Free Music Friday

Endlich ist wieder Freitag. Und wir verschenken mal wieder etwas Musik an euch.

Coma Cinema – Greater Vultures

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Soweit wir wissen, ist Mat Cothran kein besonders fröhlicher Geselle. Im Gegenteil, er macht eigentlich immer einen eher missmutigen Eindruck auf uns. Meistens sitzt er allein in seinem Zimmer in Greenville, South Carolina, verzweifelt an den Zerwürfnissen der menschlichen Existenz und schreibt passend dazu traurige Lieder. Wunderschöne, traurige Lieder. Und weil er die Menschen liebt und im Grunde nichts anderes will, als auch von den Menschen geliebt zu werden, verschenkt er seine Musik stets an alle, die sie hören wollen und glaubt mir, das sollte man sich nicht entgehen lassen, also klickt schnell hier.

Sun Glitters – Too Much To Lose

Sun Glitters ist die Kopfgeburt eines Menschen, der auf den sehr portugiesischen Namen Victor Ferreira hört, aber offensichtlich in Luxemburg wohnt. Wir waren nie in Luxemburg, aber wir stellen uns vor, dass Herr Ferreira beim Europäischen Gerichtshof oder beim Rechnungshof arbeitet. Und weil man da dringend einen kreativen Freizeitausgleich braucht, produziert er abends entspannend-verzwirbelten Elektro,irgendwie verträumt und sehr viel Stimmenmanipulation, um seiner gespaltenen Bürokratenpersönlichkeit für ein paar Stunden zu entkommen. Nun, vielleicht macht er auch etwas ganz anderes. Jedenfalls gibt es das ganze Album für wenig Geld hier.

Dead Gaze – Fishing With Robert

Dead Gaze kommen aus Mississippi und machen ganz fabelhaften Garage, immer schön Lo-Fi und völlig verwaschenen Vocals, aber stets auch mit wundervollen Melodien, die irgendwo zwischen Euphorie und Melancholie schwanken, und das ist doch mehr, was wir je erwarten könnten. Und wir glauben sogar, dass die Band „I believe in love“ singt, und damit hat man uns noch immer überzeugt. „Fishing With Robert“ ist einer von drei Songs auf der neuen 7“, die demnächst bei den französischen Labels Atelier Ciseaux und La Station Radar erscheinen wird.

Therapies Son – Yellow Mama

Alex Jacob ist sehr jung und wohnt im ewig sonnigen Südkalifornien in der Nähe von Los Angeles. Beides hilft aber offenbar wenig, wenn einen die Freundin verlässt. Jedenfalls traf dieser Umstand den jungen Alex so sehr, dass er nicht nur in Therapie musste, sondern auch begann, diese herzzerreißend zerbrechlich-schöne Musik zu schreiben, die gerade die gesamte Blogwelt verzaubert. Die Älteren unter uns nicken weise denn wir wissen, dass Verzweiflung immer schon die größte Kunst geschaffen hat. Therapies Son’s erste EP „Over The Sea“ erscheint am Montag bei Transparent.

Mi Ami – Dolphins (Ital Mix)

Ha ha, ho ho. So, wenn wir uns alle fertig ausgeschüttet haben vor Lachen über den Umstand, dass die neueste Platte des Duos Mi Ami aus San Francisco tatsächlich „Dolphins“ heißt (auf dem Schlauch Stehende mögen das bitte Google bemühen), können wir uns ja wieder auf die Musik konzentrieren. Die Meinungen über das Album gehen durchaus auseinander (der NME zum Beispiel findet es scheiße), aber zumindest der „Ital Remix“ des Titeltracks mit seinen tropischen Synth-Sounds und diesem unwiderstehlichen Housebeat weicht seit Tagen nicht von unserer Seite. Ital ist übrigens das Soloprojekt von Mi Ami-Mitglied Daniel Martin-McCormick. Nur, dass keiner sagt, wir hätten was verschwiegen. Das Album ist bei Thrill Jockey erschienen.

HENNING LAHMANN