Dieser Text erschien zuerst am 6. September 2019. Wegen einer rechtlichen Auseinandersetzung war der Text rund 19 Monate lang offline. Nach einem Urteil des Kammergerichts Berlin ist er nun in gekürzter Fassung wieder verfügbar.
Analuntersuchungen und Prostatamassagen ohne ersichtlichen Grund. Masturbation. Sich nackt ausziehen müssen. Versuchter Oralverkehr. Kussversuche. Das ist nur ein Bruchteil der mutmaßlichen Übergriffe, die der bekannte Berliner Allgemeinmediziner und HIV-Arzt Dr. Heiko J. an seinen Patienten verübt haben soll. Das zeigen Recherchen von VICE und BuzzFeed News.
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J. soll dabei seine besondere Vertrauensposition als Arzt systematisch ausgenutzt haben und sich Opfer in besonders verletzlichen Situationen gesucht haben: darunter Männer, die befürchteten, sich mit HIV infiziert zu haben, Männer, die keinen deutschen Pass und keine Versicherung haben. Was die mutmaßlich Betroffenen eint: Sie sind alle jung und schwul oder bisexuell.
600 Analuntersuchungen führt der Arzt jährlich durch. So steht es in einem Dokument von 2013, das VICE einsehen konnte. Wie weitreichend das Ausmaß der mutmaßlichen Übergriffe ist, ist schwer zu sagen.
VICE und BuzzFeed News wissen von mehr als 30 Personen, die von mutmaßlichen Übergriffen und sexualisierter Gewalt durch den Arzt berichten: in Facebook-Kommentaren, in Online-Bewertungen, in rechtlichen Verfahren. In nahezu jedem Gespräch, das wir geführt haben, haben wir von weiteren möglichen Betroffenen erfahren. Zu etlichen von ihnen haben wir Kontakt aufgenommen, sieben haben sich bereit erklärt, ausführlich mit uns zu sprechen. Noch immer gehen wir weiteren Hinweisen nach. Hunderte Seiten Dokumente, Interviews mit LSBTI*-Organisationen, Screenshots und Gespräche mit Personen aus dem direkten Umfeld der mutmaßlich Betroffenen bestätigen die Vorwürfe.
VICE und BuzzFeed News haben Heiko J. mit einem umfangreichen Fragenkatalog konfrontiert, den er nicht beantwortet hat. Über seinen Rechtsanwalt lässt er mitteilen, er könne aus den Schilderungen keinen konkreten Patienten erkennen, “unbeschadet der Tatsache, daß diese Schilderungen unzutreffend sein müssen”. Heiko J. lasse sich nicht von wirtschaftlichen oder rassischen Gesichtspunkten bei der Behandlung, deren Geschwindigkeit oder deren Ausstattung leiten. Er richte die Behandlung seiner Patienten zudem nicht nach eigenen Vorlieben aus.
Während der Recherche ergibt sich von Dr. J. das Bild eines Arztes mit zwei Seiten. Da ist der international renommierte Mediziner: Ein schwuler Arzt, Anfang 60, der 1994 eine Praxis für die schwule Szene eröffnet, mitten in einem Berliner Regenbogenkiez. Jemand, den Menschen, mit denen wir sprachen, “mutig” nennen, und “engagiert”. Ein erfolgreicher Arzt: Die HIV- Schwerpunktpraxis hatte laut dem Magazin der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin im Jahr 2015 so viele neue HIV-Patienten wie keine andere in Europa. Ein Arzt, der mithilft, neue HIV- Medikamente auf den Markt zu bringen. Der auf Aids-Konferenzen in Moskau und Melbourne spricht und von der New York Times interviewt wird, aber auch Medien wie ZEIT Online, der Welt und RTL als “HIV-Spezialist´” dient. Der sich für die medizinische Versorgung Geflüchteter einsetzt und Patienten väterlich duzt.
Die Personen, mit denen wir gesprochen haben, nennen ihn den HIV-Papst.
Aber da ist auch der Heiko J., der voraussichtlich im April 2020* vor Gericht stehen wird – angeklagt in fünf Fällen des sexuellen Missbrauchs unter Ausnutzung eines Beratungs-, Behandlungs- und Betreuungsverhältnisses. Dem Patienten sexualisierte Gewalt vorwerfen. Der Patienten ohne ersichtlichen Grund anweise, sich auszuziehen. Der ihnen vermeintliche Komplimente über ihre Genitalien mache. Der scheinbar ohne medizinische Notwendigkeit minutenlang ihre Prostata und ihren Penis stimuliere. Und der Medikamente im Austausch gegen sexuelle Übergriffe verschreibe.
Die Vorwürfe werden uns von Personen aus Beratungsstellen und Behörden bestätigt. Ein langjähriger Mitarbeiter der Berliner Schwulenberatung sagt, in seiner Abteilung seien seit den 90er Jahren mindestens 100 Beschwerden aufgrund “sexueller Grenzverletzungen” gegen den Arzt bekannt.
Seit 2013 führt die Berliner Ärztekammer ein berufsrechtliches Ermittlungsverfahren gegen J. und vernahm mindestens sechs Zeugen. Die Ärztekammer ist unter anderem dafür zuständig, dass sich Ärzte an ihre Berufspflichten halten. Wenn sich Vorwürfe gegen einen Arzt erhärten, kann die Kammer mit ihrem Ermittlerteam eine Untersuchung führen – ähnlich wie eine Staatsanwaltschaft. Einem Arzt die Zulassungen entziehen, kann sie aber nicht.
2014 übernahm die Staatsanwaltschaft Berlin den Fall. 2016 erhob sie Anklage in fünf Fällen. Der Prozess soll im April 2020* am Amtsgericht Tiergarten starten.
Viele unserer Gesprächspartner sagen, sie würden andere Männer seit Jahren vor J. warnen. Und immer wieder fiel in den Gesprächen ein Satz: “Alle wissen davon.”
J. praktiziert weiter. Bis heute.
Die folgenden Schilderungen beruhen auf Gesprächen mit mehreren Personen, mit welchen VICE und BuzzFeed News über mehrere Wochen in Kontakt standen und die nachweislich Patienten in der Praxis waren. Ihre Aussagen sind gestützt durch Chatverläufe, Nachrichten, Gespräche mit ihnen nahestehenden Personen und weitere Dokumente wie Tagebucheinträge oder medizinische Unterlagen. Die Schilderungen von fünf Personen wurden in der Veröffentlichung vom September 2019 an dieser Stelle ausführlich dargestellt. Aufgrund des presserechtlichen Urteils werden diese Vorwürfe und Äußerungen hier in stark gekürzter Form wiedergegeben.
Adam
Adam soll von J. erst be- und dann misshandelt worden sein. […] Beim Gespräch mit VICE lehnt er mit ausgestreckten Beinen auf einer Couch – eine lässige Pose, doch seine Stimme ist erregt und er spricht in schnellen, klaren Sätzen.
Adam heißt in Wahrheit anders. Da er rechtliche Konsequenzen fürchtet, nennen wir weder bei ihm noch bei anderen mutmaßlich Betroffenen den richtigen Namen oder Merkmale, durch die diese Menschen erkannt werden könnten.
2011 sei Adam in die Praxis J. gegangen, um sich die Ergebnisse eines HIV-Tests abzuholen. Eine E-Mail und ein Laborbericht belegen, dass Adam in diesem Jahr Patient in der Praxis war.
“Sich mit HIV zu infizieren, war als schwuler Mann zu dieser Zeit noch eine große Bedrohung”, sagt Adam. Zu der Zeit ist die sogenannte HIV-PrEP noch nicht erhältlich: Wer die Medikamente für die Prä-Expositions-Prophylaxe dauerhaft nimmt, kann sich vor einer Ansteckung mit dem Virus schützen. Adam ist zu dem Zeitpunkt Mitte zwanzig, gerade nach Berlin gezogen. Er ist nicht in Deutschland geboren, sein Visum ist zeitlich begrenzt. Seit er 17 Jahre alt ist, lasse er sich alle sechs Monate auf HIV testen. Das gehöre im Leben eines sexuell aktiven schwulen Mannes dazu, sagt er. Adam kennt den Ablauf. “If something changes, you panic.”
An diesem Tag, in der Praxis von Dr. J., bekommt Adam Panik.
“Der Arzt würde gerne mit Ihnen unten im Labor über Ihre Ergebnisse sprechen”, habe eine Sprechstundenhilfe ihm gesagt. Der Termin sei um 16 Uhr gewesen, daran erinnert sich Adam genau. Eine Mitarbeiterin habe ihn eine Wendeltreppe hinunter in ein Untergeschoss begleitet, dort habe er in einer Bibliothek gewartet. Adam beschreibt ein großes Bücherregal voll mit Fachliteratur über HIV, auf dem langen Tisch liegen Süßigkeiten, Snacks, Getränke. Auch andere mutmaßlich Betroffene schildern den Raum so.
Dreißig Minuten lang habe er dort gewartet, allein. “Ich habe panische Angst bekommen. Ich bin ins Bad gegangen und habe mich übergeben. In dem Moment war ich überzeugt, dass ich HIV habe, weil mir so etwas noch nie zuvor bei einem HIV-Test passiert war.” Dann habe Dr. J. ihn durch eine Flügeltür in sein Behandlungszimmer gebeten.
“Er hat mich reingerufen, ich habe geweint, gezittert, war panisch. Und er hat gesagt: ‘Was ist los?’ Und ich habe gesagt: ‘Sagen Sie mir einfach, was das Ergebnis ist.’ Und er sagte: ‘Ach so, es ist alles negativ, oh, keine Sorge, du armes Ding.’” J. habe ihn getröstet, anschließend soll der Arzt gesagt haben: “Setz dich hin und ich untersuche dich.”
J. habe ihn gebeten, seine Hose herunterzuziehen. Noch nie zuvor habe er sich ausziehen müssen, als er seine HIV-Ergebnisse erhalten habe, sagt Adam. Er habe sich hingelegt, der Arzt habe seinen Unterkörper und seinen Penis untersucht […].
[…] Adam habe seine Hose hochgezogen. “Und er hat gesagt: ‘Ist alles in Ordnung?’ Und ich hab gesagt: ‘Nein, ich gehe. Wir sind fertig.’” […]
In den Jahren, auf welche die gegenüber VICE berichteten Vorwürfe der ehemaligen Patienten datieren, spricht Heiko J. unter anderem auf der International Aids Conference und leitet als Präsident zweimal den größten deutschen Kongress zu sexueller Gesundheit – im Berliner Rathaus. Aber er findet auch Zeit für kleinere Veranstaltungen: 2014 hält J. laut Programmankündigung einen Vortrag in einem Schöneberger Café für HIV-positive Menschen. Der Titel: “Vorsorgeuntersuchungen in der Männermedizin – wie gut achtet Dein Arzt auf Dich?”
Bei J. soll jeder Patient selbst “über Nähe und Distanz entscheiden können”, schreibt das Fachmagazin Ärzteblatt 2007 über ihn. Adam sagt, der Arzt habe seine Emotionen manipuliert und seine Verletzlichkeit ausgenutzt, um sich an ihm zu vergreifen. Hinterher sei er geschockt gewesen, sagt Adam. Er sagt auch, er habe die Übergriffe damals weniger schwerwiegend wahrgenommen als heute. “I wasn’t traumatized. I was just glad I did not have HIV.”
Heute hat sich Adams Denken über den mutmaßlichen Übergriff verändert. Auch deshalb hat er sich entschieden, mit uns zu sprechen. Er fragt sich, was passiert wäre, wenn er den Arzt nicht gestoppt hätte […]. Erst jetzt verstehe er, wie weitreichend und folgenschwer die Vorwürfe gegen Dr. J. seien.
In der schwulen Community werden sexuelle Übergriffe kaum erkannt
Mit der weltweiten MeToo-Debatte hat sich das Bewusstsein über sexualisierte Gewalt und Übergriffe auch innerhalb der LSBTI*-Community verändert. Zu Beginn des Jahres las Adam in sozialen Medien von anderen Betroffenen. In der Facebook-Gruppe einer großen queeren Berliner Partyreihe hatte eine Person ein Meme über die Praxis J. veröffentlicht. Das Bild hat mittlerweile mehr als 250 Interaktionen, Dutzende Nutzer haben darunter andere Personen getaggt. Das Meme ist eine Anspielung auf zwei Sexpartner, die sich Tage später für einen Geschlechtskrankheiten-Check in der Praxis wieder treffen. Allem Anschein nach eine Situation, in der sich viele in der Gruppe wiedererkennen. Doch die Diskussion in den Kommentaren nimmt eine andere Richtung. “Belästigt er immer noch Menschen sexuell?”, fragt jemand, “Warum praktiziert er noch?”, ein anderer. […]
Adam will kurz nach dem Vorfall im Jahr 2011 mit mehreren Personen darüber gesprochen haben. Auch die Erinnerung von Adams Langzeitpartner stützen die Erzählung von Adam. Adam habe erzählt, dass der Arzt […] habe, als er sich seine HIV-Ergebnisse abholte. J. sei immer wieder Gesprächsthema zwischen den beiden gewesen – und in Gesprächen mit Freunden, das belegt unter anderem eine Chat-Unterhaltung aus dem gleichen Jahr. Die Unterhaltung hat offenbar kurz nach dem mutmaßlichen Übergriff an Adam stattgefunden. Adams Partner sagt, er selbst kenne rund zehn weitere Personen, die von Übergriffen in der Praxis erzählt hätten.
Rückblickend hätten sie zur Polizei gehen sollen, sagt der Partner. Doch in der schwulen Community würden sexuelle Übergriffe kaum erkannt. “Wir lernen nicht, was sexualisierte Gewalt ist”, sagt er im Gespräch.
Würde die Polizei Männer ernst nehmen, die erzählen, ihr schwuler Arzt habe sie sexuell missbraucht? Adam meldet den Vorfall nicht bei Behörden oder Organisationen. “Was sollte ich machen? Direkt zur Polizei gehen und ihnen erklären, was passiert ist? Es waren nur er und ich im Raum. Ich war neu im Land und kannte die Hilfsstrukturen nicht.”
Bis auf einen mutmaßlichen Betroffenen hat sich keine der Personen, mit denen wir gesprochen haben, selbst an die Polizei gewandt. Manche, weil sie ihre Erinnerungen als unwichtig beiseite schoben. Andere, weil sie wie Adam nicht wussten, wie sie den mutmaßlichen Übergriff beweisen sollten. Eine Person zeigte J. nicht an, weil sie dachte: “Er wird damit durchkommen.”
[…]
Mehrere Personen sprechen auch über das Stigma, dem sie als Männer, die mit Männern Sex haben, ständig begegnen. “Mit schwuler Sexualität ist es so: Leute sagen mir ständig Sachen wie: ‘Oh, ihr seid doch nur ein Haufen Schlampen. Das mit dir beim Doktor, ist das nicht einfach eine Fantasie?’”, sagte eine Person im Gespräch.
Wer in Berlin HIV-positiv ist oder als Mann mit Männern schläft, landet bis heute häufig in der Praxis J. Sie hat sieben Tage die Woche geöffnet, 365 Tage im Jahr – und ist eine der größten ihrer Art in Berlin. Laut Website arbeiten dort mehr als 40 Personen. Kein Berliner HIV-Schwerpunktarzt, keine -ärztin und keine -praxis hat mehr Bewertungen auf Google und dem Arztbewertungsportal Jameda als Heiko J. und die Praxis J. Er selbst stellt sich als queerfreundlich dar: Auf der Praxis-Website steht, man verstehe sich “seit jeher als ein Teil der queeren Community”.
Mark
Aus dieser Community greift sich Dr. J. offenbar ganz gezielt Patienten heraus. Mutmaßlich Betroffene sprechen immer wieder von einem bestimmten Beuteschema. Er habe etwa Vorlieben für beschnittene Männer oder Personen aus dem Kunst- und Kulturbetrieb. Eine dieser Personen ist Mark.
“Jedes Mal, wenn ich einen Test machte, flackert das wieder auf”, sagt Mark drei Jahre nach dem mutmaßlichen Übergriff von J. Wir treffen ihn in einem Café in Kreuzberg. […]
[…] “Ich habe mich gefragt, ob ich falsche Signale gegeben habe”, sagt Mark. Am meisten ärgere ihn heute, dass er “wie gelähmt” gewesen sei. “Man lernt daraus”, sagt er. Heute würde er einen Aufstand machen und eine Anzeige erstatten. Die Verletzung im Analbereich habe J. schlussendlich gar nicht ausreichend untersucht und behandelt, sagt Mark, dies sei bei einem anderen Arzt geschehen.
[…]
Christopher
Christopher war ebenfalls Patient in der Praxis J. Er sagt, dass J. sich gezielt Leute aussuche, die kein Deutsch sprechen, keine Versicherung haben und vielleicht nicht einmal hier leben, weil we wisse, dass sie sich niemals öffentlich äußern würden. Patienten wie ihn.
Drei Personen haben uns erzählt, dass sie davon abhängig gewesen seien, dass J. ihnen Medikamente verschrieb. Christopher ist einer von ihnen. Er sagt, er sei mit dem Verdacht einer akuten HIV-Infektion von einem Krankenhaus an J. verwiesen worden. Er benötigte die HIV-PEP, die Notfalltherapie, die in fast allen Fällen eine Infektion unterbinden kann.
Christopher war damals Mitte 20, er stammt aus dem Ausland und hatte keine Krankenversicherung. Uns liegen Informationen vor, die bestätigen, dass er an einer Studie von J. teilnahm und deshalb Medikamente im Wert von mehreren hundert Euro gratis erhielt, die er sich sonst wohl nicht hätte leisten können. Christopher sagt, dass dies die PEP-Medikamente sind, die er benötigte, um eine mögliche HIV-Infektion zu verhindern.
J. muss wissen, wie sich Patienten fühlen, die befürchten, sich mit HIV angesteckt zu haben. Bis heute hat er an mindestens 30 klinischen Studien mitgewirkt. In den vergangenen Jahren hat J. außerdem sowohl die aktuell gültigen Deutsch-Österreichischen Leitlinien für die HIV-PEP als auch die PrEP-Leitlinien mitentwickelt. Er weiß genau, wie man Patienten den Leitlinien zufolge helfen müsste.
Stattdessen nutzte J. mutmaßlich auch in Christophers Fall die Notlage seines Patienten aus. […] Und Christopher habe gedacht: “Ich gehe verdammt niemals wieder zu diesem Arzt. Was er macht, ist so abgefuckt und falsch.”
[…]
Immer wieder erzählen Personen, wie wichtig die Praxis als Institution für die schwule Community in Berlin sei. Ein Ort, der benötigt werde. Dass J. sie verstehe. Sie sagen aber auch: Sie wollen, dass der Arzt mit den mutmaßlichen Übergriffen aufhört, dass er bestraft wird. Die zwei Seiten Heiko J.s – sie sind möglicherweise auch ein Grund dafür, dass die vielen Vorwürfe bis heute ein offenes Geheimnis bleiben konnten.
* Der Strafprozess hat sich weiter verzögert und begann am 19. April 2021.
Wie kann es sein, dass Dr. J. trotz all dieser Vorwürfe bis heute Patienten behandelt? Der zweite Teil unserer Recherche ist online:
Hast du sexualisierte Gewalt erlebt? Hier findest du Hilfe:
- Der Weisse Ring bietet Opfern von Gewalt Hilfe vor Ort, online und via Telefon.
- Schwulenberatung in Berlin berät schwule, queere, trans* und inter Menschen in allen Lebenslagen.
- Die Berliner Aidshilfe hat ebenfalls ein Beratungsangebot vor Ort, anonym am Telefon und online – auch für schwule Männer.
- Auch das schwule Antigewaltprojekt MANEO bietet Beratungen und ein Opfertelefon an.
- Das Projekt “Mut Traumahilfe” des Berliner Vereins “Hilfe für Jungs” begleitet Männer, die sexualisierte Gewalt erlebt haben.
- Die Polizei Berlin hat zwei eigene Ansprechpersonen für LSBTI und auf ihrer Website weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten zusammengetragen.
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