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Düsseldorf trifft Maßnahmen gegen sexuelle Übergriffe an Silvester

Die Maßnahmen sollen verhindern, dass sich die Übergriffe vom vergangenen Jahr wiederholen.
Foto: imago | Manngold

Die schrecklichen Ereignisse der Silvesternacht 2015 vor allem in Köln wirken immer noch nach. Aber auch in anderen Städten Deutschlands hatte es in derselben Nacht Probleme gegeben—unter anderem in Düsseldorf, wo Frauen insgesamt 54 sexuelle Übergriffe anzeigten. Wie verschiedene Medien berichten, hat die Düsseldorfer Stadtverwaltung deshalb eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, die das Fest dieses Mal sicherer machen sollen.

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Besonders einschneidend ist wohl, dass die Stadt ein Böller- und Raketenverbot in der Altstadt durchsetzen will. In den letzten Jahren war es immer wieder zu gefährlichen Szenen gekommen, weil Leute ihre Kämpfe mit Böllern und Raketen austrugen und die Feuerwerkskörper oft mitten in die Menge warfen. "Gut finde ich das nicht, aber nach den Silvester-Ereignissen geht es wohl nicht anders", erklärte CDU-Ratsherr Andreas Hartnigk im Kölner Express. Es gibt allerdings auch Zweifel, dass sich ein solches Verbot überhaupt konsequent umsetzen lässt.

In Österreich ist der Verkauf der sogenannten "Schweizerkracher" seit 2013 verboten. Wer noch welche hat, darf sie noch knapp einen Monat außerhalb des Ortsgebietes zünden, denn ab 2017 ist sogar der Besitz strafbar.

Screenshot von YouTube aus dem Video "Massenhafte sexuelle Übergriffe an Silvester in Köln" von N24

Die Stadt hat aber noch andere Maßnahmen geplant, um den Abend sicherer zu machen. Zwei große Lichtmasten sollen dafür sorgen, dass der zentrale Burgplatz besser beleuchtet werden kann, sollte die Lage unübersichtlich werden. Außerdem will die Stadt fünf neue Überwachungskameras installieren, dazu könnte die Polizei mit einer mobilen Video-Einheit unterwegs sein. Und schließlich soll in der Altstadt ein "Security Point" aufgebaut werden, an dem sich Frauen und Mädchen melden können, die sich bedroht fühlen oder Übergriffe beobachtet haben.

Geht dann aber auch nicht mehr: Grapscher auf den Mond schießen | Foto vom Düsseldorfer Karneval: imago | epd

Die Düsseldorfer Polizei richtete nach der Silvesternacht eine eigene Sonderkommission ein, gleichzeitig formierte sich in Düsseldorf wie auch in einigen anderen deutschen Städten eine kleine Bürgerwehr, die auf eigene Faust durch die Altstadt patrouillierte (und damit vor allem der Polizei mehr Arbeit machte, die dann die Bürgerwehr vor Betrunkenen und linken Gegnern beschützen musste). Die Düsseldorfer Bürgerwehr verhielt sich aber weitestgehend friedlich und löste sich irgendwann wieder auf—anders als in Köln, wo sich eine Zeit lang eine Mischung aus Hooligans und Neonazis versammelte, um sich im Namen der Frauenrechte mit der Polizei anzulegen.

Genau wie Köln hatte auch Düsseldorf sich mit einigen Extra-Maßnahmen auf den Karneval im Februar vorbereitet, der dann auch relativ glatt verlief. Den "Security Point" und die mobile Video-Einheit der Polizei hatte es zum Beispiel auch schon an Karneval gegeben.

Köln selbst hat sein Sicherheitskonzept für Silvester schon Anfang Oktober vorgestellt. Dazu gehört eine massive Polizeipräsenz von über 1.000 Beamten genauso wie verstärkte Video-Überwachung, Zäune, Straßensperren und ebenfalls ein Feuerwerk-Verbot auf der Domplatte. "Wir wollen, dass sich die unsäglichen Ereignisse der letzten Silvesternacht nie wiederholen", hatte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker erklärt.