Angesichts des schwindelerregenden Bitcoin-Kurses stellen sich viele die Frage, ob sie jetzt in Bitcoin investieren sollen oder lieber nicht. Doch auch wenn man sich einmal für die Kryptowährung entschieden hat, fangen die wirklich kniffligen Entscheidungen erst an: Was macht man überhaupt mit dem digitalen Reichtum? Soll man nach der nächsten Preisexplosion wieder verkaufen oder doch lieber alles in CryptoKitties investieren?
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Obwohl ich selbst nie in Bitcoin investiert habe, habe ich mich in den letzten Jahren als Tech-Journalist viel mit der Kryptowährung beschäftigt. In all der Zeit habe ich eigentlich nur einen sinnvollen Rat gehört, wie man sich als Bitcoin-Besitzer verhalten sollte: HODL.
Ein Tippfehler wird zum Mantra der Bitcoin-Jünger
Wenn du in den letzten Jahren den Werdegang von Bitcoin verfolgt hast, hast du dieses Meme, das aus dem falsch geschriebenen Wort “hold”, entstanden ist, wahrscheinlich schon öfter gesehen. “Hodl” ist inzwischen zu einer Art Mantra unter Bitcoin-Besitzern geworden. Ganz egal, ob der Kurs gerade fällt oder steigt, lautet das Credo von Hodl : Nicht verkaufen, halten. Neeraj Agrawal von der Non-Profit-Organisation Coin Center schrieb am Montag auf Twitter, dass der ursprüngliche HODL-Post aus dem Forum Bitcointalk nun genau vier Jahre alt sei. Damals postete der User “GameKyuubi” direkt nach einem dramatischen Preisabsturz den inzwischen legendären Satz “I AM HODLING”, um zu symbolisieren, dass er weiter an seinen Bitcoin festhalten würde.
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Denn genau dafür steht HODLING: Bloß nicht verkaufen, auch wenn der Preis gerade fällt. Es geht um eine langfristige Investition und nicht darum, sich von dem Versprechen des schnellen Geldes verführen zu lassen. Darum sollte man auch nicht Tag und Nacht an den Wechselkursen kleben, um herauszufinden, welcher Moment der richtige zum verkaufen sei. “Ich bin ein schlechter Investor und das weiß ich auch”, schrieb Gamekyuubi. “Bei einem solchen Nullsummenspiel machen am Ende nur die Händler Gewinn, wenn du verkaufst.”
Niemand weiß, wohin die Reise auf der Blockchain geht
Im Wesentlichen setzt jeder, der Bitcoin – also die Eintragungen in ein digitales Kassenbuch – kauft, darauf, dass dieses Kassenbuch eines Tages mal für etwas Großes genutzt werden wird – was auch immer das sein mag. Momentan sieht es immer weniger so aus, als ob Bitcoin einmal das universelle Zahlungsmittel sein wird, als das es einst gedacht war. Stattdessen werden Bitcoin vermehrt als Geldanlage genutzt. Niemand weiß momentan, wohin die Reise geht. Du kannst also jeden Moment deines Lebens damit verbringen, darüber nachzugrübeln – oder du lässt es einfach bleiben.
Es gibt jedoch tatsächlich einige Gründe, die fürs HODLen sprechen. Wenn du deinen Krypto-Schatz jetzt behältst, kannst du ihn eines Tages vielleicht für Unsummen verkaufen und hast ausgesorgt. Außerdem sorgen Leute, die an ihren Bitcoin festhalten, dafür, dass der Bitcoin-Markt stabil bleibt. Denn Massenverkäufe führen auch zu Preiseinbrüchen.
Außerdem wird dir jeder Hardcore-Bitcoiner bestätigen, dass die Blockchain sich nicht für den Wert von staatlichen Währungen interessiert, und das solltest du daher auch nicht tun – es kommt nur darauf an, dass du nach der großen Bitcoin-Revolution, wenn alles nur noch in BTC gerechnet wird, ein paar Satoshis zur Hand hast.
Ich denke, das Allerwichtigste ist es, sich nicht stressen zu lassen. Und dieser universelle Rat gilt unabhängig davon, ob du Bitcoin besitzt oder nicht.