Alle Fotos: Julian HaasJeder, der einmal auf einem Musikfestival war, kennt sie: Die Kerle, die den Campingplatz so gut wie nie verlassen, die konsequent auf jegliches musikalische oder kulturelle Programm scheißen, und eigentlich nur da sind, um sich ein paar Tage wie besoffene Primaten zu verhalten. Oft sind diese speziellen Exemplare unter den restlichen Campingplatzeinwohnern leicht erkennbar, weil sie von ihren Kumpanen mit Klebeband auf ihren Campingsessel gefesselt wurden, sie expressionistische Edding-Malereien in ihren Gesichtern tragen, oder weil die Bierdosenberge in ihren Pavillons am höchsten sind.Als selbsternannter Musikkenner blickt man auf diese Menschen gerne mal hinunter. Vielleicht haben sie den Sinn eines Festivals aber auch einfach nur besser verstanden. Spaß haben sie offenbar.Am letzten Frequency-Tag haben wir uns auf die Suche nach den größten dieser Festivalhelden gemacht - jenen, die sich die sich in vier Tagen die wenigsten Konzerte angesehen haben. Was wir dabei erlebt haben, war gleichermaßen faszinierend wie verstörend. Wenn ihr glaubt, es wäre schwierig, eine ordentliche Antwort aus einem Karl Heinz Grasser oder HC Strache zu bekommen, dann solltet ihr erst einmal versuchen, Interviews mit Menschen zu führen, die sich bereits seit Tagen von brunzwarmem Gerstensaft und Spritzwein aus Kanistern ernähren. Die Gespräche, die zustande gekommen sind, waren teilweise so diffus, dass sie sich kaum sinngemäß verschriftlichen lassen. Ich habe es aber trotzdem probiert. Hier sind die Top Five dieser Unterhaltungen, mit fünf völlig unterschiedlichen Sorten von Festival-Grattlern.Wie heißt du?Maier.Maier, wie viele Konzerte hast du hier insgesamt gesehen?Keines, an das ich mich erinnern könnte. Aber ich hab ein Video von mir, auf dem ich mir offensichtlich ein Konzert anschaue.Was war das beste, das du am Frequency erlebt hast?Trichtersaufen! Hahaha!Irgendwas musst du doch sonst noch gemacht haben.Ähm, eigentlich nur Trichtersaufen. Bestimmt 40 oder mehr. Wir haben sogar eine Trichter-Stricherlliste. Schau, ich zeig sie dir!Und hier geht die Liste sogar noch weiter!Wer bist du?Ich bin der Herbert.Herbert, wieviele Konzerte hast du bisher gesehen?Zwei. Snoop Dogg und Skindread.Womit hast du die ganze Zeit hier verbracht?Stricken. Pullover, aber auch Socken. Heute schau ich mir vielleicht doch noch ein Konzert an, mir ist nämlich die Wolle ausgegangen.Strickst du immerin deiner Freizeit?Nein, ich hab echt besseres zu tun. Ich stricke nur auf Festivals.Wie heißt du?Schwein!Schwein, wie viele Konzerte hast du bisher gesehen?Zwei. Queens of the Stone Age und Blink-182. Ich wollt aber nur ein Konzert sehen. Meine Freundin hat mich gezwungen, Blink-182 anzuschauen.Was hast du in der ganzen Zeit getan, in der du keine Konzerte gesehen hast?Saufen halt. Oida, was soll man schon großartig machen? Blöde Frage, ganz ehrlich.Irgendwelche besonderen Momente, die du hier am Frequency erlebt hast?Des is die nächste deppate Frog!Sorry für die blöden Fragen, und danke für deine Zeit!Wer bist du?[Lange Pause]. Hallo? Hallo! Hallo.Wie heißt du?Leithner mit TH.Wieviele Konzerte hast du hier bis jetzt gesehen?[Sehr lange Pause]. Nein. Keine Ahnung. Ähm, einmal war ich im Nightpark. Es war leiwand.Wer bist du?Ich bin der Daniel.Daniel, wie viele Konzerte hast du bisher gesehen?Null.Was nimmst du dir persönlich vom Frequency 2014 mit?Saufen, und ficken mit geilen Weibern.Irgendetwas wichtiges, dass du der Welt noch mitteilen willst?Es kean mehr geile Weiber budat, und es keat mehr gsoffn.Ok.Scheiß auf die Konzerte. Nur saufen.Mehr Frequency-Berichterstattung von NoiseyNackte, Brian und Helge—Fotos vom Frequency, Tag 4Emotionale Momente und die Suche nach Monique—Frequency, Tag 4Matsch, Kniestrümpfe und Sheezus—Fotos vom Frequency, Tag 3Wir lieben Stromae und Skrillex, Babyflaschen eher nicht so—Frequency, Tag 3Weihnachtsmänner, Osterhasen und ein Doggy Dogg–Fotos vom Frequency, Tag 2Campingplätze verändern sich, die QOTSA bleiben—Frequency, Tag 2Menschen, Macklemore und jede Menge Regen—Fotos vom Frequency, Tag 1Wir versöhnen uns so halb mit Macklemore und verstehen endlich Ryan Lewis—Frequency, Tag 1Der Noisey Survival Guide fürs Frequency
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