Mann steht neben einer Statue, die einen liegenden Po zeigt, symbolisch für Analsex
Foto: imago | Eckhard Stengel
Sex

Menschen erzählen von ihrem ersten Mal – in den Arsch

"Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass ich jeden Moment kacken muss."

Das erste Mal Sex kann wunderschön sein – oder aber furchtbar, peinlich, schmerzhaft, langweilig, eklig, traumatisch, zum Kotzen. Sicher ist: Die meisten Menschen können sich danach für immer daran erinnern. Ähnlich ist es mit dem ersten Kuss. Aber was ist mit dem ersten Mal Oralsex, dem ersten Orgasmus mit Finger im Po – oder dem ersten Mal Analsex?

Laut Ärzteblatt hatten 19 Prozent der Männer schon mal aktiven und vier Prozent passiven Analverkehr. Bei den Frauen waren es 17 Prozent. In den USA liegt die Zahl der erwachsenen Analliebhaber laut Studien sogar bei 30 bis 40 Prozent – Tendenz steigend. Kein Wunder also, dass "anal" eine der beliebtesten Kategorien auf Pornoseiten ist – und das, obwohl dabei einiges schiefgehen kann.

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Wir haben Menschen gebeten, uns von ihrem ersten Mal Analsex zu erzählen. Auf Wunsch der Erzählenden haben wir einige Namen geändert.

Elin, 33: "Mir wurde übel"

Ich war gerade nach Berlin gezogen und hatte was mit diesem 20-jährigen Dealer. Er war ein gutes Stück jünger als ich und ein kleines Arschloch. Dafür war er groß, hübsch und sein Schwanz einfach unglaublich.

An einem Tag zog er ihn beim Sex plötzlich raus. Ich wartete darauf, dass er wieder in mich eindringt. Stattdessen positionierte er sich neu und ich spürte seine Eichel sanft gegen mein Arschloch stoßen. Ob ich möchte, fragte er. Er wusste, dass ich das noch nie gemacht hatte. Ich glaube, ich hatte große Angst – aber ich war auch aufgeregt, also sagte ich Ja.

Er benutzte kein Gleitgel und sein Schwanz war sehr groß. Der Schmerz war ungewohnt und intensiv. Es war, als würde mein Körper sein Inneres nach außen kehren. Mir wurde übel. Als er fragte, ob es wehtut, klang es so, als würde er dabei lächeln. Ich bat ihn aufzuhören. Er lächelte nicht länger, aber er hörte auf.

Es hat Jahre gedauert, bis ich Analsex wieder eine Chance gegeben habe.

Brad, 28: "Am Ende benutzten wir Olivenöl"

Ich war der einzige Schwule in meinem Dorf. Kurz vor dem Ende der High School lernte ich online einen Typen aus dem Nachbarort kennen und wir fingen an zu daten. Nach ein paar Wochen sind wir, als meine Mutter nicht zu Hause war, zu mir und haben rumgemacht. Als der Moment gekommen war, wurde mir plötzlich bewusst, dass wir definitiv Gleitgel brauchen würden. Natürlich hatte ich keins. Also machte ich mich im Haus auf die Suche nach Ersatz. Am Ende benutzten wir Olivenöl, was OK war.

Sein Schwanz bereitete mir keine großen Probleme – ich nahm ihn mit wenig Geschrei. Der Schmerz war auszuhalten, aber besonders gut fühlte es sich nicht an. Also wechselten wir. Wie sich herausstellte, war er ein richtiger Bottom. Es blieb für mich also mehr oder weniger bei diesem einen Mal.

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Luise, 27: "Ich war total verkrampft"

Ich war 18, als mein damaliger Freund und ich Analsex ausprobieren wollten. Wahrscheinlich habe ich es gemacht, weil ich dachte, dass Männer darauf stehen und meine Freundinnen es schon versucht hatten. Ich lag also auf dem Bauch und er probierte von hinten in mich einzudringen. Ich war total verkrampft und konnte mich überhaupt nicht entspannen. Es tat total weh, also haben wir abgebrochen.

Ein paar Monate später haben wir es nochmal mit Gleitgel versucht. Auch da konnte ich mich nicht entspannen. Ich habe Analsex damals noch als etwas Komisches und Ekliges angesehen. Heute ist das anders: Ich habe zwar selten Analsex, aber wenn, dann genieße ich ihn sehr.

Sissy, 31: "Am liebsten hätte ich ihn direkt geheiratet"

Es ist schon zehn Jahre her, aber ich erinnere mich noch genauso gut daran, wie an das erste Mal vaginal. Ich war damals schon lange mit meinem Freund zusammen. Big love, großer Schwanz. Er sollte der Erste sein, der meinen Arsch kriegt. Es war unfassbar intensiv, körperlich sowie emotional.

Nachdem wir Analsex hatten, konnte ich ihm stundenlang nicht mehr in die Augen schauen. Er hatte aus mir eine leidenschaftlich devote Schlampe gemacht, die ich seitdem immer mal wieder gerne bin. Er hätte in diesem Moment ALLES mit mir tun können. Am liebsten hätte ich ihn direkt geheiratet.


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Christa, 21: "Die einzige Art wie er kommen konnte"

Mein erstes Mal Analsex hatte ich vor ein paar Jahren mit meinem Ex. Wir waren sehr experimentierfreudig und die einzige Art, wie er in mir kommen konnte, war durch Analsex. Beim ersten Mal fühlte es sich super komisch an. Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass ich jeden Moment kacken muss, und konnte es deswegen nicht genießen. Gleichzeitig war ich super neugierig. Zum Glück hatten wir keinen Unfall.

Markus, 25: "Ein wenig unbeholfenes Gestochere"

Den ersten Analsex hatten meine Freundin und ich auf einer wilden Hausparty. Wir hatten zuvor etwas zu viel MDMA konsumiert, lagen im Bett und befanden uns im "Wir gestehen uns unsere tiefsten intimen Gefühle"-Modus. Die Wirkung der Droge ließ die Experimentierfreude in ihr zum Vorschein kommen und sie fragte, ob wir mal Analsex haben könnten. Dank MDMA waren wir ziemlich rallig und legten sofort los.

Vorsicht, nicht nachmachen: Vorbereitung gab es bis auf ein wenig Spucke keine. Nach ein wenig unbeholfenen Gestochere war es dann soweit: Wir gaben unserem Sexleben eine neue Dimension. Leider waren wir so durchgefeiert, dass wir nur apathisch ineinander lagen. Heute haben wir keinen Analsex mehr. Die Erinnerung bleibt aber nach wie vor weird und schön.

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