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Für Juju Joints sind E-Joints die natürliche Konsequenz des E-Zigaretten-Boom

Vor einigen Wochen sorgte der „erste elektronische Joint” im Internet für Furore. Bis sich herausstellte, dass das Gerät kein THC enthält, dich nicht stoned macht, und nichts mit einem Kiffererlebnis gemeinsam hat außer einem Marihuanablatt als Logo.

Das Hauptverkaufsargument des holländischen Unternehmens E-Njoint, wie auch von vorherigen THC-freien E-Joints lautet, dass die Rauchwaren zu hundert Prozent legal seien—was in dem boomenden Underground-Weed-Vape-Business bis jetzt eine große Ausnahme darstellt. Ihr groß angekündigtes Statement ist wegen dem fehlendem Nikotin und THC in sonstigen E-Joints allerdings nicht allzu kontrovers.

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In Zeiten der kontinuierlichen Legalisierung weicher Drogen kommen aber auch die E-Joint-Hersteller auf nette Ideen. Juju Joint beispielsweise proklamiert einen „schlanken, diskreten, dampfenden E-Joint”—inklusive Wirkstoff.

Das Konzept von Juju Joint lautet, dass die meisten Situationen im Leben mit einem kleinen High aus dem unauffälligen Dampfgerät—optisch leicht zu verwechseln mit einer harmlosen E-Zigarette—noch etwas besonderer sein könnten. Das Werbevideo zeigt den möglichen Kunden eine elegante, gepflegte Welt erfolgreicher, sportlicher, gut aussehender und natürlich glücklicher Personen, die ihre genussvollen Unternehmungen mit einem kleinen Zug aus dem Juju Joint krönen.

Seit E-Zigaretten auch nachgefüllt werden können, haben sich Kiffer daran gemacht diese zu hacken, indem sie die Patronen durch sogenannte Dank Tanks ersetzten. Es gibt auch jede Menge Dampfkolben, die extra dafür entworfen wurden, Marihuanakonzentrat an Stelle von Nikotin zu vaporisieren.

Juju ist eine der ersten E-Marihuana-Zigaretten und wird sicherlich noch viele andere Exemplare nach sich ziehen: „Ich nehme an, dass in den nächsten Monaten noch einige ähnliche Geräte auf den Markt kommen werden.”, erzählte mir Tallulah Anderson, die Sprecherin von Juju Joint.

Die amerikanischen Behörden sind bereits besorgt über die Auswirkungen der Produkte und sehen die Teenager bereits mit E-Joints durch die Schulflure wandeln. Was sicher nicht allzu realitätsfern ist. Auch eigenwillige Modelle Marke Eigenbau, wie es sie bei den E-Zigaretten bereits gibt, werden nicht lange auf sich warten lassen.

Bisher verursachte das E-Weed eher Kopfschmerzen, als dass es besonders berauscht gemacht hat. Die nachfüllbaren Dampfkolben funktionieren ähnlich wie die E-Zigaretten und können mit einer Flüssigkeit oder einem Öl eigener Wahl befüllt werden. Es gibt viele unterschiedliche Marihuana-Konzentrate, die durch eine Extraktion von THC aus der Cannabispflanze gewonnen werden. So entsteht ein extrem wirkungsvolles Cannabinoid, das bis zu dreimal stärker als eine herkömmliche Sportzigarette sein kann. Daher kommt auch der Begriff „dabbing” (tupfen), denn allein ein Tupfen davon kann dich fertig machen. „Dieses Zeug ist hardcore.”, sagte Anderson. „Dieses ganze Dabbing ist wirklich gefährlich.”

Der Prozess der THC-Extraktion durch CO2 oder Butan, führte in Behelfslaboren schon zu Explosionen und Verletzungen; eine gute Reportage dazu ist das exzellent betitelte Feature „Baking Bad”. Welches dazu führte, dass in einigen amerikanischen Staaten, in denen Marihuana mittlerweile für den Eigengebrauch legalisiert ist, die Droge als Konzentrat verboten wurde. Eine nicht allzu gute Grundlage für die Marihuanalegalisierung und die E-Zigaretten-Bewegung.

Die lieben E-Joint Verkäufer wiederum möchten ihre Waren natürlich an die Allgemeinheit und nicht nur an überzeugte Kiffer verkaufen. „Juju Joints sind speziell für Leute, die nicht jeden Tag Cannabis konsumieren.”, sagte Anderson. „Es ist ein viel milderes Produkt und mehr für den Konsum zwischendurch. Du kannst es bei einem Konzert oder einem Abendessen benutzen und nach ein paar Zügen bist du immer noch ansprechbar.”