Tech

Russische Projection Mapper erwecken die Schlacht um Stalingrad zu neuem Leben

Seit kurzem ist das staatliche Panorama Museum in Wolgograd um eine beeindruckende Projection-Mapping-Attraktion reicher. Das acht große Ausstellungshallen umfassende Haus am Ufer der Wolga, das zahlreiche Exponate der Schlacht von Stalingrad ausstellt und aufbewahrt, wurde bereits 1937 eröffnet und widmet sich seit 1985 fast ausschließlich der Dokumentation einer der entscheidenden und zugleich blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs.

Nun hat das Museum ein neues Ausstellungsstück akquiriert, das sich in seiner technischen Modernität eindrucksvoll vom herkömmlichen Inventar staatlicher russischer Bildungseinrichtungen abhebt. Die Videoprojektion „Stalingrad Battle” der russischen Projection Mapping- und VFX-Schmiede in[visible] studio stellt als audiovisuelle Installation das Stalingrader Kriegsgeschehen im Winter 1942/43 dar.

Videos by VICE

Fotos: Screenshots Vimeo

Als Basis für die permanente Installation diente ein 18 Jahre altes 3D-Modell der Ruinen von Stalingrad. Dessen Skizzen und Layout-Zeichnungen hatten nicht bis heute überlebt, so dass das Team von in[visible] studio jedes einzelne Gebäude und topografische Detail des 18 x 4 Meter großen Modells per Hand digital rekreieren musste, um anschließend eine Videoanimation auf das Modell projizieren zu können. Projection Mapping „in a harcore way”, wie die Künstler auf Vimeo schreiben.

Diese erschütternde Animation zählt alle Toten des 2. Weltkriegs

Insgesamt zwölf HD-Beamer illustrieren nun die international als Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs in die Annalen eingegangene Schlacht an der Wolga im für seine gigantischen Dioramen bekannte Panorama Museum, das für seine Besucher auch mit historischem Material zu den russischen Kriegen in Afghanistan und Tschetschenien aufwartet.

Die russische Millionenmetropole Wolgograd trägt noch heute in Erinnerung an den Sieg der Roten Armee über die 6. Armee der deutschen Wehrmacht an sechs Gedenktagen im Jahr seinen alten Namen Stalingrad, wie die Stadt zwischen 1925 und 1961 offiziell hieß.