Leute über den unangenehmen Moment, Sachen bei einer Ex-Liebschaft abzuholen

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Viele von uns dürften den Moment kennen, nach einer leidenschaftliche Nacht seine Sachen zusammenzusammeln: die Klamotten, die im gesamten Zimmer verteilt wurden, wertvolle Armbanduhren, die mitten im Nirgendwo gelandet sind und Ohrringe, die nach dieser Nacht bis in alle Ewigkeit verschollen blieben.

Vielleicht wart ihr aber auch jahrelang zusammen und es hat sich eine ganze Kiste voller Dinge bei deinem Partner angesammelt. Dinge, die du zurückhaben möchtest, nachdem die Beziehung im nicht ganz so Guten geendet hat.

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Wir haben Menschen nach ihren unangenehmen Dingen gefragt, die ihnen passiert sind, als sie zurückgefordert haben, was rechtmäßig ihnen gehört.

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Das selbstgerechte Arschloch

Als ich mich von meinem Ex getrennt habe, wollte er alles von mir zurückhaben, was er mir jemals gekauft hat. Wir waren sechs Jahre lang zusammen – man kann sich also vorstellen, dass in der Zeit einiges zusammengekommen ist. Er bestand unter anderem auch darauf, dass ich ihm den ganzen Schmuck zurückgab, den er mir geschenkt hat. Ich habe bis heute keine Ahnung, warum. Ich hoffe, dass er ihn nicht selbst trägt. Außerdem nahm er den überlebensgroßen Teddy mit, den ich von ihm bekommen habe. Ich kann mich noch ganz genau an den Moment erinnern, als er mit dem gigantischen Plüschtier aus der Wohnung gestürmt und in die Bahn gestiegen ist.

Danach habe ich länger nichts mehr von ihm gehört, bis er mir plötzlich aus dem Nichts schrieb. Er wollte, das ich ihm das Geld für unsere gemeinsamen Urlaube zurückzahle. Männer sind verrückt. Ich glaube, man muss sich erst von ihnen trennen, um zu merken, wie verrückt sie wirklich sind.
– Ciara

Die verschollene Breitling

Zu meiner Studienzeit habe ich eines Abends dieses Mädchen kennengelernt. Wir verstanden uns ziemlich gut und haben uns über die Erfindung von Jägerbombs und Popmusik unterhalten. Sie war ziemlich witzig. Das Ganze endete damit, dass ich mit zu ihr ging. Kurz vor Sonnenaufgang wollte ich mich dann heimlich wegschleichen. Also suchte ich meine Klamotten im Dunkeln zusammen, zog mich leise an und sprang in ein Taxi. Ich war ziemlich euphorisch und wollte den gelungenen Abend angemessen abrunden: mit einem Frühstück bei McDonalds. Als ich nachgucken wollte, ob es dafür nicht noch zu früh war, bemerkte ich, dass ich die falsche Uhr trug. Meine teure Breitling, die mir mein Vater zum 21. Geburtstag geschenkt hatte, musste also noch bei ihr liegen.

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Entschlossen, mir meine Uhr zurückzuholen, fuhr ich am nächsten Tag zurück zu ihrem Wohnheim und lungerte solange vor der Eingangstür herum, bis jemand vorbeikam und mir die Tür aufmachte. Das Problem war, dass ich keine Ahnung mehr hatte, wo sie wohnte. Ich wusste nur noch ihren Namen: Sara*. Also fing ich im sechsten Stock an und arbeitete mich langsam nach unten. Ich klopfte an jede Wohnungstür und fragte nach Sara*. Nach fünf Stockwerken wurde es mir zu dumm und ich gab auf. Inzwischen trage ich eine schrottige Armbanduhr aus Plastik.
– Tim*

Das Einschreiben

Ich war erst seit Kurzem wieder Single und nicht auf der Suche nach etwas Ernstem. Also beschloss ich, mich bei jeder Dating-App anzumelden, die ich finden konnte – immerhin hatte ich mehrere Jahre aufzuholen. So lernte ich Dan* kennen. Nach unserem ersten erfolgreichen Date beschlossen wir, uns in einem kleinen Burgerladen wieder zu treffen. Wir tranken ziemlich viel über den Abend und landeten schließlich bei ihm.

Als ich am nächsten Morgen wieder nach Hause kam, merkte ich, dass ich mein Lazy-Oaf-Shirt beim ihm vergessen hatte – mein absolutes Lieblingsshirt. Ich wartete einige Tage, um ihm die Chance zu geben, sich zu melden, denn ich habe eine unumstößliche Regel: Melde dich niemals zuerst! Eine Regel, die ich brach, als ich nach knapp einer Woche immer noch nichts von ihm gehört hatte. Es stellte sich heraus, dass Dan sich auf gar keinen Fall nochmal mit mir treffen wollte. Allerdings versicherte er mir, mein Oberteil stattdessen per Einschreiben zu schicken.

Am nächsten Morgen kam das Paket dann bei mir auf der Arbeit an – eingewickelt in einen zerschlissenen schwarzen Müllbeutel.
– Cassy


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Brennende Leidenschaft

Ich habe meine Ex-Freundin in meiner ersten Woche als Student kennengelernt. Es war eine dieser klassischen, modernen Liebesgeschichten: Man macht mit der erstbesten Person rum, verliebt sich und bleibt schließlich vier Jahre zusammen. Wir haben lange Zeit im selben Wohnheim gewohnt, sind dann zusammen in eine WG gezogen und haben jede wache Minute miteinander verbracht.

Dafür war das Ende der Geschichte umso hässlicher. Als sie herausfand, dass ich sie betrogen hatte, hatten wir einen spektakulären Streit. Sachen flogen durch die Luft und zerschellten an der Wand. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich die Nacht auf dem Sofa verbracht habe, weil wir uns in der WG ein Zimmer teilten. Als ich am nächsten Morgen in der Vorlesung saß, beschloss ich, wieder zu ihr Freundin zurückzukriechen und um Verzeihung zu bitten.

Als ich dann allerdings nach Hause kam, stand sie schon im Garten und hat alles verbrannt, was ich besitze: meine Klamotten, meine Schuhe und meine wertvollsten Besitztümer. Sogar meine PS3! Wir haben seither kein Wort mehr miteinander geredet.
– Steve*

Wie ich später herausfand, war der Kerl bekannt dafür, jeder Frau, mit der er schlief, die Ohrringe zu klauen.

Der Saboteur

Mein Exfreund und ich waren sieben Jahre lang zusammen und haben fünf davon zusammengelebt. Man könnte also sagen, dass die Beziehung ziemlich ernst war. Allerdings läuft das Leben nicht immer so, wie man sich das vorstellt. Wir haben uns einvernehmlich getrennt, zogen aus unserem gemeinsamen Haus aus und suchten uns eigene Wohnungen.

Wir hatten nur Schwierigkeiten zu entscheiden, wer welche Möbel bekommen sollte. Das Ende vom Lied: Wir beschlossen, dass jeder von uns einfach die Hälfte der Inneneinrichtung kriegen sollte. Als ich dann aber meine neue Wohnung bezog und unseren alten Esstisch aufbauen wollte, merkte ich, dass der Bastard absichtlich eines der Tischbeine behalten hatte. Wir wollten natürlich alles halbieren, aber doch nicht wortwörtlich! Letztendlich musste ich zu IKEA fahren, nur um mir ein verdammtes Tischbein zu kaufen.
– Becca*

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Der geklaute Ohrring

Während meines Studiums habe ich einen Typen kennengelernt, der mich wahnsinnig fasziniert hat. Er war nicht nur attraktiv, sondern hatte auch etwas sehr mysteriöses an sich. Außerdem verstanden uns vom ersten Moment an extrem gut. Eines führte zu anderem, er lud mich zu sich ein und wir verbrachten die Nacht zusammen. Allerdings benahm er sich schon während dem Sex ziemlich seltsam. Er berührte immer wieder meine Ohren und nahm letztendlich meinen linken Ohrring raus. Ich trug goldene Diamantohrringe, die ich ein paar Jahre zuvor gemeinsam mit meiner Mutter ausgesucht hatte. Sie waren also nicht nur wertvoll, sondern bedeuteten mir auch ziemlich viel.

Ich machte mir eine mentale Notiz, ihn am nächsten Morgen nach dem Ohrring zu fragen, um ihn nicht zu vergessen. Doch ich dachte erst nach einer Woche wieder daran. Wie ich später herausfand, war der Kerl bekannt dafür, jeder Frau, mit der er schlief, die Ohrringe zu klauen. Meine habe ich immer noch nicht zurück.
– Layla

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*Namen wurden geändert.

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