Drogen

Nicht-Kiffer erzählen, wie sie sich high sein vorstellen

Vírgenes de la marihuana.

Such dir eine Droge aus. Egal welche. Du darfst sie nur noch nicht probiert haben. Jetzt stell dir vor, wie sich der Rausch anfühlen würde. Heroin? Ein Gefühl von Wärme und alles bewegt sich in Zeitlupe? Deine Gliedmaßen fühlen sich schwer an? Du hast bestimmt einfach zu oft Ewan McGregor in Trainspotting im Teppich versinken sehen. Was ist mit Pilzen? Du willst in die Natur, Bäume umarmen und zu psychedelischen Klängen mit den Waldelfen tanzen? Klingt doch plausibel, nicht wahr?

Bei Gras ist die Sache schon etwas anders. Man findet kaum noch Menschen, die noch nie in ihrem Leben an einer Tüte gezogen haben – jedenfalls in unserem bei näherer Betrachtung etwas zweifelhaften Freundeskreis nicht. Deswegen ist es umso interessanter, diese seltenen Geschöpfen zu fragen, wie sie sich bekifft sein vorstellen.

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Wiebke, 19

VICE: Gibt es einen Grund, warum du noch nie gekifft hast?
Wiebke: Es reizt mich einfach nicht. Es hat mich nie angesprochen und keiner meiner Schulfreunde hat gekifft. Inzwischen kommt es mir einfach ein bisschen sinnlos vor.

Hast du jemals überlegt, wie es sich anfühlen würde, high zu sein?
Ja, das habe ich mich definitiv gefragt. Ich habe mit Leuten zusammengearbeitet, die haufenweise Gras geraucht haben und breit zur Arbeit gekommen sind. Das finde ich schon faszinierend.

Und was glaubst du, wie es sich anfühlt?
Andere haben mir gesagt, dass man ein bisschen benommen wird. Bei der Arbeit gibt es diesen einen Kiffer, der meinte zu mir: “Es ist das Beste überhaupt, du bist so glücklich, entspannt und alles ist super.” Ich schätze, ich habe meine ganzen Vorstellungen vom Highsein aus der Popkultur. Ich stelle mir vor, dass ich alles gut finden würde, vielleicht wäre ich auch etwas gleichgültig. Ich würde benommen an einer Wand lehnen, die Augen halb geöffnet und mich weich wie eine Wolke fühlen. Vielleicht würde ich einen Beanie tragen.


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Ein Joint würde dich also in eine Klischee-Kifferin verwandeln?
Ja! Ich vergleiche es sonst immer mit betrunken sein. Aber ich weiß, dass du bekifft nicht so bescheuert bist. Ich würde wahrscheinlich einfach nur rumhängen und chillen. Wenn ich betrunken bin, bin ich laut, nervig und lege mich ständig auf die Nase. Ich glaube, ich bin ganz witzig, wenn ich betrunken bin.

Interessiert dich Gras vielleicht nicht, weil du so ganz zufrieden mit dir bist?
Als ich jünger war, so zwischen 14 und 16, war ich unfassbar unsicher. Aber ich schätze, dass sind wir alle in dem Alter. Ich habe mich jedoch mit der Zeit so akzeptiert, wie ich bin. Ich habe nicht das Gefühl, irgendwas an mir ändern zu müssen. Vielleicht bin ich nicht der kreativste Mensch, vielleicht bin ich ängstlich, laut und etwas bekloppt, aber ich habe Menschen um mich herum, die das akzeptieren und mich so lieben, wie ich bin. Ich habe also nicht das Bedürfnis, kiffen zu müssen.

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Matthew, 22

VICE: Du hast also noch nie gekifft?
Matthew: Nope!

In der Schule gab es keinen Gruppenzwang?
Gruppenzwang spielt definitiv bei Drogen und Alkohol eine große Rolle. Aber ich bin immer schon eine sehr rationale Person gewesen. Gruppenzwang hat also nie eine Gefahr für mich dargestellt. Mein ganzes Leben lang habe ich nur Dinge getan, die mich weiterbringen. Gras bringt mir nichts, also war es nie Thema für mich.

Hast du dir jemals vorgestellt, wie es wohl wäre?
Das muss ich mir nicht vorstellen, ich habe genug bekiffte Leute gesehen.

Aber vielleicht wirkt es bei dir ja anders.
Ja, ich weiß. Ich bin wohl einfach nicht neugierig genug.

Aber was glaubst du, wie es sich anfühlen würde?
Keine Ahnung.

Du bist sehr auf deine Zukunft fokussiert?
Ja, ich lasse mich nicht leicht von Dingen ablenken, die ich mich nicht dahin bringen, wo ich hin will.

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Cuong, 29

VICE: Du hast also noch nie gekifft?
Cuong: Meine Freunde haben versucht, mich zum Kiffen zu überreden, aber mir hat die Vorstellung nie gefallen. Ich habe noch nie geraucht, weder Gras noch Zigaretten. Ich will einfach nicht die Kontrolle über mich verlieren. Ich mag auch Alkohol nicht wirklich, noch nicht mal Kaffee.

Was würde denn passieren?
Ich würde wahrscheinlich einfach müde werden. Vielleicht würde mir auch schwindelig werden? Und hungrig wäre ich auch noch. Bekiffte scheinen ständig Hunger zu haben. Ich glaube, es würde mich auch richtig paranoid und ängstlich machen.

Klingt so, als würdest du nicht davon ausgehen, dass es dir gefällt.
Ich fühle mich schon durch Alkohol komisch und ich mag einfach dieses Gefühl nicht, betrunken zu sein. Ich denke, es wäre ähnlich.

Was magst du daran nicht?
Wenn ich betrunken bin, fühle ich mich richtig, richtig schlecht. Mein Herz rast, mir wird schwindelig und ich fühle mich einfach nicht wie ich selbst. Ich mag das Gefühl nicht, mich selbst zu verlieren. Ich glaube, durch Gras würde ich mich noch weniger wie ich selbst fühlen, als wäre ich in einem Traum oder so. Ich will einfach keine Panikattacke bekommen.

Aber was ist, wenn du daneben liegst und du dich super fühlst?
Selbst, wenn ich mich super fühlen würde, würde ich nicht kiffen wollen. Das ist eine mentale Sache. Mir macht die Vorstellung Angst, die Kontrolle zu verlieren. Es ist auch eine Frage des Lebensstils. Ich will nicht von irgendwas abhängig sein und mein Geld für Zeug ausgeben, das ich nicht brauche.

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Katherine, 19

VICE:Warum hast du noch nie gekifft?
Katherine: Sobald ich von jemandem höre, dass er gekifft hat oder mit jemandem zusammen ist, der oder die Gras verkauft, sind die bei mir sofort unten durch. Ich denke sofort schlecht über sie und will nicht in ihrer Nähe sein. Das ist ein Riesen-Abturn für mich. Mein Unterbewusstsein schaltet sich da sofort ein.

Was sagt dir dein Unterbewusstsein denn?
Dass das schlechte Menschen sind, mit denen man nicht abhängen sollte. Einfach nur, weil sie diese eine Sache am Wochenende tun. Ich weiß, dass das extrem wertend ist, aber so fühle ich mich einfach.

Inwiefern macht Kiffen diese Leute zu schlechten Menschen?
Weil es illegal ist vielleicht? Alkohol ist legal. Bleibt doch einfach dabei.

Was glaubst du, wie es sich anfühlen würde, bekifft zu sein?
Da habe ich ernsthaft noch keinen Gedanken dran verschwendet. Es hat mich nie interessiert. Ich hatte nie vor, es mal zu machen und ich glaube nicht, dass sich das jemals ändern wird. Ich glaube, ich würde einfach wegpennen, und das ist so gar nichts für mich.

Was würdest du machen, wenn dir ein Partner sagen würde, dass er gerne kifft?
Kommt drauf an, wie ernst die Beziehung ist. Wenn es was Ernstes wäre und er es nach ein paar Monaten ansprechen würde, wäre das für mich ein klares Nein. Aber wenn es nichts Ernstes ist, dann ist das kein Ausschlusskriterium. Ich kann jede Action gebrauchen, die ich kriegen kann.

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