In unserer Rubrik “ Die Fünf ” befragen wir Schweizer Produzenten und DJs zu ihren fünf Favourite-Songs aus einer bestimmten Epoche, aus einem bestimmten Genre oder eines bestimmten Künstlers. Heute mit dem St. Galler DJ CNG, der uns seine fünf smoothsten Sonntag-Slowjams präsentiert.
Der Ostschweizer-DJ CNG macht sich in den letzten Jahren im Schlepptau der erfolgreichen JAS CRW einen Namen. Nicht nur ist er der Tour-DJ der Rap-Crew, sondern hat sich vor allem mit seinen Sets in den Zürcher Clubs Gonzo, Longstreet und Exil eine Fanbase aufgebaut. Die Thursday-Slowjams in der Longstreet Bar sind im vergangenen Jahr zum fixen Gettogether für Fans von smoothem 90er-R’n’B-Sound avanciert und CNG fungiert eines der Aushängeschilder des Formats. Für unsere Rubrik “Die Fünf” hat er uns nun seine fünf Lieblings Slowjams für einen gemütlichen Sonntagmorgen zusammengestellt, mit dem der Kater der letzten Tage um einiges erträglicher wird.
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Jill Scott – “A Long Walk”
Jill Scott ist eine meiner Lieblings-Soulsängerinnen aller Zeiten. Es gibt unzählige Songs von ihr, die ich grandios finde, aber einer sticht heraus: “A Long Walk”. Ich mag die unglaubliche Smoothness dieses Tracks. Er hat eine brilliante Dramaturgie. Es ist einer dieser Tracks, bei denen ich versuche, ihn möglichst lang zu spielen und den Übergang zum nächsten Lied so lange wie’s nur geht hinauszuzögern. Privat höre ich ihn gerne an einem gemütlichen Sonntag, egal ob ich topfit oder verkatert bin, und ganz egal ob es Winter oder Sommer ist. Er passt einfach immer.
Tom Misch & Laura Misch – “Follow”
Tom Misch ist sicher vielen Musikliebhabern ein Begriff. Er ist ein Multitalent, spielt verschiedenste Instrumente, ist ein begnadeter Produzent und Sänger und gilt mit seinen Beat-Tapes inzwischen mehr als nur ein Geheimtipp. Seine überragenden Skills an der Gitarre geben seinen Produktionen einen einmaligen Groove und Wiedererkennungswert. Offenbar liegt das Musizieren in der Familie: Auch seine Schwester Laura Misch ist eine grossartige Musikerin und Produzentin. Sie ist eine Ausnahmetalent am Saxophon. Den Track “Follow” haben die Misch-Geschwister gemeinsam aufgenommen. Einfach nur grandios.
Steve Lacy – “Dark Red”
Der Junge ist gerade mal 18 Jahre alt und jüngstes Mitglied von The Internet. Er hat bereits Songs für Big Sean & Jene Aiko auf deren gemeinsamem Album, oder auch für Kali Uchis und Vince Staples produziert. “Dark Red” ist ein einfach aufgebauter Track und vielleicht genau deswegen so catchy. Ich mag diesen Tune sehr. Seiner erste EP Steve Lacy’s Demo hat er diesen Februar releast und ich kann sie wärmstens empfehlen. Fun Fact: Dieses Projekt hat er komplett auf dem iPhone produziert. Ich bin mir sicher, von ihm wird es noch einiges zu hören geben.
Sampha – “Plastic 100Degrees”
Auf Sampha wurde ich 2013 auf dem Drake-Album Nothing Was The Same aufmerksam, auf welchem er auf dem Track “Too Much” vertreten war. Davor hat er unter anderem auch schon für Acts wie SBTRKT produziert. Anfang dieses Jahres kam nun endlich sein Debut-Album Process auf den Markt. Es zählt zu meinen Lieblingsalben des laufenden Jahres. Ich mag vor allem seine unverkennbare, warme Stimme. Er spielt übrigens am diesjährigen Montreux Jazz Festival. Am selben Abend wie Solange und Erykah Badu. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.
Xavier Omär – “Blind Man”
Xavier Omär trat früher unter dem Namen SPZRKT auf. Aber ganz egal wie er sich nennt, er ist einfach nur grossartig. Seine Produktionen klingen höchst modern und wahrscheinlich das Sinnbild dafür, was man State of Art nennt. Xavier Omär kommt aus dem Soulection-Umfeld und hat auch schon mit Sango zusammengearbeitet. Diese Bewegung ist richtig dope und hat es geschafft, sich zu etablieren.