Wer Patrick Wagner noch aus seinen Tagen bei Surrogat kennt, weiß, dass der Gute kein Mann kleiner Worte ist. Größer als Gott, Patrick Wagner Superstar – ohne Wagner hätte es den modernen Kanye West nie gegeben. Vielleicht, wer weiß, keine Ahnung, aber wahrscheinlich. Jedenfalls waren wir froh, als wir hörten, dass der Berlin-Mitte-King von damals endlich wieder Musik macht. GEWALT heißt das inzwischen gar nicht mehr so neue Projekt, das sich aus den Musikern Wagner, DM1, Helen Henfling und Yelka Wehmeier zusammensetzt. Zusammen machen sie Punk, Noise, Shellac, Unsane, Hardcore, Bleach und einfach alles, was unangepasste Gitarrenmusik so können sollte. Dazu kommt ein Hang, uns mit der Nase immer wieder in alle Pisse-Pfützen zu drücken, die die urdeutsche Spießigkeit seit Jahrhunderten so absondert. GEWALT ist unangenehm, mit Anlauf. War schon immer so.
Das neue Video zum Song “Guter Junge / Böser Junge” kommt dagegen geradezu friedlich daher. Jedenfalls, wenn man hört, woher die Inspiration zum Song kam:
Das Gesamt-Kunstwerk “Gewalt” schlägt mit seiner neuesten Videoarbeit zum Song “Guter Junge / Böser Junge” zum ersten Mal den autobigraphischen Weg ein. Inspiriert von Dirk von Lowtzows genialistischem Ansatz, aus seinem eigenen Leben zu schöpfen, rekonstruiert Regisseur Wagner mit Gewalt die glücklichsten, schönsten und einschneidendsten Erlebnisse seiner Adoleszenz. Er entlarvt analog zum Text sein eigenes Wertesystem, offenbart sich und liefert mit diesem Vintageclip ein ästhetisches Meiserwerk.
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Die meisten werden sich an das beschämende Gefühl, falsch betitelter VHS Kassetten, an das Aufstehen, um vorzuspulen, und an die dilettantischen Anbahnungsszenen sowie unverständlichen Zooms aus der Totalen erinnern. Es waren die letzten Momente von Sicherheit und Glück.
Ihr kennt das. Da bleibt jetzt auch nichts weiter hinzuzufügen, außer dass ihr euch jetzt bitte das obige Video anschaut, die neue 7″ von GEWALT namens Wir sind sicher bei This Charming Man bestellt und die Band auf Tour besucht.
Zwei Dates gibt es noch:
31.03.2018 Hamburg // Hafenklang
14.04.2018 Berlin // Badehaus
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