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sexuelle übergriffe

Fünf Frauen erheben inzwischen Vorwürfe gegen James Franco

Er soll sexuell übergriffig gewesen sein und seinen Status dazu genutzt haben, Frauen zu nötigen und auszubeuten.
James Franco (l.) neben seinem Bruder Dave | Foto: Jim Ruymen | imago

Gegen den Schauspieler und Regisseur James Franco haben nun fünf Frauen Vorwürfe erhoben. Er soll sich den Schauspielerinnen gegenüber sexuell unangemessen und ausbeuterisch verhalten haben, wie die Los Angeles Times berichtet.

Franco gewann am 7. Januar einen Golden Globe in der Kategorie "Bester Schauspieler in einem Musical oder einer Komödie". Bei der Preisverleihung trug er einen Anstecker mit dem Motto "Time's Up". Bei Time's Up handelt es sich um eine Initiative von weiblichen Hollywood-Größen, die Frauen in den gesamten USA mit kostenlosem Rechtsbeistand helfen wollen, sich gegen Belästigung und Übergriffe zu wehren. Dass ausgerechnet Franco sich der Bewegung anzuschließen versuchte, brachte mehrere Frauen dazu, sich auf Twitter gegen ihn auszusprechen.

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Allen voran die 23-jährige Schauspielerin Violet Paley. In einem Tweet warf sie Franco vor, sie im Auto zum Oralsex genötigt zu haben. "Wir unterhielten uns, und auf einmal holte er seinen Penis raus", sagte Paley der LA Times. "Ich wurde sehr nervös und sagte: 'Können wir das später machen?' Er drückte meinen Kopf runter, und ich wollte nicht, dass er mich hasst, also tat ich es." Francos Anwalt hat die Vorwürfe dementiert.

Laut New York Times hatte Paley bereits im Oktober, zu Beginn der MeToo-Bewegung, Franco kontaktiert und ihn um eine Entschuldigung für den mutmaßlichen Übergriff sowie für mutmaßliches Fehlverhalten gegen andere Frauen gebeten. Paley gibt an, Franco habe erst Wochen später reagiert, als Journalisten von BuzzFeed bereits Nachforschungen darüber angestellt hätten, wie Franco mit Frauen umgeht.


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Andere Frauen werfen Franco außerdem vor, seine Berühmtheit auszunutzen, um Frauen am Filmset und im Schauspielunterricht auszubeuten. Sarah Tither-Kaplan, eine ehemalige Schülerin an Francos Schauspielschule, sagt, er habe sie unter Druck gesetzt, sich nackt in einer Orgien-Szene zu zeigen. Weiterhin soll Franco laut Tither-Kaplan bei simulierten Oralsex-Szenen Frauen den Plastikschutz von den Genitalien genommen haben. Zwei weitere Schauspielschülerinnen sagten der LA Times, Franco habe sehr verstimmt reagiert, wenn Frauen sich weigerten, am Set nackt aufzutreten.

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Als er seinen Golden Globe gewann, kritisierte die ehemalige Schauspielerin Ally Sheedy Franco in einer Reihe inzwischen gelöschter Tweets.

"James Franco hat gewonnen", twitterte Sheedy. "Bitte fragt mich nie nach dem Grund, warum ich das Film/TV-Geschäft verlassen habe." In einem Auftritt in Stephen Colberts Late Show sagte Franco, er habe "keine Ahnung", was er Ally Sheedy angetan hätte.

Bei den Critics' Choice Awards am 11. Januar wurde Franco für The Disaster Artist erneut als bester Schauspieler in einer Komödie ausgezeichnet, allerdings erschien er nicht zur Preisverleihung. People zitiert eine anonyme Quelle aus seinem Umfeld, laut der Franco sich "fürs Erste versteckt".

Bereits 2014 machte Franco Schlagzeilen, weil er versuchte, per Instagram eine 17-Jährige zu einem Hotel-Date zu überreden. Inzwischen kursieren Auszüge aus Francos Roman Das Manifest der anonymen Schauspieler von 2013, in denen ein Schauspieler namens James Franco in der Ich-Perspektive beschreibt, wie er es anstellt, Sex mit "jungen Mädchen" zu haben. Dabei beschreibt der mutmaßlich fiktive Franco dasselbe Vorgehen wie der echte Franco es bekanntermaßen 2014 bei der 17-jährigen Schülerin anwandte: Wenn ein Mädchen ein Foto von ihm schieße, fordere er sie auf, ihm das Foto zu schicken, sodass er unauffällig an ihre Kontaktdaten komme. Bei dem Buch handelt es sich um Fiktion, doch der Inhalt weckt weiteres Misstrauen gegenüber dem Schauspieler.

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