Hangover-News

Der letzte Ritter des Abendlandes

In der Pressestunde im ORF wurde der Gast an diesem Sonntag über seine Lieblingsthemen ausgefragt. Er betonte einmal wieder, dass der Islam nicht zu Österreich gehöre, das Kreuz hingegen sei ein kulturelles Symbol. „Wenn Sie so wollen, bin ich vielleicht der letzte Ritter des Abendlandes” sagte er in diesem Zusammenhang. Auch der Pograpsch-Paragraf und Marcus Franz waren Thema. Ein neues Gesetz brauche es laut Strache nicht, er selbst sei auch schon sexuell belästigt worden, Hintergründe wollte er nicht erklären, dafür gab er Tipps, wie man auf sexuelle Belästigung am besten reagiert.

Fans des FC Köln haben keinen Bock auf AfD-Chef Bernd Lucke in ihrem Zug

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Stelle dir folgende Szene vor: Du fährst mit einem ICE von Berlin nach Köln, betrittst das Bordbistro und da sitzt Bernd Lucke, einer der Gründer der AfD. Wie reagierst du? Vielleicht versuchst du, ihn unauffällig mit deinem Handy zu fotografieren, um das Foto mit einem beißenden Kommentar auf Facebook hochzuladen. FC-Köln-Fans sind da couragierter. Als sie den Rechtspopulisten auf ihrer Heimreise vom Bundesligaspiel Hertha gegen Köln im Bistro erblickten, forderten sie ihn auf, aus dem Zug zu steigen.

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Der Grund war einfach: Sie wollten nicht im selben Zug mit einem „ Nazi” fahren. Als Lucke darauf verwies, dass er mit seiner Frau reise, hatten die Kölner auch darauf eine Antwort parat: „Für die Politik, die du machst, musst du dir das auch gefallen lassen.” Weil die Fans mit ihrer Forderung eisern blieben, benachrichtigte Lucke die Polizei, die ab dem Bahnhof Hamm für den Rest der Zugstrecke an jeder Haltestelle Beamte positionierte, falls die Situation eskalieren würde. Das tat sie nicht.

Blochers Tochter will sein Erbe fortführen

Knapp ein Jahr nach dem Rücktritt von SVP-Pate Christoph Blocher will nun ein weiterer Spross der Familie das Bundeshaus erobern: Magdalena Martullo-Blocher, die Chefin der Ems Chemie, lässt sich für die Nationalratswahl aufstellen. Die 45-Jährige Tochter des Parteiriesen will gemäss einer Parteimitteilung im kommenden Herbst auf der Liste der Bündner SVP kandidieren.

In Oklahoma darf jetzt auch mit Stickstoff hingerichtet werden


Foto: Shutterstock.

Der US-Bundesstaat Oklahoma verfügt über drei legale Weisen, wie er verurteilte Straftäter töten darf: Mit der Giftspritze, dem elektrischen Stuhl oder einem Erschießungskommando. Die Giftspritze war der Renner unter den Dreien, doch spätestens als der verurteilte Charles Warner 43 Minuten lang mit dem Tode ringen musste, bis er endlich an einem Herzinfarkt sterben konnte, war man genötigt, sich nach einer Alternative umzusehen.

Auch deshalb, weil selbst die Firmen, die das Gift produzieren, sich weigerten, es auszuliefern. Bei den so entstandenen Engpässen soll nun Stickstoff helfen. Via Atemmaske soll er verabreicht werden. Obwohl diese Exekutionsmethode in den Haftanstalten noch nie „getestet” wurde, rühmt sie die republikanische Gouverneurin Mary Fallin als besonders „effektiv und ungrausam”. Andere Befürworter dieser Hinrichtungsart sprechen sogar von einem „humanen” Akt des Sterbens.

Drogenkartell greift eine ganze Stadt an, um seinen Boss aus dem Gefängnis zu befreien

Wird in Deutschland ein Drogenbaron verhaftet, schlägt die Stunde seiner Anwälte. Sie bilden die letzte Instanz im Kampf gegen das Gesetz. Nicht so in Mexiko. Als José Tiburcio Hernández Fuentes, alias „El Gafe” („Der Spielverderber”), von der Polizei und Armee verhaftet wurde, kamen statt seiner Anwälte Bandenmitglieder in die Stadt Reynosa. Sie errichteten mit brennenden Lastwagen, Bussen und anderen Autos Straßenblockaden, lieferten sich Feuergefechte mit den Beamten und griffen das Gebäude der Generalstaatsanwaltschaft an, in dem der Boss des Golf-Kartells festgehalten wurde. Der Angriff konnte abgewehrt werden, bei der Straßenschlacht sind mindestens drei Menschen getötet worden.

Die europäische Flüchtlingspolitik verursacht Tote im ungeahnten Ausmaß

In Sachen Flüchtlingspolitik scheint Europa eine Zermürbungstaktik zu verfolgen. Man schaut dem Sterben vor den eigenen Küsten zu, getragen von der Hoffnung, dass mit zunehmenden Todesfällen der afrikanische Wille auf ein besseres Leben in Europa gebrochen wird. Die Hoffnung geht nicht auf. Wenige Tage nachdem 400 Flüchtlinge vor der libyschen Küste gekentert sind, ist wieder ein Boot mit mindestens 700 Menschen in See gestochen—überlebt haben 28. Unterschätzt wird nicht nur der Wille, sondern auch die prekären Verhältnisse, vor denen die Flüchtlinge zu fliehen versuchen.

„Mensch und Umwelt vor Profit!” Die Welt wehrt sich gegen das Freihandelsabkommen

Foto via: Happy Birthday Mr. Juncker! 1,000,000 signatures against TTIP | photopin | CC

Was unter dem liberal klingenden Namen „Freihandelsabkommen” zwischen der EU und den USA verhandelt wird, ist für Zehntausende Menschen Grund zur Sorge. Es wird befürchtet, dass die neuen Regelungen bestehende Arbeitnehmer-, Verbraucher- und Umweltschutzgesetze aushebeln werden. Deshalb wurde auch ein weltweiter Aktionstag gegen das Abkommen (TTIP = Transatlantic Trade and Investment Partnership) ausgerufen. Am Samstag war es so weit. Über 600 Protestaktionen in 45 Länder wurden geplant. In Österreich zählten die Veranstalter 15.000 Teilnehmer in Wien, österreichweit rund 22.000.