz verliert man übrigens bei jeder Bewegung Urin, sogar im Liegen.

Dann gibt's noch die Dranginkontinenz, bei der die betroffene Person mehrmals in der Stunde extrem dringend auf Klo muss und der Urin dann in einem Schwall herauskommt. Dann gibts noch die Überlaufinkontinenz, die Reflexinkontinenz, die extrauterale Inkontinenz, das nächtliche Einnässen und – klar – die Mischinkontinenz.


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Wie viele Menschen sich gelegentlich in die Hose pullern, ist schwer zu zählen, es gibt eine gigantische Dunkelziffer. In Deutschland sollen um die fünf bis acht Millionen darunter leiden. Und es gibt auch eine ziemlich schlechte Nachricht: Der Hang zum Einpieseln steigt in den großen Industrienationen permanent an. Bis zum Jahr 2050 sollen bis zu 30 Prozent von einer Blasenschwäche betroffen sein, so der Selbsthilfeverband Inkontinenz auf seiner Website. Und so kommt es vielleicht auch, dass unsere Frage nach dem In-die-Hose-machen auf einen positiven Widerhall traf.

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Denn in unserer spontanen durchgeführten Umfrage im unmittelbaren Umfeld der VICE-Redaktion zum Einpullern und Einkoten hatte jeder zweite eine Geschichte am Start. Und diese Geschichten wollen wir euch nicht vorenthalten. Auch wenn wir sie aufgrund nachvollziehbarer Gründe anonym lassen müssen. Wir verwetten unser Höschen, dass sie stimmen.

In Beziehungen bitte nicht kitzeln – Frau, zum Zeitpunkt des Vorfalls 17

Foto: Flickr | chad rogers | CC BY-ND 2.0

Dass "sich vor Lachen bepissen" keine Metapher ist, weiß ich, seit ich 17 bin. Ich habe mit meinem damaligen Freund auf dem Bett rumgealbert – so eine Mischung aus Raufen und Durchkitzeln. Durch die 20 Kilo Gewichtsunterschied zwischen uns beiden war ziemlich schnell klar, wer gewinnt. Mein Freund drücke mich gegen das Bett und kitzelte mich so lange, bis mir vor Lachen die Tränen kamen. Ich fand das längst nicht mehr so lustig, aber das checkte er nicht, weil alle meine Bitten aufzuhören, vom wiehernden Lachen begleitet waren. Ich lachte, flehte, lachte noch mehr, bis irgendwann nicht nur meine Augen nass waren. Es war nicht viel, aber genug, dass sich ein Fleck zwischen meinen Beinen ausbreitete. "Höhöhör auf, ich hahahabe mir in die Hohohohohose gemacht", schrie ich. Der Freund hörte auf zu kitzeln, aber nicht zu lachen. Er fand es zum Schreien komisch. Ich habe ihm nie erzählt, dass das Ganze ziemlich traumatisch war. Damals schien es, als sei das Einpinkeln weniger peinlich, wenn wir das Ganze unter einem "sehr lustigen Unfall" verbuchen. Aber zumindest ekelte sich der Freund nicht, gab mit seine Boxershorts und kitzelte mich nie wieder.

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Inzwischen weiß ich, dass Kitzeln nicht süß ist, sondern eine mittelalterliche Foltermethode war. Der "sehr lustige Unfall" heißt Stressinkontinenz und ist wohl so verbreitet, dass es dazu ein Wiki-How gibt.

Auf dem Surfbrett gibt's kein Klo – der Surfer war 22

Foto: Max Pixel | Public Domain

Ich war mit ein paar Freunden am Atlantik surfen. Nachdem ich an einem Tag schon zwei Stunden im Wasser war, musste ich auf einmal dringend pissen. Raus wollte ich noch nicht und es war einfach zu kalt, den Wetsuit im Meer auszuziehen. Da kam mir eine glänzende Idee: Ich kann ja auch einfach in den Wetsuit reinmachen, wäscht sich ja eh wieder raus. Die Überwindung, in die Klamotte zu pullern, war größer, als ich angenommen hatte, doch ich schaffte es, und im unteren Rumpfbereich und an den Beinen wurde es sofort richtig schön warm.

Die nächste Welle veränderte die Situation jedoch drastisch. Ich legte mich auf den Bauch, um loszukommen und plötzlich lief die ganze Suppe hoch in Richtung Hals. Ich hatte das Gefühl, die ganze Pisse kommt mir oben aus dem Kragen raus. Das war nicht sooo geil. Beim Weitersurfen hat sich der Urin dann allerdings wieder ganz gut rausgewaschen und ich hatte die Sache schon fast wieder vergessen – bis zum nächsten Morgen. Da hat es in unserem Badezimmer nämlich ganz widerlich gestunken. Scheinbar hatte sich doch noch Urin im Innenmaterial des Anzugs festgesetzt. Danach hab ich das dann sein gelassen, weil die Wetsuits sowieso schon unangenehm genug riechen.

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Die fleckenresistente Sporthose – Frau, 32 Jahre alt zum Zeitpunkt der Benässung

Foto: imago | foto2press

Ich beschäftige mich eher mit ruhigen Ausdauersportarten wie Yoga, Schwimmen oder Ponystreicheln. Mein Körper reagierte also recht überrascht, als ich ihn eines Tages zu einem Fußballturnier nötigte. Meine Tochter war damals ein Jahr alt und wie allseits bekannt ist, leiden die meisten Frauen an einer postnatalen Blasenschwäche. Wir spielten den ganzen Tag Fußball, und ich schlug mich gar nicht schlecht (fand ich). Aber je länger das Spiel ging, desto müder wurde nicht nur ich, sondern auch meine Beckenbodenmuskulatur. Und so weiß ich seit diesem Tag die Vorteile schnelltrocknender Funktionskleidung in dezentem Schwarz zu schätzen.

Volle Blase im Ford Fiesta – Frau, zum Zeitpunkt der kreativen Pinkelübung 22

Foto: Zuschnitt von Flickr | Eva Rinaldi | CC BY-SA 2.0

Ich bin sehr stolz auf mich, weil ich es geschafft habe, nicht in meine Hose, sondern in eine Thermoskanne zu pinkeln. Sogar unter erschwerten Bedingungen. In meinem klapprigen Ford Fiesta war ich nach einem langen Tag in der Uni in Erlangen auf dem Weg nach Hause in Fürth und sah schon mit Freuden meiner heimischen Toilette entgegen. Dann kam der zähfließende Verkehr – und ich konnte es langsam nicht mehr halten. Ich entdeckte die Thermoskanne auf dem Beifahrersitz. Es befand sich noch ein Riesenschluck Tee in der Kanne, auf den ich aus mir heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen nicht pinkeln wollte. Ich stürzte den Tee herunter und öffnete meine Hose. Während ich immer wieder kuppelte und Gas gab, gelang es mir, den Urinstrahl zielgenau und fleckenfrei in die Kanne zu entleeren. Und das als Frau. Es war zwar noch ein bisschen hell und meine Scheiben nicht abgedunkelt, aber man muss manchmal einfach Prioritäten setzen.

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Darmspülung auf der Wasserrutsche – die betroffene Cousine war Mitte 20

Foto: Pixabay | Public Domain

In Las Vegas gibt es ja tagsüber nicht viel zu tun. Meine Cousine, meine Freundin und ich sind deswegen ins Wet'n Wild, ein Freizeitpark mit Reifenrutschen und künstlichen Flüssen. Wir sind die Freefall-Rutsche runter, ich zuerst, dann meine Cousine. Ich wartete unten, sie flog mir senkrecht entgegen. Unten angekommen seh ich ihr Gesicht: versteinert und schockiert. Sie springt auf, rennt in Richtung Toiletten. Zu spät.

Der Wasserdruck hatte ihr eine Darmspülung verpasst. Und der chlorwassergetränkte Inhalt ihres Darms war nicht mehr zu halten.

Volle Blase und Reitsport vertragen sich nicht gut – die Reiterin war 15

Irgendeine Frau auf irgendeinem Pferd | Foto: Wikimedia | Andrzej Wójtowicz | CC BY-SA 2.0

Eine Freundin und ich haben einen Ausritt gemacht. Wir haben die Sattel weggelassen, hin und wieder an Tempo zugelegt und uns dabei Witze erzählt. Dumm nur, dass meine Freundin vorher nicht auf die Toilette gegangen ist. Irgendwann fing sie nämlich an zu betteln, dass ich doch damit aufhören solle, Witze zu erzählen, da sie sich sonst nicht mehr zurückhalten könnte. Auch die rhythmischen Bewegungen auf dem Pferderücken waren ihrem Harndrang nicht zuträglich. Irgendwann war es dann zu spät: Sie nässte sich – und das wehrlose Pferd gleich mit – ein. Und da kein Sattel Täter und Opfer voneinander trennte, klebten die Pferdehaare am Ende als Beweismaterial an der Reiterhose.

Kontrollverlust am DJ-Pult – Zum Zeitpunkt des Auflegens um die 30

Foto: Wikimedia | Zierros | CC BY-SA 4.0

Ein Bekannter von mir ist DJ. Einmal spielte er auf einem Festival ein 18 Stunden langes Set und nahm dabei recht viele Drogen wie Koks und Speed. Das führte dazu, dass er seinen Körper nicht mehr wirklich spürte. Irgendwann meinte eine Freundin dann zu ihm: "Was ist denn das dahinten an deiner Hose?" Tja, da hatte er sich einfach mal während des Auflegens eingekackt.

Anusverletzung im Darkroom – Mann beim Ein- und Austritt Mitte 20

Ein schwuler Freund von mir, der eigentlich ein total reinlicher, ordentlicher Typ ist und gar nicht auf Gangbangs steht, hat sich mal in einem Club-Darkroom ziemlich heftig in den Arsch ficken lassen. Am nächsten Tag musst er er allerdings wieder zur Arbeit. Er ist Portier in einem edlen Hotel, wo die Mitarbeiter schicke rote Uniformen tragen. Scheinbar hatte der sexuelle Akt bei ihm aber den Schließmuskel verletzt, so dass ihm permanent etwas aus dem Hintern herauslief. Er musste sich dann an dem Tag frei nehmen.

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