Der Maibaum genießt eine lange Tradition in Österreich. Am Land wird der Baumstamm noch in einer Art Prozession durchs Dorf getragen, bevor er schließlich auf einem für alle ersichtlichen Platz aufgestellt wird. Oft tanzt sogar noch eine Gruppe junger Menschen drum herum oder bindet was drauf. Hach, Brauchtum.
Ebenso Tradition wie der Maibaum an sich hat aber auch das Maibaumstehlen – dabei stiehlt eine Ortschaft der anderen Ortschaft den Baum. Kein leichtes Unterfangen, in Anbetracht der Größe der meisten Maibäume. Aber das macht die ganze Sache ja erst lustig.
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Die BOKU wäre nicht die BOKU, hätte sie nicht auch einen eigenen Maibaum. Und wenn eben kein anderer Baum zum Stehlen in Reichweite ist, stiehlt man kurzerhand den eigenen—dachte sich wohl eine Gruppe Studenten, die den gefladerten Baumstamm anschließend in einem waschechten Boss-Move mit der 41er Bim abtransportierte. Ziel war das Gasthaus zum Holunderstrauch in der Schreyvogelgasse im ersten Bezirk, wo man sich sehr über das Geschenk freute.
Glaubt man dem Facebook-Posting der BOKU, findet man die Aktion wohl auch dort ganz witzig. Und wie könnte man auch nicht? Wären da nicht die Wiener Linien, die nach Bekanntwerden der Geschichte “ein Gespräch” mit dem Fahrer besagter Straßenbahn angekündigt haben.
Eine anonyme Beobachterin des Transports konnte den Maibaum-Dieben ihre Intentionen auf Nachfrage nicht so ganz entlocken: “Sie wollten nicht wirklich rausrücken, was genau es mit dem Maibaum auf sich hatte, haben aber gemeint, ich könne gern auf eine Runde Bier mitkommen.”
Bleibt zu hoffen, dass dem BIM-Fahrer jetzt keine allzu schweren Konsequenzen drohen, nur, weil er mal eben leiwand war. He, Wiener Linien, seid’s keine Spielverderber.
Franz auf Twitter: @FranzLicht