Am 15. November dieses Jahres verstarb Lil Peep in Tucson, Arizona. Kurz bevor er ein Konzert geben sollte, fanden ihn seine Freunde tot im Nightliner. Peep, der mit bürgerlichen Namen Gustav Åhr hieß, wurde nur 21 Jahre alt. Laut Gerichtsmediziner verstarb der junge Rapper an einer Überdosis. Offiziell kann dies aber erst bestätigt werden, wenn die toxikologischen Befunde ausgewertet sind – in maximal zwei Monaten. Peep stammte aus Long Island und er hat mit seinen Songs über Depression, Herzschmerz und Kokain Millionen von Leuten erreicht.
Seitdem Pitchfork im Januar einen Artikel über ihn veröffentlicht und ihn als “Zukunft des Emo” bezeichnet hat, ging es für Lil Peep steil bergauf. Er hatte bereits als Teil von GOTHBOICLIQUE – ein Kollektiv aus Rappern, Songwritern und Produzenten, die sich alle für Underoath und Gucci Mane interessieren – eine Fangemeinde im Internet, doch solo sollte er einem noch größeren Publikum ein Begriff werden.
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Musikalisch wusste lange Zeit keiner so recht, wie er einzuordnen ist. Kritiker hatten monatelang darüber gebrütet, was man mit dem Kid mit dem Daddy-Tattoo anfangen soll, das auch noch zu den Instrumentals von Mount Eerie singt. Emo- und Rap-Fans hatten ihre liebe Mühe, seinen von Taking Back Sunday beeinflussten Trap ernstzunehmen. Er wurde ans Ende des aktuell vertretbaren Geschmacks verbannt. Für seine vielen Fans, jung und obsessiv, war er einfach ein Typ, der über seine Gefühle sang, die sie nur allzu gut kennen. Sein eklektischer Sound hätte nicht besser ins Jahr 2017 passen können.