Filme bauen Welten, die überstilisierte Wertsysteme und fehlverstandene Soziosymbolik zelebrieren, wie zum Beispiel in den 80ies die gefährlichsten – ethnisch immer schön durchmischten – Gangs gleichzeitig die am buntest angezogenen waren. Auch schiefe Neon-Kapperl signalisierten klar Heroinabhängigkeit. Dem entgegen stand im darauffolgenden Jahrzehnt mit einem perfekten Rich-Kid-Highschool-Universum gepaart mit Latzhosen-Rappern und Storylines rund um ein überprivilegiertes Mädel, die irgendwas über Toleranz gegenüber Glittergloss lernt. Sehr passend dazu bringe ich euch das Update.Clueless/Slash Film
Ist es rassistisch wenn kein einziger Schwarzer vorkommt?
Nachdem ich zwei japanische Trash-Höhepunkte – die ein Normalsterblicher nirgends sonst zu sehen bekommen würde – miterleben durfte ist mir klar geworden, dass ich gegen den Manga-Hentai-Kacke-Maskottchen-Frisuren-Irrsinn relativ immun geworden bin. Was aber am Wochenende folgte, war eine nordamerkanische Rückkehr in die Welt der weißen 80ies Ganggewalt. Alle sprechen lächerlichen Streettalk. Nur ähnlich wie früher in Michael Jackson Videos sind durchgehend keine schwarzen Dudes in diesem Slang-Fest. Normalerweise bin ich bei inszeniertem Trash skeptisch, aber bei The FP habe ich mich doch verlachkrampft.
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Vielleicht wäre The FP als Kurzfilm besser gewesen, da das Bitch-Nig-for-realz Gebrabbel etwas anstrengend wird mit der Zeit. Saucool bleiben aber der Dance Dance Revolution Soundtrack. Zum brutalen Kindergarten-Rave bekriegen bzw beschimpfen sich zwei verfeindete Bandana-Banden im Frazier Park (the FP) und die einzige anerkannte Art die Trash-Talk-Herausfordungen auszutragen ist eben das altfordere Tanz-Spiel “Beat Beat Revolution”. Man sollte das Tastengehüpfe ernst nehmen, denn manchmal sterben da auch Leute dabei.
Im Frazier Park geht alles vor die Hunde, weil die Alkoholzufuhr von einem Arsch übernommen wurde und natürlich bleiben dann nur noch die elenden Drogen übrig für die Massen, und jene Drogen, wie wir wissen, zerstören die Gesellschaft schneller als man “racially unsensible” sagen kann. Die schwachsinnige, aber letztlich nicht authentisch 80ies Handlungsstruktur verliert sich dann irgendwo mit Sandlern und Enten. JTRO der Augenklappenmann und verlorene Sohn fordert Suganigga mit Hlfe von BLT und den andern und versucht eine Räudige aus den Fängen ihres saufend-schlagend Dragqueen-Vater zu befreien.
Wer The Wraith mochte, könnte The FP auch lieben. Auch die Art und Weise wie das Happy End mit der untergehenden Sonne und dem etwas anderen Final”kuss” gestaltet wurde fand ich äußerst passend. Lassen wir einfach die Main Schlampe machen was sie am besten kann. Mir fielen zwar beim Schauen mindestens 4 Leute ein, die diesen Film vollstens verehren würden, aber jetzt im Nachhinein denke ich, dass nur wenige die feine Bullshit Linie verstehen würden. Naja, Wohlsein.
Josef auf Twitter: @theZeffo