Freiheit ist ein Tittenposter. Eine Totenkopf-Zeichnung, eine Deutschlandfahne, eine Gardine vor den Gittern. Fotos von Familie und Freunden. 10,5 Quadratmeter klein sind deutsche Gefängniszellen im Schnitt. Die darf sich ein Häftling selbst einrichten – unter Auflagen. Das ist die Freiheit, die bleibt.Die Fotografin Sina Niemeyer wollte wissen, wie Gefangene leben. Also hat sie drei Jahre lang immer wieder Insassen in ihren Hafträumen besucht. Für ihren Bildband "10,5 m² Freiheit" hat sie Straftäter getroffen, die wegen Drogenhandels, Betrugs oder Totschlags in niedersächsischen Gefängnissen sitzen. "Den meisten ist es wichtig, ihr Zimmer einzurichten", sagt die 25-Jährige.
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So unterschiedlich ihre Geschichten, so ähnlich ihre Bedürfnisse: Die meisten Häftlinge sagen, sie seien einsam – und die Männer lieben Poster mit nackten Frauen. Auch Gardinen hat die Fotografin immer wieder gesehen, genau wie Fernseher und Familienfotos. "Nur ein Raum war so gut wie leer", erinnert sie sich. "Der Insasse hat ihn bewusst nicht eingerichtet, um sich selbst zu bestrafen."
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Zwölf Stunden pro Tag verbringt ein Häftling in seiner Zelle. Die Möbel dürfen sie nicht verrücken, Poster nur an bestimmten Holzbrettern anbringen, Gegenstände, die man als Waffe nutzen könnte, sind verboten. In der genormten Umgebung wirkt jeder persönliche Gegenstand wie ein Ausstellungsstück, liebevoll arrangiert. Die meisten Gefangenen sind stolz auf ihr bisschen Privatsphäre. Doch all diese Dinge können nicht das ersetzen, was die Insassen am meisten vermissen. "Wer oder was fehlt dir?", wollte Niemeyer auf einem Fragebogen wissen. "Die, die ich liebe", schrieb ein Gefangener. "Die, die mich lieben. Mein Sohn?"
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