Eine Person
Symbolfoto |Person mit Kufiya: IMAGO / NurPhoto | Person mit Kippa: IMAGO / Seeliger | Bearbeitung: VICE 
Menschen

Wir haben jüdische und palästinensische Menschen in Deutschland gefragt, wie es ihnen geht

Wie hat sich ihr Leben in Deutschland seit den Angriffen vom 7. Oktober verändert?

Seit dem Angriff der Terrorgruppe Hamas auf Israel, bei dem am 7. Oktober über 1.400 Menschen starben, und mindestens 240 entführt wurden, erreichen uns täglich Bilder von Leid und Zerstörung aus der Region. Als Reaktion auf den Überfall führt das israelische Militär Luftangriffe auf Gaza durch, am vergangenen Freitag sind auch Bodentruppen einmarschiert. Jeden Tag steigt dort die Zahl der Opfer. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium nennt bei Erscheinen dieses Textes über 9.000 Tote, mehr als 3.600 davon seien Kinder und Jugendliche. Unabhängig überprüfen lässt sich das aktuell nicht.

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Die deutsche Öffentlichkeit reagiert darauf mit Analysen, Erklärungsversuchen, Meinungen. Mit Solidarität, aber auch mit Hass und Gewalt. Aber wie geht es den Menschen in Deutschland, die aus Israel oder den Palästinensischen Gebieten kommen, dort Freunde und Verwandte haben oder die als Jüdinnen und Juden hier leben? Wir haben acht von ihnen danach gefragt. Zum Schutz ihrer Privatsphäre haben uns einige gebeten, ihren Nachnamen nicht zu nennen.

Alex, 34: "Die Leute um mich herum sind verstummt"

"Es hat sich vieles verändert, insbesondere zwischenmenschlich. Ich möchte gerade gar nichts unternehmen, besonders keine Freunde sehen, die keine Israelis sind. Ich habe in Berlin viele Freunde aus der queeren Community und dem Nachtleben. Man glaubt, dass man mehr oder weniger die gleichen Werte vertritt. Aber innerhalb eines Tages hat sich fast alles verändert. Meine Überzeugungen sind gleich geblieben, aber an anderen Menschen entdeckt man plötzlich bislang unbekannte Seiten. Da findet eine Art Radikalisierung statt. Einiges hat man wahrscheinlich ignoriert, solange alles vermeintlich OK war. Aber dann passiert so etwas Großes wie jetzt und dieser tiefe Spalt reißt zwischen uns auf. Man hört dann Dinge wie, Israel habe kein Recht, zu existieren. Man hört immer wieder von der Vergangenheit, von Landraub, von Besatzung und so weiter. Manchem stimme ich zu, anderem nicht. 

Die Leute um mich herum sind verstummt. Aus der internationalen Community hier in Berlin haben sich nicht gerade viele bei mir gemeldet, als der Krieg begann. Und der begann mit einem Angriff auf Israel am 7. Oktober. Ich kenne Menschen, die an diesem Tag ermordet wurden. Meine Familie und Freunde sind stark betroffen. Aber von vielen Menschen in Deutschland, von denen ich dachte, dass wir uns nahe stehen, habe ich danach gar nichts gehört. Ein paar haben sich bei meiner Frau gemeldet, aber das ist nicht dasselbe.

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"Wenn du in schweren Zeiten nicht mein Freund sein kannst, dann bist du vielleicht kein richtiger Freund."

Ein bisschen wusste ich auch, dass das passieren würde. Ich weiß, dass meine Freunde hier sehr pro Palästina eingestellt sind. Aber irgendwas in mir hat doch auf ein bisschen mehr gehofft. Auf ein bisschen mehr Mitgefühl auch für mich. Ich finde, dass Mitgefühl sich nicht auf eine Seite schlagen sollte. Aber das teilen die halt nicht. Ich glaube nicht, dass sie mich als Feind sehen. Aber sie haben mich jetzt erstmal hinten angestellt. Für mich und für viele von uns bedeutet das, dass wir unsere Beziehungen zu den Menschen hier hinterfragen. Ich merke jetzt, dass ich mir vieler dieser Freundschaften nicht sicher sein kann. Ich meine, wenn du in schweren Zeiten nicht mein Freund sein kannst, dann bist du vielleicht kein richtiger Freund. 

Ich kann mir vorstellen, dass die andere Seite ebenso unter der ganzen Sache leidet. Sicher haben auch viele palästinensische Menschen in Deutschland das Gefühl, dass man ihnen feindselig begegnet. Es ist gerade sehr düster. Wirklich sehr düster." 

Ahmad, 35: "Ich fühle mich ein Stück weit entmenschlicht"

"Ich war schockiert, als ich sah, wie Menschen auf einem Festival entführt wurden. Mein Mitgefühl gilt allen Zivilisten, allen Menschen, die zu Schaden kommen, egal auf welcher Seite. Ich bin zwar in Jordanien geboren, aber meine Familie, meine Vorfahren, stammen aus Palästina. Ich denke an all die Menschen, die von dieser Gewalt verschlungen werden, von der sie nie ein Teil sein wollten: Israelis, Palästinenser, Juden, nicht-Juden, Araber und nicht-Araber, Muslime, Christen, Atheisten – egal welche Ethnie, Religion oder Kultur sie haben. 

Was mich aber auch schockiert hat, ist, dass Deutschland nur Israel seine bedingungslose Unterstützung zugesprochen hat. Da habe ich gedacht, dass mein Leben und das Leben meiner Kinder in den Augen der Bundesregierung nichts zählt. Weil wir keine Israelis sind, sondern Palästinenser. Und das macht mir Angst. Die Menschen dürfen ihre Trauer und ihre Solidarität mit den unschuldig getöteten auf palästinensischer Seite nicht zeigen. Das hat mich erschüttert. Ich fühle mich ein Stück weit entmenschlicht. Aber wir sind doch auch Menschen.

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"Man spricht nur über Palästina, wenn Israelis etwas passiert."

Was ich besonders in Deutschland sehe, aber auch in anderen Ländern, ist, dass man nur über Palästina spricht, wenn Israelis etwas passiert. Aber kaum jemand spricht über Palästinenser, wenn Palästinensern etwas passiert. Den Wert eines Menschenlebens sollte aber nicht eine Landesgrenze bestimmen und auch nicht Religion oder Kultur. 

Ich wünsche mir, dass sich die Menschen in aller Ruhe informieren und etwas besser verstehen, wer wir Palästinenser sind. Wo wir herkommen, warum es einen Konflikt zwischen Israel und Palästina gibt. Dieser Konflikt besteht nicht zwischen Juden und Muslimen. So ist es nicht und so war es nie. Das ist nur Propaganda, die dafür sorgt, dass Menschen die eine oder die andere Seite anfeuern, als wäre das hier nur ein Fußballspiel."  

Angelina Mass, 28: "Ich fürchte mich vor dem Erstarken des Antisemitismus in Deutschland"

"Mein Leben war in letzter Zeit voller Enttäuschung und Schmerz. Die ganze Sache betrifft mich sehr und ich kann an nichts anderes denken. Viele Menschen in meinem Umfeld lassen sich zu antisemitischen Äußerungen hinreißen. Ich fürchte mich vor dem Erstarken des Antisemitismus in Deutschland und ich fürchte mich davor, wie wohl sich Antisemiten darin fühlen, ihren Hass auf die jüdische Gemeinschaft zu äußern. Das alles bereitet mir große Angst. In einigen Kreisen wird Antisemitismus zur Normalität und er wird sogar noch unterstützt.

"Seit dem 7. Oktober besuche ich keine Veranstaltungen mehr, bei denen viele Menschen sind, weil ich mich dort nicht wohl fühle."

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Viele antisemitische Angriffe bekommen nicht die nötige Aufmerksamkeit und das enttäuscht mich. Ich nutze Social Media, um andere davor zu warnen und werde dafür oft sehr kritisiert, weil diese Leute denken, ich sollte lieber nichts über dieses riesige Problem sagen. Als Jüdin bin ich darüber entsetzt und mache mir Sorgen um meine Community. Seit dem 7. Oktober besuche ich keine Veranstaltungen mehr, bei denen viele Menschen sind, weil ich mich dort nicht wohl fühle. Ich habe immer etwas zur Selbstverteidigung in meiner Tasche, weil Berlin eine Großstadt ist und ich mich in Großstädten leider nicht besonders sicher fühlen kann."

Daniella, 20: "Ich bin Palästinenserin und das ist unsere Fahne. Viele Menschen wissen vielleicht nicht, dass die Fahne der Hamas ganz anders aussieht"

"Ich kam im Sommer nach Berlin. Als ich hier ankam, habe ich meine palästinensische Flagge aus dem Fenster gehangen. Niemand hat etwas dagegen gesagt. Aber nach dem 7. Oktober wurde ich deswegen mehrmals belästigt. Eine Frau und ein Mann filmten mich von der gegenüberliegenden Straßenseite, als ich am Fenster stand. Er zeigte mir den Mittelfinger und schrie etwas auf Deutsch, das ich nicht verstand. Ich bin eine muslimische Frau und trage den Hidschab. Aber sie filmten mich mit unbedecktem Haar und in meiner Zuhause-Kleidung. Die beiden haben meine Privatsphäre massiv verletzt, nur weil ich diese Fahne habe.

"Jetzt fühle ich mich überhaupt nicht mehr sicher. Nicht einmal in meiner Wohnung."

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Ich bin Palästinenserin und das ist unsere Fahne. Viele Menschen wissen vielleicht nicht, dass die Fahne der Hamas ganz anders aussieht. Ich möchte damit nur zeigen, dass ich zu dieser Nation gehöre. So wie es Menschen aus der Ukraine hier auch tun.

Ich wurde auch auf der Straße angepöbelt. Als ich auf die Tram wartete, schrie mich ein Teenager auf Deutsch an. Passanten haben mir später gesagt, dass es etwas Islamophobisches war. So etwas ist mir vor dem 7. Oktober nie passiert. 

Jetzt fühle ich mich überhaupt nicht mehr sicher. Nicht einmal in meiner Wohnung. Ich traue mich nicht mehr, das Fenster zu öffnen. Draußen gehe ich nirgendwo mehr alleine hin. Weil man mich wegen dem Hidschab mit dem Islam in Verbindung bringt, habe ich Angst, angegriffen zu werden." 

Ella Taub, 29: "Ich fühle mich von der deutschen Öffentlichkeit umarmt"

"In den zwei Jahren, in denen ich in Berlin lebe, fühlte es sich immer so an, als würden hier alle so akzeptiert, wie sie sind. Aber jetzt beobachte ich eine Spaltung. Diese neue Generation von kreativen Berliner Kids, auch mein Freundeskreis, schien sich nie besonders viel um Politik zu kümmern. Aber plötzlich wurde es zu einer Art Trend, sich politisch zu positionieren, allerdings vereinfacht gerade Social Media das Thema viel zu sehr. Es radikalisiert die Menschen, die sich immer weiter voneinander entfernen, ohne es zu merken.

Ich habe die meiste Zeit meines Lebens in Israel verbracht. Deshalb stellen mir Menschen viele Fragen zu dem Konflikt. Ich spreche auf Social Media über beide Seiten, auch wenn es manchmal schmerzvoll ist. Was ich in dieser Situation beitragen kann, ist ein Gespräch. Ich erkläre meinen Freunden dann, warum die Situation komplex ist.

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"Der Freund meiner Mutter ist Palästinenser."

Das sieht man schon an meiner Person: Ja, ich war drei Jahre lang in der israelischen Armee. Gleichzeitig ist der Freund meiner Mutter Palästinenser. Dann wiederum habe ich meine halbe Kindheit in Luftschutzbunkern verbracht. Während der Zweiten Intifada habe ich nach einer Bombenexplosion Leichen in den Straßen Tel Avivs gesehen. Und damals gab es keine Grenze zu Gaza. Aber wenn wir versuchen, all das zu erklären, klingt das für manche wie eine Rechtfertigung. Aber das ist es nicht. 

Ich weiß, dass die Menschen in Israel Frieden wollen. Es fühlt sich aber so an, als ob wir auf beiden Seiten Gefangene unserer korrupten Regierungen sind. 

Ich fühle mich von der deutschen Öffentlichkeit umarmt. Die Deutschen, besonders die über 30, verstehen ihre eigene Geschichte und wissen genau, warum Israel existiert. Deshalb wissen sie auch, warum diese Situation kompliziert ist. Sie erforschen ihre eigene Vergangenheit und wollen daraus lernen. Ja, ich fühle mich hier sehr verstanden."

Sami, 49: "Am Ende geht es hier um Politik, aber am wenigsten um Religion"

"Ich kann Nachrichten nur in sehr geringen Dosen anschauen. Ich gucke nicht nur deutsche Medien, sondern zum Beispiel auch Al Jazeera auf Englisch. Da besteht eine große Diskrepanz zu der Berichterstattung, die wir hier erhalten. Wenn man sich das Wording in deutschen Medien anschaut, wirkt die Berichterstattung über Palästina einseitig. Und das tut weh, wenn man sich selbst mit diesem Land identifiziert. So werden etwa klar völkerrechtswidrige Handlungen Israels nicht benannt, nicht kritisiert.

"Man geht davon aus, dass man sich als Palästinenser grundsätzlich erst mal von der Hamas distanzieren muss, während gleichzeitig Kritik am Staat Israel mit Antisemitismus gleichgesetzt wird."

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Die Bilder, die wir hier im Fernsehen sehen, und die Sprache, die dabei gesprochen wird, gibt mir als Palästinenser das Gefühl, dass ich ein Mensch zweiter Klasse bin, dass für mich nicht die gleichen Regeln gelten wie für andere. 

Darum gehe ich auch nicht mehr aktiv in irgendwelche Diskussionen rein. Wenn mich jemand anspricht und Fragen hat, rede ich sehr gerne mit den Menschen darüber. Aber sobald das Gespräch beginnt, ist meine größte Sorge, dass man mich bittet, mich von vornherein von der Hamas zu distanzieren, mit der ich in meinem Leben noch nichts zu tun hatte, deren Methoden ich nicht unterstütze. Man geht davon aus, dass man sich als Palästinenser grundsätzlich erst mal davon distanzieren muss, während gleichzeitig Kritik am Staat Israel mit Antisemitismus gleichgesetzt wird. Aber das stimmt nicht. Ich habe im Bekanntenkreis jüdische Menschen. Mein Bruder ist mit einer Jüdin zusammen. Am Ende geht es hier um Politik, aber am wenigsten um Religion. Das ist einfach so."

Kiki*, 34: "Ich habe das Gefühl, dass ich, sobald ich den Davidstern ablege, einen Teil von mir verlieren würde. Also trage ich ihn weiter als stillen Protest"

"Ich finde es schrecklich, mich hier anonym zu äußern, aber leider ist das sicherer. Nicht zu zeigen, dass ich eine stolze Jüdin bin, fällt mir schwer. Aber jede pro-israelische Äußerung wird gerade als Unterstützung für die israelische Politik der letzten Jahre interpretiert. Das ist aber nicht so. Das stimmt nicht einmal bei meinen Freunden und Familienangehörigen, die in Israel leben. 

Es muss gerade nicht jeder ein Experte für den Nahen Osten sein, Ratschläge geben und eine politische Meinung haben. Es werden immer noch Leute vermisst. Ihre Familien warten auf sie. Das ist gerade wichtig. Aber für diese Menschen gibt es gar keinen Platz. Für Hass auf Israel jedoch schon.

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"Als Jüdin, die in die Synagoge geht, bin ich es in Deutschland gewohnt, dass die Polizei uns beschützt."

Ich bin nicht extrem religiös, aber ich trage meinen Davidstern mit Stolz. Meine Mutter bat mich, ihn abzulegen, weil es gerade nicht die richtige Zeit sei, um zu zeigen, wer ich bin. Ich verstehe, dass sie Angst um mich hat, aber ihr Satz machte mich auch nachdenklich. Ich habe das Gefühl, dass ich, sobald ich den Davidstern ablege, einen Teil von mir verlieren würde. Also trage ich ihn weiter als stillen Protest. 

Ich war mit dem Davidstern schon immer etwas vorsichtig in Berlin, um nicht in unangenehme Situationen zu geraten. Die Freunde, die damals deswegen über mich gelacht haben, sind jetzt dieselben, die mir rieten, mich hier nur anonym zu äußern. Das ist doch furchtbar. Meine Vorsicht und meine Ängste haben sich bestätigt.

Aber ganz will ich mich nicht verstecken. Der 7. Oktober hat eher das Gegenteil bei mir bewirkt. Ich frische mein Hebräisch wieder auf, ich habe sogar schon meinen Hanukkah Menorah vorbereitet, was ich noch nie gemacht habe. Ich bin mehr denn je bereit, zu zeigen, wer ich bin und mit den Konsequenzen zu leben. Aber das bringt mich auch in ein Dilemma, weil ich nicht alleine bin. Ich muss auch an meine Familie denken.

Als Jüdin, die in die Synagoge geht, bin ich es in Deutschland gewohnt, dass die Polizei uns beschützt. Trotzdem war ich überrascht, wie unsicher ich mich nach dem 7. Oktober gefühlt habe und fühle. Obwohl man mir ja gar nicht ansieht, wer ich bin. Aber die Sicherheitsbehörden tun ihr Bestes."

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Mahmoud, 26: "Seit dem 7. Oktober stehe ich unter Stress, fühle mich hilflos, frustriert und unbeachtet"

"Eine Sache möchte ich vorab sagen: Das ist kein religiöser Konflikt zwischen Muslimen und Juden. Das hat damit gar nichts zu tun. Ich habe jüdische Freunde und Freunde in Gaza. Und es gibt sehr viele Juden, die gegen die israelische Besatzung und die israelische Regierung sind. 

Ich habe mich schon immer unterdrückt gefühlt. Als Palästinenser im Westjordanland bin ich damit aufgewachsen. Deshalb kam ich nach Deutschland. Aber seit dem 7. Oktober stehe ich unter Stress, fühle mich hilflos, frustriert und unbeachtet. Das Schöne an Deutschland ist eigentlich die Meinungsfreiheit. Sie steht im Grundgesetz. Und natürlich will man gegen jede Art von Gewalt kämpfen und demonstrieren. Aber man darf nicht demonstrieren, man darf seine Meinung nicht mitteilen.

"Was kann man machen, wenn man das Gefühl hat, dass man unterdrückt wird, dass jeder um dich herum hier in Deutschland gegen dich ist?"

Dass man jetzt nicht für Palästina demonstrieren darf und die Polizisten so gewalttätig gegen die Palästinenser vorgehen, das überrascht mich. Vor allem in Deutschland, das aufgrund seiner Geschichte versucht, Antisemitismus und Rassismus zu bekämpfen. Das muss doch für jede Art von Rassismus gelten. Aber man darf seine Flagge nicht zeigen und den palästinensischen Schal nicht tragen. Dabei tut das doch niemandem weh. 

Was kann man dann machen, wenn man das Gefühl hat, dass man unterdrückt wird, dass jeder um dich herum hier in Deutschland gegen dich ist? Ich habe das Gefühl, wenn ich draußen das Palästinensertuch trage, werde ich beobachtet. In dem Sinne: "Warum bist du hier?" Auf Social Media hat jemand geschrieben: "Geh' nach Hause, du Flüchtling!" Aber ich bin kein Flüchtling und ich verstehe auch nicht, warum man das als Schimpfwort verwendet. 

Man weiß nicht: Hat man Angst, ist man traurig, oder wütend? Es ist alles auf einmal. Das muss auf jeden Fall aufhören."

*Name geändert.

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