Skinema

In einem perfekten, parallelen Universum w√§re Chris ein J√§ger und Crissie w√§re nicht nur seine Seelenverwandte, sondern auch seine Jagdgehilfin und das Wild w√§re, na ja, ihr wisst schon…

Porn Fidelity 2
Pornfidelity.com
Regie: Kelly Madison
Bewertung: 9

Ich musste lachen, als den Umschlag mit der zweiten Ausgabe von Kelly Madisons Porn Fidelity aufriss. ‚ÄûPornotreue‚Äú, dachte ich mir so, ist das nicht irgendwie schon ein Widerspruch in sich? Dann las ich auf der Vorderseite des Covers, ‚ÄûWir definieren die Institution der Ehe neu‚Äú, und ging davon aus, dass das hie√ü, dass Ehemann und Ehefrau es treiben durften mit wem sie wollten. Das war aber nicht der Fall. Erst auf der R√ºckseite wurde die Bedeutung ihrer neuen Definition wirklich klar. 

Da stand, ‚ÄûDas ist ein kontinuierliches Tagebuch unseres gemeinsamen Lebens, in dem wir andere M√§dchen treffen und ficken. Nicht deine 08/15-Ehe, nicht dein 08/15-P√§rchen… und auch nicht dein 08/15-Sexvideo.‚Äú Ich lie√ü mir das f√ºr einen Moment durch den Kopf gehen. 

Ein verheiratetes P√§rchen, das gemeinsam Frauen auftreibt, die es mit nach Hause ins Schlafzimmer nimmt. Mir gefiel diese neue Definition. Sie gefiel mir sogar ziemlich gut. Ich drehte mich zu Crissie um und erz√§hlte ihr, wie dieses fantastische P√§rchen alles, woran wir glaubten auf den Kopf stellte und wie wir uns vielleicht √ºberlegen sollten, auf den Zug aufzuspringen, so lange es noch nicht zu sp√§t war. 

Sie antwortete nicht, also wiederholte ich mich und diesmal lauter: ‚ÄûDIESES FANTASTISCHE P√ÑRCHEN STELLT ALLES AUF DEN KOPF, WORAN WIR GLAUBEN. WIR SOLLTEN WIRKLICH AUF DEN ZUG AUFSPRINGEN, SO LANGE ES NOCH NICHT ZU SP√ÑT IST.‚Äú Sie antwortete immer noch nicht. Also schaltete ich das Licht an und stubste sie an. Immer noch nichts. Wenn es etwas auf dieser Welt gibt, das ich hasse, dann ist das, mich wiederholen zu m√ºssen. Und dass sie mich ignorierte reizte mich bis zur Wei√üglut. 

Ich legte meine H√§nde auf ihre Schultern und fing an, sie brutal zu sch√ºtteln und zu fragen, ‚ÄûH√∂rst du √ºberhaupt, was ich sage? Verdammt! Warum antwortest du mir nicht?‚Äú Irgendwann schlug sie endlich ihre Augen auf und fragte, was mein Problem sei. Ich sagte, es g√§be kein Problem. Dass es genau genommen kein Problem, sondern ein Segen war. Sie schien nicht so ganz zu verstehen, was ich meinte und ihre Augen schlossen sich immer wieder f√ºr lange Momente. Immer wieder musste ich sie sch√ºtteln, ‚ÄûMach jetzt nicht einfach die Augen zu, wenn ich mit dir spreche! Das ist unser Leben, worum es hier geht!‚Äú 

‚ÄûWieviel Uhr ist es?‚Äú, fragte sie. Unser Wecker zeigte vier Uhr morgens an. Ich sagte ihr, dass es keinen Unterschied machte, wie viel Uhr wir hatten und dass sie sich verdammt noch mal aufsetzen sollte und ja zu dieser neuen Definition von Treue sagen sollte, wenn ihr etwas an mir und unserer gemeinsamen Zukunft lag. 

Freunde, ich sage euch, meine Frau muss mich wirklich lieben, weil sie sich direkt aufsetzte und sagte, ‚ÄûJa. Worum auch immer es dir hier geht, ja, wenn du mich dann weiterschlafen l√§sst.‚Äú Mein Herz platzte vor Freude. Ich tanzte wie ein kleines M√§dchen oder ein frisch geschl√ºpfter Schmetterling. Ich rannte durchs Haus und meine F√º√üe ber√ºhrten nicht mal den Boden. Ich musste etwas auflegen, was den festlichen Umst√§nden gerecht wurde. Ich glaube, ich entschied mich f√ºr ‚ÄûLove Child‚Äú von Diana Ross. In meinem B√ºro strich ich den Tag rot im Kalender an und schrieb die Uhrzeit daneben: 7. Februar 2006, 12 Tage vor meinem Geburtstag, 4.15 Uhr Morgen. In meinem schicken W√∂rterbuch suchte ich nach dem Buchstaben E, suchte mit meinem Vergr√∂√üerungsglas das Wort ‚ÄûEhe‚Äú heraus und strich mit einem roten Marker alles durch, was dort stand. 

Dann lief ich zum Fenster, um einen Blick auf diese neue Welt zu werfen, die mir offen stand. Die Welt, in der Crissie und ich auf einer immerwährenden Jagd nach Frauenwild sein würden, die wir wie Jäger aus der Wildnis mit nach Hause bringen würden. Nur, dass es draußen immer noch dunkel war und ich nichts sehen konnte.