You’ll never walk alone pic.twitter.com/LPkxr15qjz
— Borussen Tweets (@BorussenTweets) March 13, 2016
Dass Fußball nicht alles ist, bewiesen die Dortmund-Fans beim gestrigen Spiel gegen Mainz. Auf der Südwesttribüne hatten zwei BVB-Fans noch in der ersten Halbzeit einen Herzinfarkt erlitten. Für einen 79-Jährigen kam jede Hilfe zu spät, ein 55-Jähriger konnte reanimiert werden und der Verein vermeldete einen stabilen Zustand im Krankenhaus. Nach den Vorfällen verbreitete sich die Nachricht in den sozialen Netzwerken und im Stadion, sodass die Dortmunder Fans Anfang der zweiten Halbzeit ihre Fahnen abhingen und auch die Anhänger von Mainz 05 sich mit ihnen solidarisierten. Das sonst so stimmungsvolle Stadion schwieg in der zweiten Halbzeit—zumindest bis kurz vor Ende des Spiels.
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Während über Sky die TV-Zuschauer und auch irgendwann die Bank von beiden Mannschaften im Stadion informiert wurden, wussten die BVB-Spieler bis zum Ende des Spiels nicht Bescheid. Wie sehr sie dies auf dem Spielfeld beschäftigte, ließen sie nach der Partie durchblicken. „Auf einmal wurde es ruhig. Wir haben uns gefragt: Was ist passiert?”, erklärte ein irritierter BVB-Kapitän Mats Hummels. „Diese Ruhe hat mich an die Stimmung bei unserem Länderspiel in Paris erinnert.” Marco Reus erklärte: „Wir waren wegen der Stille im Stadion irritiert. Der Schiedsrichter hat mich auch gefragt, was denn hier los ist.”
You could hear a pin drop… Desperately sad. #BVBM05 pic.twitter.com/6BCWXTY0xI
— Alex Chaffer (@AlexChaffer) March 13, 2016
In der 87. Spielminute hoben die 80.000 Fans der Dortmunder Fußballfamilie inklusive der angereisten Mainzer Fans ihre Schals dann in die Höhe, sangen die Hymne „You’ll Never Walk Alone” und sagten auf ihre Weise auf Wiedersehen. Als nach dem Spiel die Fans dann wieder anfingen zu singen, brachen bei den Spielern alle Dämme: Arm in Arm standen sie vor der riesigen Südtribüne und neben Keeper Roman Bürki weinte auch der mitgenommene Pierre-Emerick Aubameyang einige Tränen. Der Fußball war spätestens in diesem Moment endgültig in den Hintergrund gerückt.